nierirter Kunstler, — Jean Court, mit dem Beinamen Vi- gier, ein Kiinstler, der die Verdienste von P. Rexmon und Léonard Limosin, nur ohne die eigenthiimliche Eleganz des letzteren, zu vereinigen weiss, — Martin Didier oder Pape, der sich durch besondre Grdsse des Styles auszeichnet; — fer- ner Susanne de Court (Tochter des Jean de C.) und Jean Limosin, mit denen, um den Schluss des 16. Jahrhunderts, wiederum der rein handwerkliche Betrieb beginnt. Der letz- tere wird sodann, bis ins achtzehnte Jahrhundert hinein, eben- falls durch eine Reihe von Namen vertrelen: durch Joseph Limosin, Martial Raymond, mehrere Maler der Familie Nouailher, namentlich Pierre und Jean-Baptiste, durch die sehr thatigen Noé] und Jean Laudin, u. A.m. — Auch noch ein ehrlicher deutscher Name, ,L. de Sandrart*, von dem sich ein so bezeichnetes Stiick mit der Jahrzah] 1710 in der Berliner Kunstkammer befindet, gehért mit in diese Reihe. Der Name ist dem Verf. wiederum ein wenig unbequem ge- wesen; er meint zwar, sie waren in Frankreich reich genug an Emailmalern; doch sagt er: man fordre den Kistler yon uns- rer Seile ,zurtick“, auch sei das de vor dem Namen jedenfalls nicht deutsch (als ob die liebenswiirdige Sille unsrer gulen Vorfahren, sich zu latinisiren oder zu franzésiren, nicht durch hundert und aber hundert Beispiele bekannt ware!). Solllte der Verf. ihn fibrigens, auf eine oder die andre Weise, fiir Frank- reich’ gewinnen kénnen, so wollen wir ihm diese, an sich freilich sehr unbedeutende Eroberung willig zugestehen. Das vorliegende Werk ist, wie auch die auf dem Titel ent- haltene Bemerkung angiebt, nur ein erster Theil. Ueber den Inhalt des zu erwartenden zweiten Theils ist noch keine nahere Auskunft gegeben; doch geht aus mehrfacher vorléufiger Be- zugnahme auf denselben hervor, dass er cin erlautendes Glos- sar und Dokumente enthalten wird, welche letzteren fir die Verwendung der Werke der Emailkunst, im gesammten cultur- geschichllichen Zusammenhange, und vorzugsweise fiir die Werke kostbaren Stoffes, von denen nur wenig Beispiele auf unsre Zeit gekommen, von wesentlicher Bedeutung sein dirften. Die be- wahrten Verdienste des Verfassers in derartigen urkundlichen Studien und deren Verarbeitung werden sich hier ohne Zweifel aufs Neue in fruchtreicher Weise bestatigen. “Zeitung. sich diese Sammlung als eine mit feinem Sinn und vieler Sorgfalt aus den Hauptwerken deutscher, niederlandischer und italienischer Kunst, аЦегег und neuerer Zeit, zusammengetragene. Auch die Reimer’sche Sammlung enthalt viel Schénes und Beachtenswerthes, » Orem. E. Leutze’s grosses Bild: ,Washington’s Ueber- gang tber den Delaware“, das Sie auch in Berlin auf der Ausstellung hatten, ist hier verkauft worden, nachdem es nur 8 Tage ausgestellt war. * Witew. An der Akademie der bildenden Kinste liest in diesem Jahre der durch seine akademischen Vortrége iiber Tyroler Geschichte rihmlichst bekannte Dr. R. Kink. —- Fir das k. k. Antiken-Kabinet ist ein herrlicher Sarkophag aus Egypten angekommen. Chrifttanta. Der Verein zur Erhaltung altnordischer Denkmiler hielt den 21. December 1852 seine jahrliche Generalversammlung, bei welcher Gelegenheit der Vorsitzende, N. Nicolaysen, einen Bericht iber die Wirksamkeit der Gesellschaft wahrend des vergangenen Jahres mittheilte. Derselhe erwadhnte zundchst die Betheiligung des Vereins in der Angelegenheit der alten, merkwirdigen Akerskirche und deren Ueberweisung an die Stadt Christiania. Zugleich wurde mitgetheilt, dass bei ciner zu seiner Zeit in Christiania veranstalteten Subscription ungefahr 200 Spec. Thir. eingekommen waren, wovon ein Unbekannter die bedeutende Summe von 100 Spec. Thir. mit dem Wunsche ge- schenkt hatte, dieselbe méchte entweder, nach der Restauration der Akerskirche, zu irgend einem kinstlerischen Schmuck im Innern der- selben, oder n6éthigenfalls als Beitrag zur Kaufsumme verwendet wer- den. Hieraus folgt, dass der ganze Beitrag von Seiten des Vereius zum Ankauf der Akerskirche im Ganzen gegen 500 Spec. Thir. betra- gen wird. — Eine der grésseren Unternehmungen, worauf die Direc- lion ihre Aufmerksamkeit bereits gelenkt hat und ferner lenken wird, ist die Restauration der K6nigshalle in Bergen, eines der merkwirdig- sten Gebaude, die wir aus der Vorzeit besitzen. Das Armee-Depar~ tement und die abrigen Behérden sind der Aufforderung der Direction, das Gebaude nicht langer als Kornmagazin zu verwenden, hereitwillig entgegengekommen, Sobald die Halle geraumt sein wird, werden die bereits begonnenen Untersuchungen ihrer Vollendung entgegengefahrt werden, denn dieselben sind schon weit vorgeschritten, indem der polytechnische Candidat Georg Bull unaufgefordert Untersuchungen an- gestellt und Zeichnungen von der Halle verfertigt hat, welche von ihm der Direction angeboten worden sind. Da diese Zeichnungen mit be- sonderer Nettigkeit, Genauigkeit und Sachkenntniss ausgefihrt waren, beschloss der Verein, sie fir sich zu erwerben. — Die Jabresrechnung ergab eine Einnahme von 1279 Spec. Thir. 84 Schill., eine Ausgabe von 510 Spec. Thir. 76 Sch, Baarer Kassenbestand 768 Spec. Thir. 52 Sch. (Chpst.) faunstwereine. етим. 3. Maj. der Kaiser von Osterreich hat dem Director der Gemalde- Galerie, Professor Dr. Waagen, dem Director des Antiqua- riums, Geh. Regierungsrath und Professor Dr. Toelken und dem Di- rector des Kupferstich-Cabinets Schorn das Ritterkreuz vom Franz- Joseph-Orden zu verleihen geruht. Ed. Magnus hat eine Reise nach Spanien angetreten. * Lewpitg. Der Catalog zu der am 31. Januar und folgende Tage hierselbst im Weigel’schen Kunstauctionslokale stattfindenden Ver- steigerung der Friedlander’schen Sammlung, welcher die von dem verst, Buchhandler und Stadtrath G. Reimer zu Berlin und die vom Maler und Dichter R. Reinick zu Dresden beigefigt ist, enthalt 2090 Nummern. Die Lieblingsmeister des verstorbenen Professor Friedlander — Rafael und Overbeck — haben an ihm einen sehr eifrigen Sammler ihrer Werke gehabt, so dass das Werk des Lelzteren ziemlich ganz volistandig, das des Ersteren annahernd ebenso vorhanden ist. Auch von Cornelius ist das Hauptsachlichste da, so wie auch eine Mand- zeichnung des Meisters. Daran schliesst sich eine grosse Sammlung yon Kupferstichen biblischen oder religidsen Inhalts u.s. w. — In dem Reineck’schen sehr bedeutenden Nachlass befindet sich eine chronolo- gisch geordnete Sammlung der Werke von Josef Longhi, die sich durch ihren Reichthum, durch die Gite und Verschiedenheit der Ab- dricke und ihre vorzigliche Erhaltung auszeichnet. Ueberhaupt zeigt Resultate der Kunstausstellungen des westlichen Cyclus im Jahre 1852. 1 Шалшшоуег. In Hannover waren im Februar und Marz 1852 im Ganzen 640 Kunstwerke, meistentheils Oelgemalde, jedoch auch plastische Kunst- werke, Zeichnungen u. s. w. ausgesteill. Davon sind angekauft von Ihren Majestéten dem Konige und der Kénigin von Hannover: 5 Architektur- und Landschaftsbil- der yon Ainmiller, Morgenstern, Rausch, Seiffert und Massmann ; 12 Genrebilder von Habner, Siiss, Vautier, Durand, Wiesinger, Hein- rich, W. Nerenz und Frau M. Wiegmann. Von Privaten: 22 Landschaften, Architektur- und See- bilder von Lindlar, Seiffert, Engelhardt, Ebert, Otto, Herrmann, Weiss, Eibner, Schmidt, C. Scheuren, Bossuet, Kaufmann, Pulian, J. W. Schirmer, Leu, Burnier, Schilking, Jackel und Liffers; 15 Genre- und Figurenbilder von Heinrich, Knudden, Carpentero, Wische- brink, Béltcher, Martens, C. Becker, Rihling, Meyerheim, Stock, Camp- hausen, E. Linnig; 1 Aquarelle yon Massmann; 3 Schisseln, 1 Ja- nusbaste und 1 Medaillon und Relief, galvanoplastische Arbeilen aus der Anstalt von E. Braun in Rom.