dass mehrere der Inschriflen durch oben angeleimte Zettelchen corrigirt waren. Es hiess im linken Portal auf dem angeleimten Zettel: ,,Die Porten des Lobs*; aber unten stand klar und rein im schén- sten Drucke: ,,Die Porten der Keren“. Im Thorweg rechts, wo Bartsch und Heller ,,die Porten des Lobs“ haben, hiess es hier, angeleimt auf dem Zettel: ,,Die Porten des Adels“. Aber unter diesem Zettelchen zeigte sich: ,,Die Porten der Obristen Freuntschafft“. Also zweimal corrigirt und am Ende der Adel ganz zur Seite geschoben, und lieber eine Wiederholung der Inschrift des Hauptportals vorgezogen. Um dieses deutlicher auseinander zu setzen und unsere Exemplare zu bezeichnen, theile ich alle drei Portalinschriften mit, wie sie hier urspriinglich sind: Im -grossen Portale in der Mitte: . »Die Portenn der Eere Wnd Macht.“ Im kleineren Portale, links: »Die Porten der Eere.“ Im kleineren Portale, rechts: » Die Porten der Obristen Freuntschafft.“ Ausserdem fanden sich auch einige auf dieselbe Weise ge- machte Correcturen in der Stammlafel. Statt: ,,Boitzel der grossmuthig“, steht hier: ,,Otto der tréstlich“, ай: » Wernherns der guetig“, heisst es hier: ,,Guntram der dapffer*. Auch muss ich bemerken, dass es hier: ,, Francia”, ,,Sy- cambria“, ,,Troja“ heisst (von links gegen rechts) und nicht, wie heschrieben, umgekehrt. Endlich noch, dass in diesen Exemplaren nicht zu ent- decken ist, dass die Schnirkeln unter Stabius’ Text, wie angegeben, auf zwei angeleimten Leislen zugefiigt sind. Diese Schnirkeln stehen hier rein und ohne Spuren eines solchen Verfahrens mit dem Texte in Verbindung. Copenhagen, den 23. Арт! 15905. gleich zu machen, denn nirgendwo finde ich Andeutungen von einer Inschrift: ,,Porte der obristen Freuntschafft* etc. Prof. J, WH. Rhiele, Director der Kénigl. Kupferstichsammlung. hiunstliteratur. Kleine Schriften und Studien xur Kunstge- schichte von Franz Kugler. Mit Mlustrationen und anderen artistischen Beilagen. 1. Lief: Stutigart bei Ebner f- Seubert, 1853. VIUTu. 160 SS, Mitten im Drange einer vielgestaltigen Thatigkeit beschenkt uns der nimmer rastende Fleiss des Verfassers der ,Kunstge~ schichte* und der ,Geschichte der Маеге“ hier mit einer Sammlung seiner kleineren, an verschiedenen Orten zerstreuten, kunstwissenschaftlichen Aufsaétze. Wir verdanken diese Her- ausgabe, wie der Verf. selbst in der ,an Jakob Burckhardt in Basel“ gerichteten Vorrede sagt, dem Wunsche, ,einmal auf das bisher Geleistete zuritckzuschauen, Abrechnung zu halten mit der Vergangenheit*. Zu diesem Ende boten sich ihm man- cherlei kleinere Schriften, Abhandlungen, fliegende Blatter, Journalaufsdtze; ausserdem aber enthielten die Reisetagebiicher an bisher unverarbeitetem Material manchen Schatz. So wuchs die Menge des Darzubietenden der Art an, dass das Ganze in etwa 16—18 Lieferungen drei starke Bande ausfillen wird. Erwigen wir die Vielseitigkeit des Kugler’schen Schaffens; be~ denken wir die Rithrigkeit, mit der er an fast allen auf dem Gebiete der Kunstforschung in den letzten zwei Decennien ent- brannten Streiten thatigen Antheil genommen; vergegenwartigen wir uns endlich die reiche und nachhaltige Férderung, die aus seinen Arbeiten fiir die Kunstwissenschaft hervorgegangen ist, indem sie theils brach liegende Felder angebaut, verworrene geebnet und den Ueberblick tiber das Ganze angebahnt, theils uns Jiingeren den Trieb zu denselben Studien geweckt und ge~ nahrt haben: so ldsst sich von vorn herein muthmaassen, wic ergiebig und reichhallig die vorliegende Sammlung sein wird. Indem der Verf. die chronologische Anordnung der Aufsalze nach der Zeitfolge ihrer Entstehung hefolgt und einer syste- matischen Gruppirung, so weit es innerhalb dieser Grenzen thunlich schien, durch Zusammenstellen verwandter Gegenstaénde Raum giebt, bietet er uns ein Bild seines eigenen Entwicke- lungsganges, welches aber zugleich die Hauptbewegungen auf dem Gebiete der gleichzeitigen Kunstforschung mit durchschei- nen lasst. So bunt (heisst es in der Vorrede) die Wechsel- folge der Gegenslinde, so wechselnd traten mir die geistigen Strémungen der Jahre, die grossen Leiter dieser Strémungen entgegen, und noch wechselnder die Standpunkte des Schrei- bers selbst, indem dieser von dem Schiilerverhaltniss, von der dilettantistischen Theilnahme an den ktinstlerischen Dingen und ihren historischen Bedingnissen mehr und mehr — je. nach in- nerem Vermégen und ausserer Gelegenheit — in das Wesen derselben einzudringen sich angelegen sein liess.“ Nur das auf die neuere Kunst Beziigliche ist von dem Uebrigen getrennt und in einen besonderen Band zusammengebracht worden. Kugler’s Kunstbetrachtung, fern vom Anstreben einer phi- losophischen Auffassung, beruht auf einem frischen, naiven In- sich-aufnehmen sammilicher Acusserungen des Kunstschaffens. So weit aber durch die Jahrhunderte, durch die verschiedenen Disciplinen, Stylgaltungen und Schulen das Feld der bildenden Kinste sich aufthul, so weit erstreckt sich auch mit stets glei- cher Forscherlust und -Kraft sein Interesse an diesen Dingen. Ja, nicht bloss was durch das Auge dem Geiste sich hietet: 91 * Erst vorgestern habe ich das Vergniigen gehabt, Ihre Sen- dung von Glax’s Abhandlung ) zu empfangen. Diese Ab- handlung macht es mir noch unzweifelhafter, dass unsere zwei Exemplare der Ehrenpforte Maximilians einer noch fritheren Edition als A. und B. (bei Glax) angehdéren miissen, also etwas bisher véllig Unbekamntes sind. Alle Spuren der Neuheit und Frische der Holastécke sind da, keine angeleimte Leisten (Abh. p. 12) sind hier hemerkbar, — „кеше Spur des Risses“ im Stocke Fol, 34 (Abh. p. 8). Die ersten der geschichtlichen Vorstellungen der Ehren- pforte tber der Porten des Lobs: : ,,Golt hat sein gnad an ihm ertzaigt“ (Abh. p. 13) welche Verse in der A. und B. fehlen, sind jedoch hier, Bild und Vers zugleich (nur jugent, statt jugend). Alle unsere — XT Verse stimmen sonst mit der Ausgabe A., nur die Platte ЗЫ ОРЕСТ НЕ: ЗАЛА: ВЫХ. EN РР ЗА В м ,Der letzte Krieg angefangen ward etc.“ (Abh. p. 20) fehlt ganz und gar hier bei uns; stalt Vorstellung und Verse haben unsere Exemplare das Papier weiss und offen und nichts hin- eingedruckt. Unsere Exemplare miissen wohl demzufolge und hinsichtlich auch der frither von mir erwahnten Inschriften einigermaassen als frither abgezogene Aushangebogen oder ct- was Aehnliches zu betrachten sein, worin man spaler mit den Correcturen hat nachhelfen wollen, um sie mit den cursirenden 1) Ueber die vier Ausgaben der geschichtlichen Vorstellungen der Eh- renpforte des Kaisers Maximilian I. yon Albrecht Direr. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des XVI. Jahrhunderts von H. Glax. Wien 1848. 4. (Rud. Weigel’s Kunstcatalog. 21. Abth. No. 17,454.)