hier sichtbaren Theiles der Kirche, deren Inneres durch Hell~ dunkel wahrhaft kinstlerisch gehoben wird. Im Vorgrunde un- terrichtet cin Lehrer seine um ihn hersitzende Schuljugend. Bl. 13. Lief. V, 3. Die ehemaligen Tuchhallen zu Lowen, ein weiter, auf Siulen ruhender, mit flacher Balkendecke und zwei kleinen Freitreppen versehener Raum, erbaut im Anfange des 14. Jahrhunderts. Ebenfalls cine hichst geniale und durch treffliche Beleuchtung gehobene Darstellung. BL 14. Lief.1, 3. Ruinen der St. Bevons-Abtei in Gent, ein Bauwerk aus dem Ende des 12. Jahrhunderts. Den Vor- grund bilden schwere Gewélbemassen mit einigen Triimmern von Saulen und anderen Bautheilen. Im Hintergrunde blickt man durch Rundbogenfenster, mittelst Séulchen getrennt, in fernlie- gende Raume des Gebaudes. Effectvoll, aber nicht frei ven Manier in der Ausfihrung. _ BL 45. Lief. 1, 3. Abermals eine tiichtig aufgefasste und in Hinsicht der Beleuchtung und sonst schon durchgefihrte Dar- stellung der wohl aus-dem Anfange des 14. Jahrhunderts her- riihrenden und mit einem reichen Lectorium im Styl der letzten Decennien des 15. Jahrhunders geschmiickten Kirche zu Aer- schot. Einige Gestalten beleben die Scene. Bl. 16. Lief. VI, 1. Ruinen der Abtei von Villers (13. Jahr- hundert) in Mondbeleuchtung. Der einfache Gegenstand ist durch die verschiedene Beleuchtung mittelst eines Feuers, welches cin Knabe angeziindet hat, gehoben. Bl. 17. Lief. VI, 2. Das Kloster St. Gertrud zu Nivelles. Man blickt in einen mannigfach beleuchteten Kreuzgang, der durch seine gekoppelten Sdulen, dariiber gespannte Rundbégen, platte Balkendecke, auf den Schluss des 12. Jahrhunderts hin- weist. Eine Nonne kommt dahergegangen, um Brod an einige Arme zu vertheilen. Bl. 18. Lief. VI, 3. Altar in der Kirche U. L. F. zu Hall. Diese letzte Darstellung der bisher erschienenen Hefte zeigt wieder eine grosse Meisterschaft in Auffassung und Behandlung. Die Kirche scheint zu Ende des 15. Jahrhunderts gebaut; der Altar ist aus der Renaissancezeit. Er ist mit Statuen, Reliefs und vielfachem Ornament verziert und reicht fast bis zur Wél- bung der Kirche hinauf. Einige Geistliche und Betende dienen zur Staffage. Der Text giebt in der Hinleitung einen gedréngten Ueber- blick der Entwickelung der christlichen Baukunst und der Ein- wirkung der geistlichen und weltlichen Zustinde auf dieselbe, namentlich in den Niederlanden. Es reihen sich daran kurze Besprechungen tiber die dargestellten Gegenstande, die Zeiten ihrer Erbauung und Veranderung; doch dringt der Ver!. nicht tiefer in den Charakter des Styles jedes Kunstwerkes ein, wel- ches allerdings beim Mangel von Grundrissen, Durchschnitten und Details schwierig, auch wohl dem Zwecke des Werkes nicht entsprechend sein wirde, da es sich nur auf malerische Darstellung des Hauptcharakters jedes Gegenstandes beschrankt und weitere Brauchbarkeit fiir den Archdéologen und Techniker davon offenbar ausgeschlossen werden sollte. D. P. Aeitune. letzteren kosten. Die Herren A, Egelis und Fischer werden am hiesigen Platze in der Chausseestrasse ein derartiges Etablissement er- richten und sich mit der Anfertigung aller Arten Kunstgegenstande, wie Statuen und Bisten, so wie der verschiedensten Gartenmdbel, Bau- und Stuckatur-Arbeiten beschaftigen. (B.N.) Auf Allerhochsten Befehl wird die auf dem Petersberge bei Halle so romantisch gelegene alte Peterskirche, welche seit fast drei Jahr- hunderten eine Ruine ist, restaurirt werden. Zunadchst soll der hohe Chor und das Miltelschiff, welche noch die am besten erhaltenen Theile der alten Kirche sind, wiederhergestellt werden. Bekanntlich war diese Kirche die Grabstatte der Ahnherren des regierenden sachsischen Firstenhauses und urspriinglich mit einem Kloster verbunden, welches im Jahre 1124 vom Ritter Dedo von Wettin gegriindet wurde. Der Bau der Kirche begann um 1130, die Vollendung derselben und die Einweihung des Klosters und der Kirche fand 1150, also vor langer als sieben Jahrhunderten statt. In dem grossen Brande von 1565 wurde das Kloster ganz, die Kirche zum grossen Theil zerstért. Seit dieser Zeit liegt sie in Trimmern. Dieses ehrwirdige Alter, noch mehr aber die herrliche Lage auf der Héhe des Petersberges, von welchem man die ganze Umgegend mit iiberschaut, lassen diesen Bau als sehr zweckmassig erscheinen, (V. Z.) © Der Verein der Kunstfreunde im Preuss. Staate bat in seiner Ge- neralversammlung yom 12. d. М. beschlossen, den Geschichtsmalern Schrader, Menzel und Richter die Preise aus dem Legate der y. Seydlitz’schen Stiftung zu ertheilen. * Eifenac). Der Erbprinz, welcher bekanntlich die Wartburg restauriren lasst, hat nun auch zur Ausschmiickung der inneren Raume mit Fresken M. v. Sehwind aus Minchen berufen. Von der Genialitat dieses Kiinstlers im Komponiren und seinem grossen Geschick, womit er die bezeichnete Malart beherrscht, sind die ansprechendsten Sché- pfungen zu erwarten. ° Hon. Der Privat~ Docent, Dr. F. Overbeck allhier hat einen Ruf als Professor der Archdologie der Kunst an der Universitat Leipzig erhalten, welchem derselbe Folge leisten wird. эмо, 10. Mai. Heute wurde das elfte Stiftungsfest des Dom- bauvereins nach herkémmlicher Weise gefeiert. Ein Bericht des Dom- baumeisters Baurath Zwirner brachte die frdhliche Kunde, dass er mit dem Jahre 1854 das Langhaus, das Hauptschiff unter Dach za brin- gen und die Transepte so weit zu fihren hotfe, dass der ganze Bau ge~ schlossen werde, natirlich ohne Strebewerk. (V. Z.) Эт. 22. АргИ. Оег Кбшо Вар БеШеп, аз хиг Шизига- tion des Hauses Wittelsbach eine ahnliche Sammlung veranstaltet werde, wie das jiingst erschienene und mit vielen Abbildungen versehene Werk ber die Allerthiimer und Kunstdenkmale des Hauses Hohenzollern. Zu diesem Zwecke haben alle Distriktspolizeibehdérden anzuzeigen, was sich von historischen Denkmalern etc., die in irgend einer Beziehung zur Geschichte des Hauses Wittelsbach stehen, erhalten hat. (V. Z.) Zur Errichtung eines Denkmals fir Lorenz v. Westenrieder hat sich hier ein Centralausschuss, mit dem Staatsminister des Innern Grafen Reigersberg an der Spitze, gebildet, der so eben einen Aufruf zur Betheiligung erlasst. Die Kosten des Denkmals werden sich auf S00U G. belaufen. Bereits haben H. MM. Kénig Max und Kénig Ludwig je 1000 6, zugesichert; der Magistrat von Manchen wird einen Beitrag von 2000 С. leisten. (B. N.) Weimar. Die Frau Grossherzogin hat durch den Bildhauer von Hoyer aus Dresden, welcher eine Reihe von Jahren in Rom gelebt hat und vor einigen Jahren von der Frau Grossherzogin hierher berufen wurde, um verschiedene Arbeiten fiir sie auszufihren, eine Marmorbiste von Johann Matthias Gesner anfertigen lassen und dieselbe dem _hiesi- gen Gymnasium, an welchem dieser Gelehrie und Jugenderzieher wah- rend der Jahre 1715 — 29 als Conrector wirkte, verehrt. Grosse Freude hat hier die Nachricht verursacht, dass der Kaiser yon Oesterreich zur Errichtung der Denkmaler fir Goethe, Schil- Hert. Ein neuer Industriezweig wird gegenwartig in unserer Stadt wieder in das Leben treten. Es betrifft derselbe die kinstliche Fabrikation von Gegenstanden, welche bisher aus Stein durch Stein- metz- und Bildhauer-Arbeit gewonnen wurden, die aber nach dieser neuen Methode gegenwartig aus einer dem Sandstein ahnlichen Masse gegossen werden sollen. Das gegossene Fabrikat soll nicht allein an dusserer Schénheit und Glatte, sondern auch an Haltbarkeit das durch den Meissel gewonnene ibertreffen und im Preise nur die Halfte des