Veith anfihrt). Unter den wenigen Stichen dieses Meisters be- findet sich die allegorische Darstellung des alten und neuen Bundes, von welchem ein fast gleiches Originalgemalde Cranach’s in der hiesigen GemAldegalerie ist. Bartsch beschreibt diesen Stich IX. 233. unter einem unbekannten Meister. — (Von Peter Gottland.) Von diesem Meister Gottland, ohne Zweifel einem Schiller Cranach’s, besitzt die Sammlung acht Stiche: den ,,Sieg liber Tod und Hélle“, von 1522; dann eine andere ,,allegori- sche Darstellung der Erlésung im Paradies“, von 1566. Die Bildnisse des Johann Friedrich, von 1522; Johann Wilhelm’s, Johann Friedrich’s des Mittleren, 1562; Amstorf’s, 1558; Frie~ drich’s des Jiingeren, simmtlich mit Monogramm P. G. — Von Hans Baldung Grin: Die Folge: ,,Christus und die Apostel “ und sechszehn andere Blatter, darunter eine ,,Geburt Christi und ,,Mutter Gottes in der Glorie“, die Bartsch fehlen. Des- gleichen fehlt demselben eine ,,h. Jungfrau“ und ,,St. Anna “ yon L. Krug, eine ,, wilde Frau“ und ein ,,nackter Mann“, von 1520, von Urs Graf. — Von A. Altdorfer: 45 Bl. und die Holzschnitlfolze der ,,Geschichte des Siindenfalls und der Er- lésung“. Bartsch fehlend: ,,heil. Familie mit drei Engeln, um einen dreischaligen Brunnen“ und eine ,,bekleidete Jung- frau, mit einem Fillhorn auf cinem Drachen sitzend“. — Von Hans Guldenmund: ,,Triumph Kaiser Kari’s V., Imp.-Fol., in 9 Thl. Holaschnitt.— Von Wolfg. Hauber, Manuel Deutsch, Rosenthaler wenige Blatter. Von den Kiinstlern des 16. Jahrhunderts. Von Bartel Beham: ¢& Blaft. Eine ,,sitzende Venus, von einem Satyr Geschmeide empfangend“, fehlt Bartsch, — Von Hans Sebald Beham: Gegen 200 Blatt, darunter 32 Holz- schnitte in den schénsten Abdricken und mit breitem Papierrande, von denen Bartsch mehrere fehlen. In gleich schénem Zustande ist auch das Werk des G. Penez (worunter die ,,Erstirmung von Carthago“ vor der Schrift) erhalten, und fehlen nur einige Blatter aus der Folge des ,,neuen Testaments“. — Von J. Bink: 6 Blatt, ,,Adam und Eva“ 1526 und ein grosser Fries in Holz- schnitt (aus 9 Theilen bestehend) ,,der Triumphzug eines Poeten oder Musikus “. — Von dem Meister J. B.: ,,die Planeten“, 4 allegorische Figuren, der Tugenden und Laster, 1529, ,,Tri- umph des Bachus“ nach J. Romano und die ,,Winzer“ 1529. — Von H. Brosamer: 14 Blatt und der oben angefiihrte Holz- schnitt. — Von Franz Brun: Hinige 30 Stiche und ,,der Strass- burger Minster“ im Holzschnitt. Einiges von C. Bos, Bren- tel. — Das Werk Aldegrever’s vollstindig, mit breitem Rand und schénem Druck. Auch hier befinden sich mehrere Stiche, die Bartsch fehlen, so wie ein héchst seltener Holz- schnilt, in gr. 8., die ,,heil, Barbara vor ihrem Vater knieend“. In Weigel’s Holzschnittwerk 9. Lief. ist eine Copie davon. — Von Erhard Schién: 32 kleine Holzschnitte aus dem Leben Christi und Parabeln. — Von A. Hirschvogel: 21 BI. Land- schaften von 1525—1569 und 21 Darstellungen aus dem alten und neuen Testament. — Unter Melchior Lorck’s, Alaert Claas’, H.Springinsklee’s Blattern einige bei Bartsch feh- Iende. Wie aus der Presse hervorgegangen, sind die Stiche vom Grafen Heinrich vy. Goudt nach Elzheimer. — Von Jost Amon, Merian, van der Heyden besitzt die Sammlung eine Unzahl von Abdriicken; vollslandig die drei Hopfer. In bald mehr, bald weniger Blattern sind ferner noch ver- treten: Virgil Solis, Tob. Stimmer, Ch. Maurer, La~ denspelder, Lautensack, Dirk van Staaren, Georg Pecham (radirte Landschaften von 1593), M. Zindt, Keller, M. Treu, Weinher, Fraisinger, Diederlin, Lucas Ki- lian, Hooghenberg (Einzug Karl’s V. in Bologna), an die sich eine grosse Zahl Monogrammisten reihen. Aus der grossen Fille spaterer deutscher Meister, der Ru- gendas, Ridinger, W. Kilian, Kysell, Sandrart, W. Bauer etc., ist eine nicht unbetrachtliche Anzahl schéner Drucke von Wenzel Hollar (worunter die Miiffe und der Pokal nach Mantegna) anzufithren; von den neueren nicht minder zahlreich Stiche von Wille, Schmidt, simmlliche Chodowiecki’s, Miller, Bause etc,, so wie einige Radirungen von Koch und Reinhardt, (Schluss folgt.) J. H. Schneider. Gemalde der alt-deutschen Schalen in Spanien. Von J. D. Passavant. Bereits zur Zeit der Blithe der van Eyck und ihrer Schiller kamen Werke von ihnen nach Spanien, oder wurden selbst von ihnen und ihren Nachfolgern daselbst ausgefihrt. Im Jahre 1428 reiste Johann van Eyck nach Porlugal, um das Bildniss der Prinzessin Isabella fiir Philipp den Guten, Herzog von Burgund, zu malen, und héchst wahrscheinlich befand sich Peter Chri- stophsen um 1452 in Spanien und fertigte fiir Burgos jene Malereien, von denen zwei Fliigelbilder in das Berliner Museum gelanglen. Durch Anton Ponz wissen wir, dass ein Juan Fla- menco ) in den Jahren 1496 bis 1499 Gemalde fir zwei Al- tare der Carthause Miraflores bei Burgos ausfithrte, von denen gleichfalls drei Tafeln aus dem Leben Johannes des Taufers ih- ren Weg in dasselbe Museum fanden, und dass ein Juan de Flandres, der vielleicht mit Ebenerwihntem identisch ist, um 1509 den Hauptaltar der Kathedrale zu Palencia mit seinen Ge- malden schmickte. In den Jahren 1502 bis 1510 sehen wir Franz yon Antwerpen mit verschiedenen Werken fiir die Kathedrale von Toledo beschaftigt, wobei er sich zuweilen der Hilfe eines Johann von Britsse! bediente. In noch grés- serer Zahi kamen unter Karl V. und Philipp II. niederlindische Maler, welche der italienischen Richtung folgten, nach Spanien. Johann Cornelius Verimeyen aus Harlem, auch Barbalonga genannt, begleitete selbst im Jahre 1534 den Kaiser auf seinem Feldzuge nach Tunis und fertigte jene merkwirdigen, colorir- ten Cartons, Begebenheiten desselben darstellend, jetzt in Wien einer wirdigen Aufstellung harrend, so wie auch einige An- sichten spanischer Staidte in Oel, welche aber bei dem Brande des kénigl. Schlosses zu Madrid vernichtet worden sind. In Se- villa. liessen sich um die Milte des 16. Jahrhunderts Franz Frutet, Pedro Campana aus Briissel und Ferdinand Sturm aus Zircksee nieder und schmiickten die dortigen Kirchen mit ihren Werken. Die ausgezeichneten Portrailmaler Anton Moro und sein Sehiler Christoph, beide aus Utrecht, standen im Dienst des Kaisers und des Konigs, Karls V. und Philipp I. Dass auch deutsche Maler in Spanien gearbeitet, davon haben wir keine Nachrichten, wohl aber befinden sich in den kéniglichen Sammlungen Bilder von Albrecht Direr, Hans Holbein, Lucas Cranach, u. A., welche wahrscheinlich von den Fir- sten des Ocsterreichischen Hauses erworben oder ihnen ver- ehrt worden sind. Zu bedauern ist, dass bei dem Brand des kénigl. Palastes. zu Madrid im Jahre 1608 und durch die Verwistungen der Kir- chen in unserm Jahrhundert, namentlich im Napoleonischen Kriege und bei Aufhebung der Kldéster, so vielé der alien Gemalde zu Grunde gegangen oder nach allen Weltgegenden zerstreut wor- den sind. Dieses Missgeschick traf avch viele Bilder der alt- 1) Dieser darf nicht mit Hans Memling als identisch betrachtet wer- den, sie sind unter sich sehr verschieden, wenn auch beide Schiler des ‘Boger von Brigge, oder vielmehr des Roger yan der Weyden, dem Aelteren, aus Brassel waren. 95 *