dfters um einige Groschen, fort. Wirden nun die von Herrn Acker-
mann in seiner wider mich gerichteten Erklarung genannten anwe-
senden Kunsthandler und Kenner von diesen Blattern wohl abstrahirt
haben., wenn solche nur einigermaassen den Anpreisungen des Ca-

ialogs entsprochen hatten?
Schon aus vorstehenden beiden Thatsachen dirfte sich ergeben,

ob mein Bericht wahr, oder ob derselbe ein linkischer Bericht und
eine linkische Anmaassung ist. Vielleicht aber war es ein Fehler von
mir, dass ich denselben zu schonend fiir den Verfasser des Catalogs
niederschrieb.

Was endlich die Andeutungen des Herrn Ackermann, in Beziehung
auf mein Geschaft als Kunsthandler betrifft: so bemerke ich, dass ich
dasselbe concessionirt und 6ffentlich, keinesweges aber einen obscuren
Kunsthandel, unter der Firma eines Privat-Sammlers, durch briefliche
Anerbietungen und Speculations—Auctionen, betreibe.
	Berlin, den 5. Juni 1553. J. EF. Linck,
Kunsthandler.
	A,eituns.
	F. Luis de Leon vergessen ruht, wurde nach der Schlacht von Arapiles
von den Franzosen niedergeschossen. Der grosse S, Bernardo und die
Kléster von Guadeloupe und S. Geronimo liegen in Triimmern und
werden zu Baumaterial benutzt. Die bedeutendsten Denkmale von Sa-
lamanca gehdren drei Klassen an: der byzantischen, aus dem 11. und
12. Jahrhundert, wie z. B. die alte Kathedrale Sta. Maria de los Ca-
balleros, die Thore von St. Adrian, S. Martin und S. Julian; die des
Uebergangs aus der gothischen Zeit zur Renaissance, von 1500 an,
wie z, B. die neue Kathedrale, das berihmte Kloster S, Domingo, wo
Columbus ein Unterkommen fand, das Salzmagazin, der Palast Mon-
terey (jetzt Alba), das Todtenhaus, das Collegium des Erzbischofs,
ein Werk des Berruguete u. A. Die jetzigen Gebaude, z. B. das
Jesuiten-Collegium, sind im griechisch-rémischen Styl von Vignola
gebaut, vom 17. Jahrhundert bis auf unsere Zeit. An einigen Gebdu-
den bemerkt man die Spuren des ausschweifenden Geschmacks des
fruchtbaren Churriguerra. Auch sind noch die Trimmer eines Klo-
sters vorhanden, das J. Herrera, der berihmte Baumeister des Esco-
rials, gebaut hat. Die Commission ist ibrigens, in dem kurzen Zeit-
raum von vier Wochen, sehr fleissig gewesen. Mehr als 50 Zeich-
nungen in grossem Format, 30 photographische Ansichten und eine
Menge Gypsabgiisse von Verzierungen sind Beweise fir den Enthusias-
mus der jungen Architekten. Der Baumeister yon Salamanca, L. Ca-
franga, und D. V. Lafuente, Prof. an der dortigen Universitat, ha-
ben den jungen Leuten alle mégliche Hilfe geleistet. Thre Arbeiten
sollten am 29. Mai in einem Lokal, das der Gouverneur ihnen anwei-
sen wird, 6ffentlich ausgestellt werden. Alle diese Arbeiten haben
ihren Haupt-Anstoss an der unermidlichen Thatigkeit des Directors
der Bauschule, D. N. Pascual y Colomer, Die Bau-Schriftsteller

sind ebenfalls angekommen. (В. №.)
	Hiunstvereine.
Die Ausstellung des Kunstvereins zu Haltherstadt
	ist am 19. Mai geschlossen. Die Zahl der nach und nach ausgestellten
Kunstwerke betrug 520, wovon 490 Gemalde, 30 Zeichnungen’, Stiche
etc. Im Ganzen sind davon verkauft 26 Gemalde, 3 Zeichnungen, 20
Kupferstiche u. s. w.

Der Kunstverein hat zur Verloosung erworben an Gemalden:
von Dies aus Meiningen: ,armes verlassnes Weib“, von C. Hibner:
»der Freiersmann“, von C. Scheuren: , Waldschlésschen“, von C.
Hasenpfiug: ,Kapelle bei Abend“, von W. Steuerwald aus Qued-
linburg: ,Blick auf die Klusfelsen“*, von L. Elis: ,,Frichte und Blu-
men“, eine Statue von Gyps von Beyer aus Dresden: ,,Charitas“,
2 Zeichnungen und 10 Kupferstiche, um 720 Thir.

Der Verloosungsverein hat angekauft und verloost: Gemalde
von C. Schréder aus Braunschweig: ,,die Tauschung“, von demsel-
ben: ,,Brockenreisende“, von H. Schafer: ,,betende Rémerin“, von
C. Hasenpflog: ,, Wartthurm im Winter“, yon W. Steuerwald:
»Halberstadt von der Nordseite“‘, von Pozzi aus Dessau: ,,Dom zu
Meissen“, und fanf kleinere Kunstwerke, um 177 Thle.

Von Privaten ist gekauft und auf Bestellung erworben: von C.
Hasenpflug: ,,Durchblick auf beschneite Klosterruinen*, von Andr.
Achenbach: ,,Seesturm an der Kiste von Ostende“, von C, F. Les~
sing: ,,Landschaft nach Motiven vom Regenstein“*, von C. Scheuren:
», Waldlandschaft“ und ,,Grusenfahrt“, von Morten Maller aus Dis-
seldorf: ,,norweg. Gebirgslandschaft mit Wasserfall*, von J. Hoegg:
,,der heimliche Raucher“ und ,,Kinder, aus der Kirche ziehend“*, von
А. у. der Embdes: ,, Kinder, einen Zettel lesend“, von C. Habner:
» die Ueberraschung, von H. Heinlein aus Mimnchen: ,, Alpenbild “,
von Pozzi: ,,Partie am Dom zu Halberstadt“ und mehrere Zeichnun-

gen, um 1300 Thir.
Im Ganzen sind mithin 2297 Thir. zum Ankauf von Kunstwerken
	auf der Ausstellung verwendet. Dr. Fr. Lucanus.
	(ten. Der Konig der Belgier hat bei seiner neulichen Anwesen-
heit hier die Vorsténde des Osterreichischen Kunstvereins, die ihn ein-
luden, die Ausstellung desselben mit einem Besuch zu beehren, sehr
freundlich empfangen. Er dankte ihnen: ,,dass sie Wien mit den hel-
gischen Kiinstlern bekannt gemacht, und zwar nicht nur mit jenen,
die bereits einen europdischen Ruhm geniessen, sondern auch mit sol-
chen, deren Talent erst in der Entwickelung begriffen und denen eine
	weitere Bekanntwerdung sehr forderlich ist“. (CA. 4.)
In Prag schreitet die kiinstlerische Ausschmitckung des Lustschlosses
	Belvedere lebhaft vorwarts. Von den 14 Fresken aus der alten Ge-
schichte Béhmens, welche die Wande des Schlosses schmiicken wer-
den, sind drei vollendet, zu zweien unter Leiiung unsers Direktors der
Akademie der bildenden Kinste, Ch. Ruben, soeben die Cartons fertig
geworden. Sie stellen den Krénungszug des ersten bohmischen Kénigs
Wratislaw I. und die Verséhnung Przemys! Ottokars mit seinem Broder
Wladislaw If. dar, Auch die Maler Kupelwieser, Blaas u. A. sind
mit grosseren historischen Gemalden beschaftigt. Schmidt und
	Trenkwald arbeiten an I!lustrationen fir die Kéniginhofer Handschriit.  
	Ueberhaupt zeigt sich, besonders hier und in Prag, ei ansserst reges
Knnstleben, und es macht sich bereits yielfach fihlbar, dass der kunst-
sinnige, kaiserl. Hof durch Unterstiitzung jeder Art und in jedem Kunst-
zweige, zu einem erfreulichen Aufschwung den ersten nachdricklichen
	Impuls gegeben hat. (В. А.)
	W. Amfterdam, im Juni, Am 1. d. M. starb hier in einem
Alter von 77 Jahren der als Literat bekannte und als feiner Kunstken-
	пег Бегавие Jeronimo de Vries.
	Vz. Rom. Julius Mahr hat vor seiner Rickkehr nach Berlin
an dem Entwurf eines Bildes gearbeilet, welches er nachsten Winter
hierselbst im Auftrage der Firsten v. Hohenlohe und Lichnowsky aus-
fahren wird. Es stellt das Innere der Sixtinischen Capelle dar, der
Papst auf dem Thron, die Cardinale in pleno auf ihren Sitzen, die die-
nenden Geistlichen zu ihren Fissen, und auf der Kleinen Kanzel, ge~
‘gentiber dem Throne Sr. Heiligkeit, ein Geistlicher irgend eines Ordens,
	der eine Predigt halt.
	Madrid. Aus einem Privatbriefe eines der jungen Architekten,
die sich jetzt im Auftrage der Regierang in Salamanca aufhalten, se-
hen wir, dass mehrere Alterthiimer daselbst ihrem Untergange entge-
gengehen. Die alten Walle und die Bollwerke der grossen Bricke
sind bereits abgetragen; die Kirche St. Andrian, wo die Vorfahren des
Herzogs v. Abrantes ruhten, wird in diesem Augenblick abgetragen.
Nur auf Bitten der Architekten liess man die Trimmer so lange stehen,
bis diese sie zeichnen konnten. §, Vicente el real, das Collegium von
Cuenea und das Kloster des h. Augustin, wo die Asche des berihmten
	(Der heutigen Nummer liegt eine Radirung bei.)
	Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.