“Zeitung
	0 bildende Kunst und Baukunst.
	ОФИС.
	Organ
der deutSchen Kunstvereine,
	Unter Mitwirkung von
	Kugler in Berlin — Passavant in Frankfurt — Waagen in Berlin — Wiegmann in Disseldorf — Schnaase
in Berlin — F6rster in Miinchen — Eitelberger v. Edelberg in Wien
	herausgegeben von Dr. F.. Eggers in Berlin,
	Sonnabend, den 55, Лат.
	Subalt: Die herzogliche Kupferstichsammlung zu Gotha. J. H. Schneider. (Schluss.) — Gemalde der alt-deutschen Schulen in Spanien.
savant. — Kunsthiteratur. Der Dom zu DProntheim und die wmittelalterliche christliche Baukunst dee scandinavischen Normannen. Yon
	5ауап. — ВИП ОТаг. Ver Vom та ИтопШшена цра aie
toli. — Zeitung. Berlin. Manchen. Dublin. — Aufforderung.
	Die herzogliche Kupferstichsammiung za Gotha.
Schluss.)
	а 1 епег.
	Fontana, Canta Gallina, Marius Kartarus, Pomp. Pri-
verensis, Sermoneta (Allegoria, Nagler 16. 353). Nach
diesem noch die Stiche nach den Carracci, Dominichino, Paul
	  Veronese, und den Venetianern Caravaggio, Correggio, Ra-
	phael, Michel Angelo, Leonardo da Vinci etc. und anderen

Malern.

Dann folgen in reicher Zahl die spaiteren Meister und dar-
unter еше Menge Tempesta’s, della Bella’s, Volgato’s, meist
doppelt und dreifach, Sammelwerke, Architekturen und die
Meister des vorigen Jahrhunderts.

Als Perle der italienischen Schule aber ist eine Feder-
zeichnung in Biester von Raphael anzufthren: ,,Grab-
legung Christi“, aus R. Mengs’ Nachlass herstammend (siehe
	Passavant).
Niederlander.
	Wenn auch an Zahl um einiges geringcer, so sind die ita-
lienischen Stiche nicht minder werthvoll, als die deutschen. Ne-
ben den schon angefiihrteu Baldini’s finden sich von den 4l-
testen Schulen: ,,die kimpfenden Manner im Walde“ von Pol-
lajuolo. Von Mantegna 14 Blatt, Zoan Andrea 2 Biall.
Von oder nach Francia 2 seltene Blatter, ein weibliches Brust-
bild, kl. Fol., und eine ,,Heilige, welche cin Muttergottesbild
vor sich in den Handen tragt“, zu ihren Seiten ein Bischof und
Fahnentriger, gr.4. — Die meisten von den Stichen Marc
Anton’s, darunter vorziglich die ,,Madonna del pesce“, zwei
Abdriicke des ,,Stregozzo“ nach Raphael und der ,, Triumph“
nach Mantegna. — Glanzende und gut erhallene Stiche der
Ghisi, desAugustin Veneziano, Eneas Vico, Bonasone,
Caraglio, Marco di Ravenna, Giulio di Musi, Bea-
trizet und dem Meister mit dem Wirfel, nach eigenen und
Michael Angelo’s, Raphacl’s, Julio Romano’s und Anderer Com-
positionen. — Von Sanuti einen grossen Stich nach dem Ge-
milde Correggio’s: ,,der Weltkampf Apoll’s und Marsyas’, wel-
ches auf einem Clavierdeckel im Hause Litta zu Mailand exi-
stir. — Von Bandinelli 13 grosse Blatter, einige 30 Blatt
der Schule von Fontainebleau, Primaticcio, Luca Penni,
	von Leo Dav ent (Thiry aus Deventer) ele. — Rosso Rossi  

amen. РУ. 54
	11 Bl., einzelne Blatter von Campagnola. Ueber 70 alte
Stiche und 13 Holzschnitle nach Tizian, darunter ,,der grosse
Triumph Christi“ und ,,das Opfer Abraham’s“ mit der Adresse
Benaglio, in 6 Theilen; in clair-obscur und radirte Land
schaften von E.duPerac. Von Andreani ferner noch meh-
rere Clair-obscurs im gréssten Format nach Johann von Bo-
logna, Beccafumi etc. Viele Monogrammisten und Unbekannte
des 15. und 16. Jahrhunderts und fliegende Blatter.

Das 16. Jahrhundert findet man unter mehreren anderen
Meistern vertreten durch Werke von Caccianemici, del
Moro, A. Carracci, Facini, Р, Farinati, Batt. Franco,

ТУ. Jahirgang.
	Die Niederlander Schule, welche in Bezug auf Фе Рейиге
graveures des 17. Jahrhunderts Manches zu wiinschen tbrig lasst,
enthalt dagegen an alleren Meistern Vieles und Gutes,

Von Lucas van Leyden 104 Blatt, darunter der ,, Tanz
der Magdalena“, die ,,Anbetung der Konige“, so wie einige
Holzschnitte. — Von Hieronymus Bossche: das ,,jiingste
Gericht“, die ,, Allegorie mit dem Elephanten“, die ,,Versuchung
des h. Antonius“. -—- Von Cornel! Bos: die ,,Bergpredigt“,
der ,,reiche Mann in der Holle“, ,,Vulkan in der Schmiede “,
die ,,Giganten“ und der ,,Triumph des Bacchus“, nach Julio
Romano, grosser Fries in Qu.-Fol. 2 Thle. 1543. — Von und
nach Martin de Vos, den Breughel, Stradanus, Heems-
kerk sind eine solche Menge Stiche vorhanden (namentlich
Heemskerk), dass sie der einstigen Bearbeitung eines Catalogs
zum Nutzen dienen konnen. Im Verhiltniss gleich zahlreich
sind die Passe, Galle, Brill, Blockland, Bloemart,
Nicolde Bruyn, Vinckenbooms und Londerseel, Ger-

hard de Jode, Collaert, Gheyn, Furnius, Bol, Wie-
rix, van der Borcht, Teniers dem Aelt. und Frz. Flo-

ris, von Letzterem ein grosser Holzschnitt in clair-obscur , eine
 Léwen- und Stierjagd“. — Von H. Goltzius 200 und einige
Stiche in gutem Zustande und Druck, dabei ,,der Hund mit dem
Knaben“, dic Meisterwerke des Kinstlers und mehrere Holz-
	-schnitte in clair-obscur. — Eine sehr grosse Anzahl der Stiche
26