von L. Vorsterman, P. Pontius, den Bolswert, P. Sout- mann, Meyssens, nach van Dyck und Rubens. Die Stiche und Radirungen nach den Letzleren allein betragen tiber 100 Stiick, dabei 8 Schnilte von Jegher, von einer Schénheit des Drucks, wie sie sellen gesehen werden diirften. Leider ist von den eigenen Radirungen dieses Meisters gar nichts vorhanden. Von seinem Schiller van Dyck jedoch die Portraits in Icones virorum etc. — Von den de Brys, Vater und Sohn, .,,die run- den Schalen“, ,,das Alphabet“. — Von Lambert Lombar- dus 9 Blatt von 1544—1553. Cornel Matsys mehrere Fol- gen. Viele Stiche von und nach Seghers, Stevens, den Sadeler, Savery (die bohmischen Landschaften) , Andr, und Seb. Vranck, Jodoc a Winghe, Nieulandt, Carl v. Man- der, Pet. Feddes ,,die zwolf Apostel“, die Visscher, sehr zahlreich. Einiges von Jan Miller, 2. B. das Gasimahl des Belzazar“. Radirungen von Roghman, Cornel Schutt, L. van Uden, den van der Velden (sehr zahlreich), `Утеп- broeck, Berghem (gegen 30 Blatt), J. Fyt, R. van der Hoecke, Ptr. Boel (die Folge der Végel), die Landschaften yon J. Both, einige Brouwer, Breemberg, Casembrot (Marinen), sehr schéne C. du Jardin und P. van Гааг, Г. van der Koogen. — Rembrandt’sche Radirungen besitzt die Sammlung nur 25 Blatt, von P. Potter und Lievens nur Weniges, dagegen sind Waterloo, Zceman, Swanefeldt, Quellinus wieder reich vertreten. — Schliesslich noch die Schlachten von A. van der Meulen, Stiche von Moyreau nach Wouwerman, Ploos van Amstel und andere Sammel- werke, so wie eine Menge fliegender Blatter, die mehr ein sit- tengeschichiliches als kinstlerisches Interesse darbieten. Kranzosen. Cemalde der alt-deutschen Schulen in Spanien. Von J. D. Passavant. (Fortsetzung. ) In den Kirchen Spaniens trifft man 6fters Bilder der Eycki- schen Schule und zuweilen solche von Auszeichnung. Hierher gehéren drei Tafeln in der kéniglichen Grabkapelle zu Gra- nada, die ehedem Theile eines Altarblattes mit Fliigel, spater aber mit verschiedenen spanischen Bildern in -einen grossen Retablo (Aufbau hinter dem Altar) vereint wurden. Es sind folgende Darstellungen: das gréssere Mittelbild zeigt die Kreuz- abnahme, das eine Nebenbild Christus am Kreuz, das andere die Auferstehung Christi. Bei dem hohen Standort und der Dunkelheit des Lokals war es mir trotz mehrmaligem Besuch nicht méglich, mehr zu erkennen, als dass es ausgezeichnete a Bilder der Eyckischen Schule seien, die dem Memling nahe stehen. Von Gallegos, wie Murray vermuthet, halte ich sie aber nicht. — In derselben Kapelle gegentiber befindet sich ein hubsches Madonnenbildchen in die Predella eines Retablo ein- gelassen, der sonst nur Bilder der italienischen Richtung ent- halt. Maria sitzt mit dem Christkind auf einem Thron, links halt ein Engel ein Buch. Es scheint der Schule des Memling ‘anzugchoren. Sicher daher stammend ist ein kleines Altarbild mit Fligel in der Kapelle Condestabile der Kathedrale zu Burgos. Hier sitzt Maria mit dem Christkind in einer Land- + schaft, dabei cin Engel, der ihm eine Traube darreicht, und rechts zwei musizirende Engel. Der Fligel links zeigt oben die Verkiindigung, unten die Geburt Christi; das Fliigelbild rechts enthalt die Darbringung im Tempel. Es ist ein fein be- handeltes Werk, jedoch etwas flach im Modellirten. — Noch erwabne ich hier eine Folge von vielen kleinen Bildern aus dem Leben Christi in der Casa del Campo beim Escorial, welche Ofters fiir Memling sind gehalten worden. Die allerdings sehr fein behandelten, niedetlandischen Bildchen sind zum Theil noch in der Manier des 15., andere jedoch in der des 16. Jabr- hunderts behandelt, auf keinen Fall aber diirfen sie einem der grossen Meister zugeschrieben werden. Von Roger van der Weyden, dem Alten, fand ich in Spanien kein Originalbild mehr vor, sondern nur Copien. Die einer Pieta, oder eines Leichnams Christi auf den Knieen der Maria liegend und von ihr gekisst, halbe Figuren, befindet sich in der Kathedrale zu Sevilla; und eine der 6fters vorkommen~ den nach dem h. Lucas, welcher das Bildniss der Maria mit dem Kinde zeichnet, in der Pinakothek zu Minchen, bewahrt das National-Museum zu Madrid. Das Bild hat sehr gelitten, stammt aus Toledo und gehért zu den confiscirten Gemilden des Infanten Don Sebastian. — Spanien ist dagegen reich an Werken von Roger van der Weyden, dem Jingeren. Von einer seiner berihmtesten Compositionen, der Kreuzab- nahme, sind selbst zwei Originale, und im National-Museum eine Copie vorhanden. Durch Carl van Mander wissen wir, dass eins dieser Originale, welches sich in der Liebfrauenkirche vor der Stadt bei Léwen befand und, nachdem Michael Coxcie eine Copie davon gemacht, durch Philipp I, also nicht vor seinem Regierungsantriti im Jahre 1555, nach Spanien gebracht worden ist. Derselbe Schriftsteller berichtet noch, dass das Schiff, auf ‘dem es sich befunden, gesirandet sei, das Bild aber habe man wieder aufgefangen und, da es wohl verpackt gewesen, habe es nur wenig gelitten. A. Wouters in seiner Notice sur Roger van der Weyden, indem er sich auf van Mander bezieht, an- dert diese Nachricht aber dahin, dass die Kénigin Maria von Ungarn (Schwester Karl V und Statthalterin der Niederlande seit 1529 bis 1555) weder Gold noch Bitten gespart habe, um es Die franzdsische Schule beginnt, nebst mehreren unbe- kannten Holzschnitten und Stichen, mit Etienne de Laulne (75 Blatt), F. Perrier, die Stiche Dorigny’s nach S. Vouet, Gaultier, Tavernier, Thomas de Leu, Vignon, Bois- sard (Nymphium), E. du Perac etc. Dann folgt Callots vollstindiges Werk (in den meisten Blaltern doppelt und drei- fach) und die Meister des 17. Jahrhunderts, die Audran’s, BeHange (die heil. drei Kénige), N. Poussin, Stella, die grossen Stiche nach Claude Lorrain, C. le Brun, E. Ye Sueur, eine Menge Perelle’s, Sylvestre, Testelin, le Potre, Chauveau, die Coypel’s, le Febure, de Troy, Jouve- net, Thomassin, Rigaud, A. Bosse, Portraits von Nan-- teuil, te Bas, Edelinck und Andere. — Yon spateren Mei- stern: Boissieu’s sammtliche Radirungen, Ozanne, St. Non, Beauwarlet, Watelet, Watteau, Boucher, Vleughels etc. — Die Marinen nach J. Vernet, Dupuis, Fragonard, Bril- lantstiche von Desplaces, L’Empereur, nach Greuze, und vieler anderer Meister bis zu Anfang dieses Jahrhunderts. Die Stiche der englischen Schule belaufen sich auf einige Hundert, meist in Folioblattern, von Woollett und in Schwarzkunst von Green u. s. w. Ausserdem sind noch etliche zwanzig Bande mit Portraits der verschiedenen Schulen und Meister, so wie eine Partie Plane, Karten, Belagerungen und Stédte-Ansichten, theils in losen Blattern, theils gebunden vorhanden. Die Handzeich- nungen, obgleich zahlreich, sind mit geringen Ausnahmen von untergeordneten Werth. Doch sind von den Kinstlern, die zu Anfang dieses Jahrhunderts in Rom lebten, sehr schatzbare Copien, in Aquarell, der Werke der berihmtesten italienischen Meister dabet. Gotha. J. H. Sehneider.