mit Oel auf Holz gemall; beide haben elwa 2 Fuss 6 Zoll Hohe und befanden sich ehedem im Escorial. Unter den neun angeblichen Bildern von Albrecht Direr befinden sich drei Originale von ihm; nimlich ein miannliches Portrait, und Adam und Eva, alle beinahe Lebensgrisse. Letz- tere erhielt Kaiser Rudolph II vom Nirnberger Rath, spiter ge- langten sie nach Spanien, wo sie ehedem im Palast Buen-Reliro aufgestellt waren. Adam halt in der Rechten einen Zweig mit dem Apfel, den Kopf bedenklich nach der Seite der Eva wen- dend. Scine Rechte ist nach unten ausgestreckt. — Eva gleich- falls stehend empfangt den Apfel von der Schlange, nach der ihr Blick fragend gerichtet ist. Ihr Kopf ist sebr fein fir Di- rer, die Zeichnung durchaus gut und geistreich in den Umris- sen. Der Ton ihrer zarten Carnation ist rdthlich in den Mittel- tinten, weisslich im Licht, graubraunlich in den Schatten. Auch die Carnation bei Adam ist ahnlich behandelt, nur warmer im Ton. Der Grund ist dunkel schwarzbraun. Auf der Tafel mit Eya befindet sich die Inschrift: Albert® diirer Alman® faciebat post Virginis partum. 1507 und das Monogramm des Meisters. Bekanntlich befinden sich in der Galerie zu Mainz die Copien, welche die Kransosen aus Nurnbergs Rathhaus entftihrten und nachmals, mit andern Bildern, jener Stadt tiberlicssen. Auch die Galerie der Uffizien zu Florenz hat gleichfalls, wie es scheint, Copien dieser Gemalde, die indessen bei ihrem hohen und dun- keln Standort schwer zu beurtheilen sind. Das dritle Direr’sche Werk im Museum ist das Brustbild cines Mannes von ctwa 50 Jahren, ohne Ваш. Бешеп Кор! Ъе-_ deckt cin breitkrempiger Hut, unter dem die blonden Haare hervorsehen. Sein schwarzes Kicid ist mit braunem Pelz be- setzt. Das Stiick Hand, in der er eine Papierrolle halt, ist vor- trefflich gezeichnet; sein Ausdruck von wegreissender Leben- digkeit. Das etwas brdunliche Colorit ahnelt dem seines Por- traits von sich selbst vom Jahre 1509 in der Miinchener Pina- kothek, sonst ist es freier behandelt und mit dem Monogramm шт halt. Die Zeichnung des Nackten in diesen schmalen, etwa ) Fuss hohen Bildern ist etwas mager und keinesweges fein, auch der allgemeine rothbraune Ton von keiner angenchmen Wirkung; dennoch hat die Composition etwas Originelles und iibt die rdthselhafie Allegorie einen eigenen Reiz auf den den- kenden Beschauer, Von Hans Holbein ist nur ein Portrait vorhanden, nam- lich das eines Mannes von mittlerem Alter mit etwas Bart, einer sehr slarken Nase und von rother Carnation, Eben keine sehr anziehende Persénlichkeit, — Der h. Hieronymus, No. 452, dem Holbein zugeschrieben, scheint eine Copie nach Quintyn Mas- sys. — Die Portraits eines Mannes und seiner Frau No. 1612 und 1614, ersteres MDXXNXTI. aetatis XXXXI. \ectateres aelatis XXVUI hezeichnet, sind oberdeutsche Bilder in der Art des Georg Pena. Lucas Cranach ist im Museum durch zwei elwa 6 Fuss breite Jagdstiicke, wenn auch einseilig, doch gut vertreten. Beide zeigen in der Ferne immer ein grosses weisses Schloss. In der Hirschjagd, No. 1006, sieht man den Kurfirsten Johann Friedrich von Sachsen mit seinem Gefolge zu Pferde, alle mit Armbrtisten versehen; ebenso auch die Kurfirstin mit den Da- men ihres Gefolges zur rechten Seite der Tafel. — Das Gegen- slick, No. 1020, stellt eine Hirsch- und Eberjagd vor, und ent- halt noch mehr Figuren, als das erste Gemalde, Eine erfreuliche Entdeckung fiir die Verehrer des Adam Elsheimer dirfte die sein, dass sein berihmtes Bildchen der Ceres, welche, ihre Tochter suchend, bei der alten Malanira cin- gekehrt, ihren Durst loscht und von dem Knaben Stellio verspottet wird, sich im Original im Madrider Museum befindet. Bekannt- lich besass es Karl I, Kénig von England, und glauble man es im Brande von White~Hall zu Grunde gegangen. Es zeigt sich nun, dass es in die Sammlung der Kénige von Spanien gelangte. Héchst wahrscheinlich kaufte es 1649 in der Versteigerung der kothek, sonst ist es freier behandelt und mit dem Monogramm ,; Kunslschalze Karls I der spanische Gesandte in London, Don und der Jahreszahl 1521 versehen. Der Grund hat einen warm- Alonzo de Cardenas, fiir Konig Philipp IV. Das auf Kupfer ge- Alonzo de Cardenas, fir Konig Philipp IV. Das aul Kupter ge- malte Bildchen ist von der feinsten Zeichnung, tiefster Gluth der Farbe und geistreicher Ausfithrung. Der Stich von Goudt zeigt es von der Gegenseite. Das schéne Exemplar im Berliner Museum diirfte jene Copic sein, welche Gerhard Dou gefer- ligt, ehe das Original nach England ging, wie uns dieses Hage- dorn in seinen ,,éclaircissemens historiques“ p. 179 Dberichtet. Die Copie in der Galerie zu Braunschweig, welche in das Mu- sée Napoléon gebracht worden war, und eine andere bei First Lichtenstein in Wien, sind weit geringer. Ein erster Entwurf zu dem Gemilde in Bister befindet sich im Stadel’schen Kunst- institut zu Frankfurt a. M. Noch giebt es in Spanien, zerslreut in Kirchen und bei Privaten, viele andere Bilder der altdeutschen und altniederlan- dischen Schulen; soviel ich deren aber habe kennen lernen, sind sie von unbckannten Meistern und nur untergeordnetem Kunstwerth, daher durch Aufzihlung derselben fiir die Kunst- geschichte nichts gewonnen wirde und sie hier weiler nicht zu besprechen sind. EAunstliteratur. grauen Ton. Diirers eigenes Bildniss vom Jahre 1498, als er 26 Jahr alt war, ist eine Copie nach dem Original in der Samm- lung der Kinstler- Portraits zu Florenz; doch scheint sie fast gleichzeitig zu sein. — Die Maria, welche dem Christkinde die Brust giebt, nur cin gutes Bild aus Diirers Schule, tragt zwar dessen Monogramm mit der Jahreszahl 1511, und wird dem Meister selbst unter No. 1011 zugeschrieben. — Ein anderes Marienbild, No. 1019, von feiner glatter Ausfiihrung und grauen Schatten in der Carnalion, ist in der niederlandischen Weise eines Mabuse behandelt. — Die Flucht nach Aegypten No. 949, nur einem Schiiler Diirers zugeschrieben, ist eine Be- nutzung des Kupferstichs von Marlin Schongauer. — Von dem schénen Bildchen einer Kreuzigung, mit Diirers Monogramm und 1513 bezeichnet, war schon oben bei Roger van der Wey- den, dem jiingern, die Rede. Zwei Bilder, welche sowohl in Bezug auf ihren oberdeut- schen Meister des 16. Jahrhunderts, als auf den Gegenstand, den sie darstellen, ein Rathsel geblieben, werden unter No. 1009 und 1017 als Werke Diirers angegeben. Das eine scheint drei Musen bei einem Lorbeer darzustellen, von denen zwei singen, die dritte eine Flite halt, bei ihnen befinden sich drei Genien. Um den Baum schlingt sich eine Schlange. Auf der Rickseite der Tafel besagt eine Inschrift, dass dieses allegorische Bild ein Geschenk ist, welches Friedrich, Graf von Solms im Jahre 1548 2u Frankfurt a. M. an Johann von Ligne, Herzog von Вга- bant, gemacht. — Das Gegenstiick Фатх ежей sich auf dic verschiedenen Lebensalter: die Jugend, das Alter und der Tod gehen zusammen, Letzlerer fasst einen Pfeil, den ein Knabe bei Der Dom зи Drontheim und die mittelalterliche christ- liche Baukunst der scandinavischen Normannen. Von A. » Minutoli. Nebst 12 орт. Tafeln. Berlin, Dietrich * VW. Reimer, 159 (Schluss.) Stellen wir nun zusammen, was der Verf. zur asthelischen Wiirdigung des Doms zu Drontheim sagt. Es ist dies um $0 97+