nicht fehlen kann. Bei den Vorarbeiten, die er bereits gemachi
hat, diirfen wir dem Erscheinen der nachsten Bande in hoffent-
	lich nicht zu ferner Frist entgegensehen. Е. Kugler.
	Zeitung.
	gewagt, denn besagter Referent entwickell in seinen Artikeln mehr
unverschamte, obwohl nicht unwitzige Salbaderei, als Sachkenntniss,
die sich nun einmal nicht so gemachlich erwirbt und eine gediegene
Grundlage erheischt. — Etwas Naheres aber die Haager Ausstellung
nachstens, wenn ich aus eigener Anschauung urtheilen kann.
	Lund und Hajonen. Die Enthillung der Statue Tegnér’s
ist am 22, Juni mit grossen Feierlichkeiten vor sich gegangen.
	& Rom, 1. Juli. Vorgestern, am St. Peterstage, feierte Cornelius
im Kreise der in Rom lebenden Deutschen, deren lebhafte Begeisterung
und Verehrung far den edlen Meister sich bei dieser Gelegenheit einen
Ausdruck suchte, seinen Namenstag. Er befindet sich im besten Wohl-
sein und wird nun die Arbeit beginnen, die als nachster Zweck bei
seiner Reise ihm vorlag. Jedoch hat er bis jetzt keineswegs gerastet,
sondern namentlich unter den jungen Kiinstlern durch Belehrang und
Anregung vortrefflich gewirkt. Augenblicklich tritt zwar in den hie-
sigen Kunstbestrebungen die Bildhauerei mehr als die Malerei in den
Vordergrund. Achtermann arbeitet an seiner bekannten Kreuzab-
nahme* fir Minster und beschafligt sich zugleich mit der Ausfihrung
anderet Auftrage, die ihm der nicht genug zu rahmende, kunstverstan-~
dige und kunstliebende Bischof Dr. Miller von Minster ibertragen hat.
Hoffmann hat eine Gruppe in Arbeit, die in der Idee vorziiglich ist.
Sie stellt Christus mit Engeln zum Weltgerichte herabsteigend dar, und
wirde eine herrliche Zierde sein fiir den Garten eines Kreuzganges oder
fir einen Kirchhof. Vor allen oben an aber muss man die Arbeit des
jungen Sachsen Wittich stellen. Ihr Gegenstand ist ,Hagar und
Ismael.“ Die Auffassung der ganzen Gruppe sowohl als der Charaktere
der beiden Figuren ist so meisterhaft und entschieden, dass man auf
den Kinstler grosse Hoffnungen zu setzen berechtigt ist und seine Ent-
wicklupg nur mit grossem Interesse’ verfolgen kann. Ich werde auf
diese Schépfungen zuriickkommen, sobald auch tber die Arbeit von
Cornelius etwas gesagt werden kann; und indem ich die Maler fir
diesmal ganz tbergehe, hebe ich nur die vortrefflichen Studien des
talentvollen Landschaftsmalers A. Flamm aus Diasseldorf hervor.
	OUdunstvereine.
	Uebersicht der gegenwartigen und nachsten Ausstellungen.
	Ги 5 1тевеп Кип$уегезКгезе 5416 аи:
Posen, die letzte Stadt im Kreisc, seit dem. 28. Juni. _
	Im westlichen Kunstveretnskreise stellt die Werke eingela-
	dener Kiinstler aus:
Gotha . . . vom 20. Juli,
Cassel . . . vom 10. September an.
Das Programm findet sich abgedruckt im Vischer- Jahrg. (1852) No. 48.
	Von den verbundenen rheinischen Kunstvereinen stellt aus:

Stuttgart . . vom 2. Juli bis 27. Juli,

Carlsruhe. . - 28, Juli bis 25. August,

Freiburg . . - 26. August bis 13. September,

Strassburg . - 24, September bis 19. October.
Alle ausgezeichneten Kinstler ohne Unterschied des. Vaterlandes sind
eingeladen. Die Verpflichtungen finden sich abgedruckt in No.3 des
laufenden Jahrgangs.
	Yom Thiringer Kunstverein stellen aus:
	Mawjtg. Auf dem alten Hochmeisterschlosse zu Marienburg wird
in diesem Sommer unter der Leitung des Burggrafen, Staatsministers
y, Schon, ristig weiter gebaut. Der zweite Schloss-Warltthurm, wel-
cher jetzt in Angriff genommen, wird allein aus Beitrigen der Men-
noniten- Gemeinde des Kreises hergestellt. Gegenwartig weilt daselbst
Prof. Schulz aus Danzig (Herausgeber des Werks: ,, Danzig und -seine
Bauwerke“) und malt fir den Kénig den neuesten Ausbau (die Nord-
	Facade) in Oel. (К. 7.)
	Diiffeldorf. Ein Genrebild der Fran Marie Wiegmann: , die
wahrsagende Zigeunerin“, auf der eben in London stattfindenden deut-
schen Ausstellung, ist von der Kénigin Victoria fir 200 £ angekauft
	worden.
	W. Atinfferdam. Man beabsichtigt- hier im Monat August, un-
ter Mitwirkung der Gesellschaft zur Beférderung der Baukunst, eine
Ausstellung, nicht allein von Zeichnungen und Rissen, die in’s Bau-~
fach schlagen, sondern auch von verschiedenartigen Baumaterialien,
Ornamenten u.s.f. zu veranstalten. Das Programm soll das Nahere
bestimmen. — Die Gesellschaft zur Beférderung der Baukunst, welche
im Jahre 1851 drei Preis-Aufgaben: 1. Eine Bibliothek; 2. Eine Woh-
nung fir Handwerker; 3. Einen Eingang zu einer vornehmen (deftigen)
Privat- Wohnung, gestellt halte, macht bekannt, dass fir die ersten
Aufgaben je 1 und fir die dritle 3 Entwirfe eingegangen, jedoch
keiner des Preises wiirdig befunden sei.

Die Gesellschaft Felix Meritis hat fir die Malerei folgende Preise
ausgesetzt: 1. Eine goldene Ehrenminze, zum Werthe von 300 FL.,
oder auch nach Belieben diese Geldsumme nebst Zeugniss fir das am
wirdigsten befundene Oelgemalde, von ungefahr 120—90 niederl. Zoll
Grésse, zum Vorwurfe habend eine Begebenheit aus der vaterlandischen
Geschichte des 16. oder 17. Jahrhunderts; das Bild muss mehr als eine
Figur enthalten und in jeder Beziehung geschichtlich wahr sein. 2. Eine
goldene Ehrenmiinze, zum Werthe von 200 FI, oder auch diese Geld-
summe nehst Zeugniss fir das am wirdigsten erkannte Oelgemilde,
von ungefahr 100— 83 niederl. Zoll Grosse und vorstellend eine ,,poe-
tische Idee“ (een dichterlyk Denkbeeld) entlehnt von irgend einem nie-
derl. Schriftsteller. Man verlangt von diesem Gegenstande, dass ег
héchstens aus 3 Figuren bestehe, von einer Grosse von circa 50 nie-
derl. Zoll und dass dabei eine erhabene Auffassung und Uebertragung
der Idee (Vertolking van het Denkbeeld) in Acht genommen werde.

Alle niederl. Kanstler oder die, welche zum mindesten 2 Jahre
im Lande ansassig, sind eingeladen und der Termin ist auf den 1. No-
vember 1854 festgesetzt. —

Die von einer englischen Gesellschaft unternommene Wasserleitung
aus den Sanddiinen bei Harlem nach Amsterdam ist vollendet und voll-
kommen gelungen. Das Wasser wird in den Dimen in einem machti-
gen Bassin gesammelt, mit Dampfkraft gehoben und vermoge eines stei-
nernen Kanals nach Amsterdam gefithrt. Somit ware die Sanddéne,
welche seither verachtet und unbenutzt dalag, als der wohlthatige
Schwamm erkannt und benutzt, um die machtige Weltstadt zu tranken.
Da Ihr Blatt die Baukunst mehr vom Aasthetischen Standpunkt betrach-
tei, so nehme ich Anstand, hier eine detaillirte Beschreibung jenes in-
teressanten Werkes folgen zu lassen.*)

Die diesjéhrige, eben jetzt statthabende Ausstellung im Haag ist
nicht reich an hervorragenden Bildern, wenn man anders dem Referen-
ten im Handelsblad Glauben schenken darf; Letzteres scheint mir jedoch
	1) Geben Sie uns immer gleichwohl eine Beschreibung. Wir glauben,
dass sie interessiren witd. D. Red.
	Jena . . . . seit dem 1. Juli,

Suhl wird . . . . vom 1. August,
Mihthausen .. . - 1.September,
Nordhausen . . . - 1. October an ausstellen.
	Alle geachteten Kianstler Deutschlands und der Nachbarlander sind ein-
geladen. Die Bedingungen sind abgedruckt in No. 7 des laufenden
	Jahrgangs.
	Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.