Ara besk en ~- Fries. Wissen- зевай. Thire. . Italia. , Germania. Volkerwanderung. Kreuzziige. TT Reformalionszeit. (Hunnenschlacht.) : Е ИО Friedrich Karl der der er Grosse. Rothbart. mit dem Adler Roms, der mit der einen Kralle den Schild sei- nes Angreifers gepackt hat, und in der anderen den jetzt macht- losen Donner und Blitz halt. Jupiter belebt ihn nicht mehr. Die Blitze kriechen nur so heraus, es zuckt nicht mehr das Feuer des Donnerers darin, es ist cin gichtischer Blitz, vor Erkaltung gichtisch. Hangt doch auch das furchtbare 8. P. Q. R., das ehe- dem, das driiben an der anderen Wand noch stolz auf den Eh- renzeichen des Feldes prangte, jetzt bescheiden unter den Fits- sen des Eroberers neben den Kronen, die sich Rom auf das Haupt gesetzt hatte und die nun da unten so zuriickgesetzt hangen, wie Ladenhtiter in der Trédelbude. In der Mittelgruppe zeigt sich denn auch das Ende der Herrschaft. Auf einem Throne, der von Liktorenbiindeln, den Hebeln der Grésse Roms, gebildet wird, dehnt sich, gahnend in kindischer Midigkeit, der lelzte Kaiser Romulus Augustulus. Sein Scepter liegt zerbrochen vor ihm auf der Erde, eine Hand, die so viel genommen hat. Nach seiner Krone aber, die ihm viel zu weit auf dem Kopfe schwankt, greifen von beiden Seiten zwei andere Hande, die von Odoaker und Theoderich. Es muss bemerkt werden, dass diese Darstellung genau derjenigen ge- geniberstehen wird, welche Rom als Triumphatrix der Welt zeigt. Hinter Theoderich setzt ein wackerer Gothe mit dem Springstab tiber den Rubikon, gleichfalls nicht, ohne dem уег- theidigenden Adler zu begegnen. — War in dieser Gruppe die fussere polilische Veranderung veranschaulicht, so giebt die folgende die cullurgeschichtliche. Die Germanen, nachdem sie einen neuen Wohnsitz erkampft, lassen Frau und Kinder so- gleich nachkommen.- Da fahren sie mit ihren Korbwagelchen liber das umgestiirzte Reich hin, welches unter den Radern wie zerbrochenes Kinderspielzeug liegt. Drinnen im Wagen sitzt die deutsche Hausfrau und spinnt mit einer himmlischen Seelen- ruhe, wahrend ihre Karrenrader eine Kulturwelt malmen. {hr kleiner Spross steht vorn in kindischem Stolz und keck als Wagenlenker und weiss die Ziigel recht wacker zu fassen, welche durch den Mund eines rémischen Dichters und eines Pada- gogen gehen, die verurtheilt sind, die entsctzliche, geflochtene Biga zu ziehen. Sie klagen und jammern, der Padagog hat ein Blait aus der Ilias in der Hand, wo es XIX, 404 heisst: Drauf gab unter dem Joch das gefliigelie Ross ihm die Antwort, Xanthos, und neigte das Haupt erdwarts, dass die blihende Mahne Ganz vorwallt’ aus dem Ringe des Jochs und zum Boden hinabsank ; Sprachton aber gewahrt ihm die lilienarmige tere? Ja, wohl bringen wir jetzt dich Lehenden, starker Achilleus, Doch des Verderbens Tag ist nahe Dir? — dieser die Erde zu seinen Haupten schweben und ein Geograph, mit der Landkartenmappe unter dem Arme, sitzt da oben auf dem Arabeskenriicken und misst mit seinem Zirkel auf der Oberfliche der Erde herum. Die Bemiihungen der Menschen, mit ihren kurzbeinigen Instrumenten den unendlichen Weltkér~ pern gegentber, parodirt, gleichsam unbewusst, eine :blinde Schnecke, die, auf der Spitze eines Arabeskenspahns angelangt, ihre Fihlhérner wie ein Paar Zirkelschenkel dicht unter dem zirkelInden Geographen in die leere Luft hineinstreckt. Von der Erde aber bis an die Hérner des Mondes zicht sich ein elektrischer Drath und der elektrische Strom reitet in Gestalt eines ВБоеп шШ Шесеп4ет Нааг, ег die Zackenspitze gefasst hat von dem Monde bis zur Erde. Was tragt er in seiner Le- dertasche fir Depeschen? ,Ideen zu einem neuen Baustyle.* Wo endet der Drath auf der Erde? Dicht neben einer Haupt- stadt in Deutschland. Das haben sie spiter naher gehabt. Es lebe Wilhelm Stier! — Was aber rings umher draussen in der Natur erforscht und erschaut ist, das wird in der Mitte, in der Werkstatt der Gelehrten, verarbeitet. Da kniet er, blatternd in einem ungeheuren Folianten, welcher die Aufschrift Ency- clopaedia trigt. Sein Dintenfass steht hinter ihm, seine Feder ruht hinter dem Ohr, seine Ziige, ganz Beharrlichkeit und Sitz- fleisch, sind denen eines unserer beriihmtesten Mitbirger nicht unahnlich, der uns eben mit einem Werke beschenkt, das als der Ruhm unserer Nalion und als ernstes Zeugniss deutschen Fleisses begrisst wird. Was draussen vorgeht, trili zu ihm herein in Gestalt eines Knaben, der Dampfrader auf dem Riicken schleppt und die Bekrénung eines Dampfschornsteins als Kranz um das Haupt tragt, wodurch.der Zusammenhang der Wissen- schaft mit dem brausenden Leben da draussen angedeutet wird. Ueber dem Pilasterstreifen, tiber denen die Arabeskenaus- laufe stets gewissermaassen wie ausklingende Reime in zwei einander gegentiberstehende Figuren aufschnellen, folgen an diesem Orte zwei Germanenjiinglinge, welche aus ihren Trink- hérnern einander den Blutbund zutrinken. Dass dic Blumen und Friichte, die in den Ranken hangen, oft voll feiner An- spielungen sind, braucht nicht erst bemerkt zu werden, und so glauben wir die Maiblumenstrausse hinter den Germanen- knaben auf das frische Waldleben derselben deulen zu diirfen. Nun sind wir iber der Hunnenschlacht. Demzufolge hebt der Fries mit einer vélkerwandernden Gruppe an. Dort Jehnt der alle Kaukasus und schickt mit gebieterischer Handbewegung seine Kinder in die “Fremde. Er macht ein sehr ernsthaftes, fast zorniges Gesicht und sein langer Bart, der bis zu den Knicen herabwallt, schlangelt sich mit den Lockenspitzen um die Ranken. Er tragt eine Krone von Krystallschiissen, Der réchte Arm, der einen Scepter mit einem blitzenden Karfankel halt, lehnt sich auf einen Schild, dessen Wappen der gefes- selte Prometheus bildet, ,der so viel Ieiden musste, weil er die Menschen ohne Maassen Jiebie*. Wehklagend zicht dic Gruppe davon, Sie verlieren ihre Heimath, ohne noch eine neue wieder zu haben. Aber gleich daneben sind sic schon daran, sich dieselbe zu erkampfen. Der junge Germane streitet Damit tréstet sich der Pidagog. Er bedenkt nicht, dass das- jenige ein Stick Lebenskralt und Dauer in sich schliesst, was den Kampf der Gegensatze in sich zu produziren und auszulragen vermag. Nebenan sehen wit ihn schon beginnen. Mit dem Akt der Taufhandlung , welcher hicr an zwei Pilaster - Reimfiguren dargestellt, und womit nun die Gegenwart des Christenthums in dem zu seinem Trager bestimmten Volke ausgesprochen wird, finden wir zugleich durch dic beiden Worte Homoiusion und