lichst erkléren sollten, und gehen im folgenden Abschnitte zu den einzelnen Materialien tber, welche die Bestandtheile der Ausammenseizungen bilden. (Fortsetzung folgt.) Die neue бареЦе im Kéniglichen Schloss zu Berlin. 1 Der innere Raum. _ Die auf Befehl Sr. Majestat des Konigs seit dem Jahre 1840 bis in die jiingste Zeit von Stiler und Schadow erbaute Neue Capelle ist nunmehr auch in der inneren Ausschmiickung ganz vollendet und-:harrt der Allerhéchsten Bestimmung zu ih- rer Einweihung als Gotteshaus entgegen. Sie enthalt bei ihren grossen Dimensionen des dusseren Baues, unmittelbar auf dem 62 Fuss hohen Gewdélbe des Tri- umphthores nach der Schlossfreiheit aufruhend, ein raéumliches Verhaltniss von innerhalb 115 Fuss Hohe und 80 Fuss mittle- rem Durchmesser, wogegen sie aussen bis zur Spitze des Kreu- zes auf der Laterne der Schutzkuppel sich 225 Fuss tiber dem Strassenpflaster erhebt. Die Grundform derselben ist ein Acht- eck, von welchem 4 Polygone durch rechtwinklichte Nischen — deren eine, nach Osten gelegen, den Altar aufnimmt — und die anderen 4 in den Angeln durch halbrunde und tberkup- pelte Absiden geschlossen werden. Der durch diese Anordnung bedingte Fussboden von circa 5000 Fuss Flachenraum istdurchweg mit den seltensten ila- lienischen, franzésischen und belgischen geschliffenen und po- lirten Marmoren ausgelegt, dergestalt, dass in der Mitte der beiden Axen ein grosses Kreuz yon musivischer Arbeit entsteht, die Quadranten und Nischen jedoch ein durch Friese abgetheiltes schematisches Muster bilden. Die, letztere umfassenden und zwischen durch gehenden Kanale eines combinirten Systems von heisser Wasser — und Luftheitzung sind mit verzierten und durch- brochenen metallenen Platten bedeckt, durch welche die Warme, liber den ganzen Fussboden sich verbreitend, ausstrémt; sie schliessen sich der ornamentalen Eintheilung desselben ап. Von hier an erheben sich die ganz mit Marmor bekleideten Plinthen und Wande der rechtwinklichten und halbrunden Ni- schen bis zum mittleren Kranzgesims der Pfeiler, durch welche die grossen Bogenstellungen getragen werden; und zwar die Plinthen mit ihren Fillungen und Friesen 7} Fuss hoch mit vaterlandischem schlesischen, harzer und hohenzoller Marmor; die Wande dagegen von Italiener, Polcevere, Pavonazetio, Co- rallino und den schénsten Brescien. Die beiden grossen Eingangsthiiren, welche sich in den Nischen nach Norden und Siiden gegeniiberliegen, werden mit ihren Marmorgewanden und Leibungen von einer gleichen reich ornamentirten Pilasterstellung abgegrenzt; die vergoldeten Flu- gel derselben sind mit metallenen Verzierungen bekleidet und in Felder abgetheilt, auf denen bildliche Darstellungen der acht Seligsprechungen nach dem Evy. St. Matthai in Hautreliefs an- gebracht sind. Eine mit einer vergoldeten und durchbrochenen Bristung versehene Galerie, iiber dem Kranzgesimse der Hauplbogen und deren Pendentive, umgiebt, gleich einer Empore, rings herum den mittleren Raum, und von hier aus bauen sich die hohen Chorwinde auf, welche tber dem obersten Hauptgesimse und dem Tambour die machtige Wélbung tragen. Vier und zwanzig Fensler und ein grosses Oberlicht in der Kuppel erleuchten das Gebiude; erstere bilden eine peripherische Gruppe, die von einer mit Rundbogen tberspannten Pfeilerstellung eingerahmt wird, deren Pfeiler, von plastischen Engelsgestalten gekrant, den Fries und das Hauptgesims stiilzen. Dasselbe sowohl wie die Liinetten tiber den Fenstern und die Pfeilerfillungen schmtk- Diese gleichmassige Elasticitét der Massen regulirt den Trockenprozess, indem sie, nach und nach abnehmend, sich der Elasticitét des ganzen Bildkérpers anschliesst ). Dies wire nun im Allgemeinen das System der Erfindung und die Darlegung ihrer inneren Nothwendigkeit und ihres Zu- sammenhanges. Diese Art der Malerei gestattet jeden Grad der Ausfih- rung, man kann durch die Benuizung der verschiedenartig zu- lissigen Mischung der Bindemittel eine glinzende oder matte Bildoberflache erzielen. Am besten haben sich die in halb- glinzender Oberfliche dargesiellten Proben in Bezug auf un- mittelbare Einwirkung des Sonnenlichts nnd der Atmosphare erhalten. Es lassen sich auf halb getrockneter Folie sogar Mi- nialuren erreichen, weil die mit dem Bindemittel sehr theilbare Farbe sich noch besonders gut zu den subtilsten Darstellungen eignet. Es kommt nun schliesslich der Farbenkérper oder Farbe- stoff in Betracht und hier besonders in Riicksicht auf seine Dauer. Alle in der gewéhnlichen Oelmalerei sich bewahrt ha- benden Farben kénnen hierzu verwendet werden. Die gréssere oder geringere Dauer der Farbengebung hangt aber einzig von der chemischen Reinheit der einzelnen Farben ab. Es werden nun aber, mit wenigen. Ausnahmen, alle im Handel vorkom- menden Farben in dazu eingcrichtelen Fabriken bereitet. Bei Bereitung der Farben in grossen Mengen wird aber jene Sorg- samkeit vermisst, die néthig ist, um ein reines Farbenmaterial zu erzeugen. Sic werden schlecht ausgeschdumt und im Handel sogar oft verfalscht, wodurch ein solches gui pro quo zum Nachtheile der Kiinstler oft ihren Werken verderblich wurde. Es ist aber nicht allein bequem fir den Kinstler, eine fir seinen Gebrauch .praparirte Farbe kauflich erhalten zu kOénnen, sondern sogar nothwendig, in so fern jede Zeit, die er seinem Schaffen entzicht, eine weggeworfene bleibt. Sollen demnach nicht ernstliche Nachtheile fir die Kunst entstehen, so miisste den Farbenhandlern und Fabrikanten, welche die Farben sowohl im rohen, als bereiteten Zuslande den Kinstlern feilbieten, die Pflicht auferlegt sein, fir jene hohen Preise denselben ein mog- lichst -bestes Material-zu liefern. Der Farbenbereiter und Far- benhandler dirfte sich auf Kosten der Kunstleistungen nicht be- reichern wollen. Alle tauglichen Mineralfarben, d.h. die im Wasser unlés- lichen Metalloxyde, sind die bestandigsten, denen die Fritten-_ farben noch vorzuziehen sind. Die Lack~ und Pflanzenfarben miissen indess in offenen Raumen méglichst vermieden werden, sind aber im Inneren mit Vorsicht anwendbar. Die Farbenscala bleibt, auch ohne schmeichelnde Lackfarbe, immer noch um- fangreich genug, um die feinste Ténung und Niancirung der Farbengebung zuzulassen. Die meisten Pflanzenfarben enthalten Kohlenstoff, der sich mit dem Sauerstoff. der Luft zur fliichtigen Kohlensaiure verbindet und an den Kalk tritt, weshalb sie auch in der gewohnlichen Frescomalerei nicht angewendet: werden. Selbst die schwarzen und braunen Kohlenfarben sind nicht be- stindig. ~ Wir schliessen nun diesen. Abschnitt mit dem Wunsche, auch dem Chemiker von Fach jene Andeutungen gegeben zu haben, welche den inneren Zusammenhang der Farbengebung rechtiferltigen und die mit der Zeit steinartige Erhartung még- so wird durch das Oxyd noch eine chemische Verbindung erzielt, ausser der Ad - und Cohasion. 1) Dieser Trockenprozess, die hier sich lésenden und eingegangenen neuen Verbindungen, méchten noch manche Dunkelheiten darbieten; nicht allein im Innern der Folie, durch Bildung der Oelsdure, vielleicht auch des Kohlenwasserstoffgases, sondern auch durch den Zutritt des Sauerstoffs der Luft an den Kohblenstoff der dligen Substanzen u. s. w.