und Rossmarinol nur zu gewissen Lokalzwecken verwendel wer- еп ). Alles aus Saamen gewonnene Oe! enthalt indess noch theils Wasser-, theils Pflanzenschleim, der ihm genommen wer- den muss, ehe es zur Oelmalerei verwendet werden darf. Die drei obigen Oele sind von mir mit bis jetzt ganz unerheblichen Unterschieden angewendet worden, doch dirfte das Leinél aur ВегеНипо der Folie das geeignetste scin, indem es den meisten Kohlenstoff enthalt und auch als Trockenél mehr bindende Kraft besilzt, weil die erste Harzbildung an dem Sauerstoff der Luft dadurch kraftiger wird, in Verbindung mit der Kreide aber zur Erhartung derselben beitragt. — Zu der Bereitung des Far- bentragers nehme man indess lieher das Mohn- oder Nussil, obwohl das Leinél sich auch hier volikommen bewahrt hat?). Ueber das Reinigen und Bleichen der QOele sind eine grosse Menge von Vorschriften vorhanden und dics ist ein Beweis, dass es seine Schwierigkeiten hat, ein gutes, reines, gebleichtes Ocl herzustellen. Dies hat aber seine natirlichen Grtinde. Einmal ist das Oel an sich, aus demselben Saamen gezogen, in verschie- denen Landern nicht gleich gut. Die Oele des Sidens sind den im Norden erzeugten bedeutend vorzuziehen, obgleich die Art, sie zu pressen, im Stiden sehr mangelhaft betrieben wird. Man erkennt das schon am reinen Verbrennungsprozess. Auch habe ich bemerkt, dass Kupfer von rémischem Nuss6l viel weniger oxydirt wurde, als von hiesigem. Es giebt verschiedene Me- thoden, wie schon oben gesagt, das Oel in reinerem Zustande herzustellen. Ich habe die einfacheren als die besten erkannt, indem eine complicirte Behandlung oft gréssere Nachtheile her- bewtihrle, als die waren, меспе тай Безейсоеп \моШе. 1. Yom Bleichen ces Oels. Bouvier giebt eine sehr natirliche, freilich sehr langwie- rige, aber ein ausgezeichnetes Oel liefernde Methode. Ich ra- the, dies Oel zur Bereitung des Bindemittels der Retouchen an- zuwenden. Man giesse reines Wasser und Oel in gleichem Verhallniss in reine weisse Flaschen, schiittele dié Flasche tag- lich ecinmal um und lasse es in der Sonne stehen. Es bildet sich zwischen Oel und Wasser eine weisse Haut, welche ent~ fernt wird miltelst eines hélzernen rauhen Stabchens. Nun nehme man eine neue Flasche, worin zur Halfte reines Wasser sich hefindet, und giesse das Oel in diese. Hiermit setzt man das Verfahren fort und giesst dann das Oel wieder in die erste Flasche, nachdem sie gereinigt und mit reinem Wasser verse- hen wurde, und so fort. Man versiume nicht, die sich bildende Haut sorgfallig zu entfernen. Man erhalt auf diese Weise im Sommer ein reines, sehr schénes, fast farbloses Oel. Man hebe dies Oel in Flaschen mit Glasst6pseln am Tageslicht, doch nicht in der Sonne auf. Ein anderes, einfaches, von Fernbach angegebenes Mittel ist, wenn man 4 Loth reines Oel und 3 Loth 95 % Weingeist zusammen in die Sonne oder auf den warmen Ofen stellt, in 14 Tagen bis 8 Wochen wird es dadurch hell und klar. Watin macht das Leinél trocknend und Klar, indem er es in Bleiflaschen giesst, auf deren Boden man fein gepulverte Silberglatte zwischen Mousseline gelegl hat und einige Monate Consistenz der Massen vorkommen, sind diejemigen als die be- sten erkannt worden, deren Sprédigkeit nach dem Auftrocknen die geringere war. Kein Harz widersteht den Einfliissen di- recter Sonnenstrahlen und den Einwirkungen des‘Frostes, wenn es auch dem Wasser, selbst heissem Wasserdampf widersteht. Nach Prof. Tingri in Genf wird das aus dem Copal oder Bernstein geschmolzene Harz selten klar gewonnen. 8 Loth Terpentin, 10 Loth Leinélfirniss, 8 Loth Bernsteinpulver wer- den in einer Retorle im Sandbade erhitzt, bis sich die Harze in den Oelen aufgelést haben, und dann zum Gebrauch mit Ter- pentin verdiinnt. Es gehdrt eine Hitze von 40 bis 60° Reaum. dazu, um sie gut zu trocknen. — Die in Fernbach’s Enkauslik angegcbene Mischung bedarf der Einschmelzung. Das Wachs gehort zu den thierischen Felten. Es ist jene Masse, welche durch einen uns unbekannten Prozess in den Fiissen der Arbeitsbienen von denselben bereitet wird, die Zellen zu bilden, worin sie den Honig sammeln. Aus diesen Zellen lasst man den Honig méglichst rein auslaufen und kocht sie rein aus. Das so erhaltene Wachs hat eine hellgelbe Farbe. Die- ses wird in flache Scheiben geformt oder auf der Banderma- schine bandarlig geformt, an die Sonne gelegt und auf weissen Tafelttichern sorgfallig gebleicht. Dies ist das weisse Wachs. Durch chemisches Bleichen miltelst Laugen verliert das Wachs seine zu diesem Zweck erforderliche Zahigkeit und wird gelb. Ез 1054 sich in Terpentingeist bei erhdhter Temperatur rein auf. Das aus jungen Bienenstécken gewonnene Wachs ist das beste und heisst im Handel Jungfernwachs. — Es enthalt 81,79 Kohlenstoff, 5,54 Sauerstoff, 12,67 Wasserstoff nach Trommsdorf. Es schmilzt bei -- 66°. Hl. HKlissige Substanzen. A. Terpentingeist. Dies in der Technik sehr verbreitete Destillat wird aus dem Terpentinharz mit Wasser gewonnen. Es fiihrt die Namen Ter- pentingeist, Terpentinspiritus, Tefpentindl, Terpentinessenz, auch rectificirtes Terpentindl. Der beste kommt nach Bouvier aus Chios und Venedig, nach Fernbach aus dem siidlichen Frank- reich aus der Gegend von Bordeaux. Da er ein Haupttheil des Bindemilttels bildet, so muss hier die beste, wo méglich aus reinem Terpentinharz destillirte Essenz besonders zu den Harz- auflésungen genommen werden. Zur Bereitung der Folie ist der gewohnliche anwendbar. Er bildet in der Folie, in Berith- rung mit dem Sauerstoff der Luft, vermoge seines Коеп$ю0й$, _ ein grosses Quantum kohlensauren Gases, welches, in Verbin- dung mit der Kreide, die Erhartung derselben beschleunigen hilft. — In Verbindung mit dem Farbenkérper bildet er ver- бое desselben Gases ein Harz, weshalb hierzu das beste rec- tificirte Terpentinél erforderlich ist, welches néthigenfalls auch durch wiederholte Destillation gewonnen werden kann. Es zer- setzt das‘Oel und die Feltsubstanz in Slearin und Elain, das Elain verfliichtigt sich, wahrend das Slearin erhartet. Das in der Re- УСТПИСНИХ ФИ. МаАЦЕСИМ Чар ра Ча мар 1 ЧСЕ ЦС- . . oom «(OT a > ; ~~: in diesem Zustande ruhig ia der Sonne stehen lasst. torte zuriickbleibende Produkt des destillirten Terpentinharzes hie coawan Jin comkhelinhan Methaden anf kal 1) Die fetten Oecle sind fast geruch- und geschmacklos und von hell- gelber Fatbe, wahrend die atherischen Oele mehr oder minder eigenthimlich stark riechen und schmecken. Die fetten gefrieren bei + 3 bis 4° Reaum., die atherischen bei + 8 bis 10°. 2) Ae Oele bilden, wenn sie bei einer niederen Temperatur gepresst werden, zwei Substanzen, das Stearin und Elain. Beide vereinigen sich aber in der Bildung der Oelsdure. Alle Oele bestehen aus Wasserstoff, Koh- lenstoff und Stickstoff in verschiedenen Verhaltnissen. ist das Kolophonium. Hs enthalt nach Trommsdorf 75,91 Koh- lensioff, 13,31 Sauerstoff, 10,72 Wasserstoff. Alle in der Oclmalerei verwendbaren sogenannten fetten Oele kénnen auch hier verwendet werden. Sie werden durch Pressen aus dem Saamen verschiedener Pflanzen gewonnen. Die hierhergehdrigen sind besonders das Lein-, Nuss- und Mohnd), wihrend die dtherischen Ricinus-, Stein-, Spiek-, Lavendel-