den Hauptstédten des Landes in allegorischen Figuren und den Haupt-
Thatkraften der verschiedenen Provinzen, in reichem Purpurmantel, dic
Rechte auf die Kénigskrone stitzend, den Blick gen Himmel erhoben.
Die Ausfihrung des Bildes wird sehr gelohbt.

Die belgischen Maler haben in New-York gute Geschifte ge-
macht, indem einer ihrer Genossen, der junge de Brakeleer, dort
eine permanente Ausstellung erdffnete und seine Landsleute als Agent
vertrat. Der junge Kunstler ist jetzt heimgekehrt, um diesem dusserst
lucrativen Unternehmen mehr Ausdehnung zu geben, da im Allgemei-
nen in der Union, namentlich in New~York, der Sinn fir Malerei
lebendiger, und es gleichsam zur Mode wird, Gemalde zu besitzen.
Es lassen sich dort, werden die Maler nicht das Opfer der Zwischen-
	Passavant hierselbst, auf eine schandliche Weise verwundel worden.
Auf einem kleinen Spaziergang in der Promenade zwischen dem Eschen-
	heimer und Bockenheimer Thore begriffen, wird er ploltzlich von einem
Soldaten angebettelt. Herr Inspector Passavant weist denselben jedoch
	guriick mit dem Bemerken, dess es nicht ehrenhaft sei fir einen Kriegs-
mann, auf éffentlichem Spazierwege zu betteln. Dieser aber wiederholt
seine Forderung nochmals und auf ein entschiedenes: ,Ich gebe nichts ,
des Angesprochenen, zieht der Soldat seinen Sibel und versetzt jenem
mehrere Hiebe ther das Gesicht und die Brust, von denen der eine
die ganze Wange gespalten, so dass sie zusammengenaht werden musste.

Ob der Thater ermiltelt werden kann, steht dahin. —
Vor kaum einem Jahre ist Herrn Bildhaner Zwerger, Professor
	am Sladel’schen Kunstinstitut, am hellen Tage in der Nahe der Stadt   handler, gute Preise machen. (V. 4.)
	und im Beisein seiner Familie etwas Aehnliches durch einen Soldaten
geschehen. , Paris. Bei der am 26, Juli staltgehablen Vertheilung der Preise
an die Kinstler wurde auch der deutsche Maler Knaus, der friher in

АНИ De Biefve hat ein crosses Gemalde far den Sitzunos-   Diisseldorf und jetzt in Paris lebt, mit einer Medaille zweiter Classe
	Hriiffel. De Biefve hat ein grosses Gemilde fir den Sitzungs~   Dusselac

a hee open dats о мана Raloian dae Kaniothnm orindend“ . hedacht.
	saal des Senates vollendet; es stellt Belgien, das Kénigthum grandend,”
dar. In der Gestalt einer jungen Frau steht Belgien, umgeben von
	Rufforderung und Bitte.
	Die unterzeichnete Anstalt beabsichtigt am 16. Oktober d. J. den 300jihrigen Lebensabschluss von Lukas Cranach dem
Aelt. durch eine Ausstellung von Werken dieses deutschen Meisters zu feiern, deren Ertrag den Zweck hat, einen Beitrag zu
bilden zu der vom Stadtrathe Weimars beschlossenen Ausfiihrung eines architektonisch wiirdigen Schutzes fir den daselbst noch
erhallenen Grabstein Cranachs. Die Zeichnung dazu soll mitausgestellt werden. Besitzer von Gemilden, Zeichnungen, selbst
vorziiglich schénen Abdriicken von Kupferstichen und Holzschnitten Cranachs oder andern auf ihn beziiglichen Gegenstanden von
besonderem Interesse, werden hiermit gebeten, wenn sie zu Einsendung derselben zum genannten Zweck geneigt sein sollten,

gefalligst vorlaufige Anzeige davon gelangen zu lassen an

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	die Grossherzogliche Kunstanstalt zu Weimar.
	Anzeige.“
Die Versammlung des Gesammtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine,
	welche dem Beschluss der itn vorigen Jahre zu Dresden und Mainz abgehaltenen Versammlungen deutscher Geschichts- und Al-
terthums-Forscher zu Folge, im Sp&tsommer dieses Jahres zu Ntirnberg abgehalten werden sollte, ist in Uebereinstimmung mit
den in dieser Beziehung von mehreren Seilen geéusserten Wiinschen auf die Tage
	vom iS. bis 1G. Septemoer
	festgeseizt worden.
Sammtliche deutsche Geschichts- und Alterthumsvereine werden daher hierdurch eingeladen, sich cbensowohl durch be-
	sondere Bevollmachtigte, als auch durch zahlreiche Mitglieder bei dieser unter dem Vorsitz des Prinzen Johann, Herzogs
zu Sachsen, K. Hoheit, zu Nurnberg abzuhaltenden Versammlung betheiligen zu wollen. — Dieselbe Einladung ergeht hier-
durch an alle fiir deutsche Geschichts- und Alterthumskunde wirkende Gelehrte, Kiinstler und Kunstfreunde.

Zugleich ersucht man diejenigen Vereine, welche ihren Beitritt zum Gesammtvereine nach Maassgabe der bei der
Mainzer Versammlung festgestellten und in No. 2 des Correspondenzblattes zur allgemeinen Kenniniss gebrachten Satzungen noch
nicht erklart haben, dies innerhalb der nachsten Wochen zu bewirken, damit der Gesammtverein beim Beginn der Versammlung
als volistindig constituirt, ohne Verzégerung zu weitern gemeinsamen Beschlissen vorschreiten kann.  

Ausser mehreren andern Angelegenheiten des Gesammtvereins werden bei dicser Versammlung weitere Beschlisse iiber
das Verhaltniss des Gesammtvereins zum germanischen Museum des Freiherrn von Aufsess, sowie tiber die zur Forderung des-
selben und des Central-Museums rémischer und germanischer Alterthiimer zu Mainz einzuschlagenden Wege zu fassen sein.

Der Verwaltungsausschuss wird ein besonderes Programm fiir die Versammlung durch die nachste Nummer des Corres-
pondenzblattes zur allgemeinen Kenniniss bringen, und erbittet sich daher beziigliche Antragce, Mittheilungen und Wiinsche binnen
der nachstfolgenden zwei Wochen, — Fir die speciellen wissenschaftlichen Berathungen erscheint die Beibehaltung der bei den
friihern Versammlungen zu Dresden und Mainz festgeseizten drei Sectionen: 1. fiir die Archdologie der heidnischen Vorzeit,
9. fir die Kunst des Mittelalters und 3. fir Geschichtsforschung und historische Hilfswissenschaften, angemessen, und es behalt
sich der Verwaltungsausschuss, in Betracht des in der ersten Section bei der Mainzer Versammlung ausgesprochenen Wunsches
einer langern Dauer der Sectionssitzungen nach Maassgabe der in dieser Beziehung eingehenden Antrage vor, einen frihern Be-
ginn einzelner Sectionsversammlungen oder eine langere Fortdauer derselben nach dem Schluss der Versammlung im Voraus
anzuberaumen.
	Der Verwaltungs - Ausschuss des Gesammtvereins.
	Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.