manten eingefasst, Von den beiden anderen jungen Frauen, ist die eine eine pikanlte Schénheit, mit schwarzen Haaren, im ro- then Sammeltstuhl abgebildet; die andere, eine Blonde, von Blumen umgeben, im Freien dargestellt. Einen entschiedenen Gegensatz mit Dubufe’s aristokratischen Frauenportraits bildet ein Mannerbildniss von Matel aus Mont- реШег. Ein Mann von mitileren Jahren, mit Augenglas, grauem Filzhut mit schwarzem Flor auf dem Kopfe, sitzt in einem ro- then Lehnstuhle, die linke Hand aufgesttitzt, die. rechte, mit Ausnahme des Daumens, in den Rock gesteckt, — wenig an- ziehende Elemente! aber eine Unbefangenheit der Auffassung, eine ungeschminkte Wahrheit der Darstellung und eine Einfach- heit der Miltel bei grosser Sicherheit dér malerischen Behand- Tung, die wahrhaft wohlthuend wirken. H. Rodakowsky aus Leopol in Gallizien, dessen wir schon voriges Jahr rihmend erwahnt, hat sich auch dies Jahr wieder in dem Bildniss einer Altlichen Frau, von wohlwollen~ dem Ausdruck in den nicht den mindesten Anspruch auf Schén- heit machenden Ziigen, als wirdigen Schiller Léon Cogniet’s gezeigt und ein getreues Bild eines Charaklers gegeben. Da- bei ist seine Behandlung von eigenthiimlicher Breite, sein Far- benauftrag sehr fett und das Schwarz der Sammlkleidung und des Schleiers, das Weiss der Spilzenérmel und des Halskragens bilden mit der gesaltigten Fleischfarbe eine schéne Harmonie. Noch verdienen unter den Bildnissmalern: Lariviére, H. Pommerenke, aus Mecklenburg, Ricard, Jalabert, Cha- plin und Mme. O’Connel erwahnt zu werden. Meissonier’s Leistungen sind diesesmal hinler dem, was man seit Jahren von diesem ausgezeichneten Kunstler zu er- warten gewohnt ist, zuriickgeblieben, was sich durch gewisse, der Kunst fremde Beschafligungen und Sorgen erklart, die ihn jeider in Anspruch nehmen. Von seinen drei Bildchen ist das gelungenste ,,der junge Mensch, (in der Tracht des vorigen Jahrhunderts) der beim Frihstiick liest“. Das Heimische des altviiterischen Stiibchens, das Insichgekehrte des eifrig Studi-~ renden, die liebevolle Ausfithrung des Ganzen erinnert an dic besten Zeiten des Kiinstlers. Eine mikroskopische ,,Landschalt“ mit einem Reiterzug ist etwas verwirrt und in der Farbung tribe. — In dem gréssten, einen jungen Dichter vorstellend, der, unter einem Baum sitzend, seinen Gesang mit der Laute begleitet, wahrend cine Gesellschaft von Herren und Frauen ihn umsleht, hat M. zum erstenmal weibliche Gestalten eingefithrt, die aber in Zeichnung und Haltung nicht ganz gegliickt sind. Armand Leleux bleibt bei der Wahl seiner Gegenstainde immer den einfachen Scenen aus dem Volksleben, meist in in~ neren~Ansichien, getreu. Sein ,,Schlossergeselle bei der Ar- beit ist ein Bildehen, dem man die freundliche Theilnahme an dem echrenvollen Beruf des Handarbeiters ansieht — eine Be- merkung, mit der wir dem Kinstler keinerlei socialistische Ne- benabsichten aufbtirden wollen. Das Ganze ist vielmehr bei schlichtester Wahrheit in der Auffassung, rein ktinstlerisch em- pfunden. Besonders glicklich ist L. im Helldunkel, und das durch eine enge Luke auf das bunt durcheinander liegende Handwerkszeug einfallende Licht ist von der schénslen Wirkung. Die zwei anderen Bilder sind der spanischen Silte und Lebens- weise cninommen. ’,, Arrieros“ ist eine Versammlung von Maul- thierlreibern in einer Schenke; ,,Manola‘ eine musikalische Unterhallung. Die malerische Tracht, die breite, freie Behand- lung und die schéne Farbung, die nur in den Schatlen hie und da etwas zu sehr in’s Dunkle fallt, verlciht diesen Bildern einen grossen Reiz. Adolph Leleux zieht aussere Ansichten und figurenrei- chere Darstellungen vor. Scin Haupthild ist ,,das Ausstampfen des Getreides in А]оемеп”“. (Schluss folgt.) lenartigen Inhalts, denen des Terburg und Netscher verwandl, in der Auffassung jedoch ganz modern, obschon in der Tracht dem 17. Jahrhundert angehérig. Diese malerische Tracht, die der Kistler vortrefflich zu bentilzen versteht, der rilterliche Anstand, den er seinen Gestallen zu geben weiss; neben dem Hleganten und Anziehenden viel Individuelles und Belebtes; dazu der Reiz der Farbung und еше vortreffliche malerische Behand-~ lung bilden einen sellenen Verein von Vorziigen und reihen seine Bilder den schatzenswerlhesten und gesuchlesten der gan- zen Ausstellung an. Zu den bisher wenig oder gar nicht gekannten Namen jun- ger Kunstler, deren Werke der Ausstellung zur Zierde сеге- chen, oder die sich doch liber das Gewdéhnliche erheben, ge- héren noch drei Auslinder, van Moer aus Briissel, A. Meu- ron aus Neufchatel und Hausmann aus Hanau. Van Moer hat die inneren Ansichten einer Malerwerkslatte, eines Hofes mit umgebenden Gebéuden und eines Hausganges ausgestellt, simmilich von solcher Wahrheit des Anblicks, so kriftiger Far- bung, so schéner Beleuchtung, dass man lebhaft an die gros- sen Meister des 17. Jahrhunderts, namentlich an Peter de Hooghe, erinnert wird. Meuron, der sich einen Schiller von Gleyre nennt, gehért, dem Style der Zeichnung, so wie seiner Far- bung und Behandlung nach, augenscheinlich der deutschen Schule an. Seine ,,Gemsenjiger“, zwei junge Bursche, die auf einer luftigen Alpen~Hohe gelagert, die Flinte in der Hand, mit scharfen Blicken das Wild verfolgen, fiihren uns ein ge- ircdues Bild der Gebirgswelt vor. Dabei ist das Ganze originell in der Erfindung , lebendig in der Auffassung, von vortrefflicher scharfer Zeichnung und heiterer Farbe; nur die Behandlung leidet elwas an Trockenheit. Aehnliches lasst sich von einem kleinen Genrebildchen desselben Kiinstlers sagen, dem es nicht an Laune gebricht. In einer sauber aufgeraumten, sonnigen Wirthsstube der Schweiz hat sich ein armer alter Wanderer niedergelassen und zur Э1\Агкипо seiner Kralte einen Schoppen Weissen und ein Stick Brot verlangt. Die wohlgenahrle Wirthin steht neben ihm, auf die Zahlung wartend. Zogernd holt der Alte seinen Batzen aus der Tasche und schneidet ein saures Gesicht dazu. Dies ist was die Franzosen fe guart dheure de Rabelais nen- nen, — der Titel des Bildes. — Hausmann, ein Schiller von Pelissier in Hanau, scheint sich dagegen ganz die neufranzdési- sche Schule der Realisten zum Vorbild genommen zu_ haben. Ein junges ,,Zigeunermadchen“, in einer mit Haidekraut reich bewachsenen Gegend auf dem Boden liegend, klimpert auf einer Mandoline. Zwar lasst die Zeichnung der Gestalt Manches zu wunschen wubrig:. die Korperverhalinisse sind nicht olticklich und die hegende Stellung etwas ungeschickt, dabei aber ist das Bild so breit und schén gemall, so naturgemdss und kraf- tig gelarbt, dass nur sehr wenige von den umgebenden Bildern dessen Nachbarschaft vertragen, kénnen. Andere Miinstler, die man gewOhnt ist, mit Ehren auf den jahrlichen Ausstellungen erscheinen zu sehen, haben wir in der Uebersicht zum Theil $споп етмавиЕ Ed. Dubufe hat wieder drei seiner eleganten, gefalligen und trefflich ausgefiihrten Frauenbildnisse eingesandt, darunter das der Katserin Eugénie, welches jedoch das wenigst gelungene ist, walirscheinlich in Folge unzureichender. Sitzungen, oder aber einer gewissen Be~ fangenheit von Seiten des Kiinstlers. Der in der Wirklichkeit reizende Kopf ist nicht nur in den Linien verfehlt, sondern auch im Ausdruck schwermithig, ja ungliicklich za nennen. In der rechten Hand halt sie den Facher; der Arm ruht auf dem Sammlkissen, darauf die Krone liegt. Ihr Kleid ist dunkelvio- lett, mit Gold besetzt. Der Kopfputz ist einfach, das Haar zu- riickgeschlagen. Den Hals umschilingt eine fiinffache Perlen- schnur; auf der Brust glanzt ein Klceblatt von Saphir, mit Dia~