Hintergrund. Die Carnation gent sehr ins Rothliche; die Grosse betrigt genau.5} rém. Palm in der Héhe und 4 in der Breite. Dieses Gemalde scheint in Sicherheit von Michel Angelo er- dacht und entworfen zu sein, allein Zeichnung und Ausfihrung in der Farbe, obwohl die letztere der Art des M. Angelo ge- mass ist, scheint dem Vasari anzugehéren, z. B. ist das Gewand am linken Bein in seinem Gefalt Beweis gegen die Hand des grossen Meisters. Das Gemalde stammt aus Florenz und hat zur Beigabe eine kleine Schrift). Die Schule des Andrea del Sarto ist in mehreren Bil- dern (941, 1059 u. 1246) vertreten, wie auch Garofalo unter andern in einer vortrefflichen Grablegung yon acht Figuren und 72 Fuss Héhe. — Eine Madonna von Albertinelli; eine echte, durch ausgeschriebenen Namen bezeugte, aber wenig erfreu- liche Trauung Maria von Gimignano, und eine bessere Ver- kiindigung, in reicher Architektur, von Cima da Conegliano, mit Namen und der Jahreszahl 1522, verdienen unter der gros- sen Zahl mittelmissiger Werke der Erwahnung. Wir schliessen den ersten Theil unserer Uebersicht mit einem ebenso vortrefflichen als vielleicht bald im Privatbesitz verschwundenen Kunstwerke. Auf dem Pfandhause, wo es war, ist es bereits ausgelést und uns deshalb weniger zuganglich семеьен. Diese Perle ist ein kleines Bild von Correggio, ein Bild von héchster Schénheit und unbezweifelter Echtheit, Die Aus- fihrung ist ebenso vorziiglich wie die Erhaltung. Gegenstand der Darstellung ist die Vermahlung der heiligen Catharina. — Rechts im Vordergrunde, ganz im Profil, sitat Maria, und auf der linken Seite ihres Schoosses das Kind, welches von den herabhangenden Beinchen das rechte tiber das linke kreuat. Etwas mehr zurick kniet gegeniiber die heilige Catharina, eben- falls im Profil, in der rechten Hand die Palme haltend, streckt sie die Linke zum Empfange des Ringes entgegen. Das Chri- stuskind, im Begriff, ihr diesen anzustecken, sieht fragend zur Mutter hinauf, die, wie Catharina, auf den Ring hinsieht und unwillkirlich ihre Hand aufhebt, um das Gelingen néthigenfalls zu unterstiitzen. — Im Vordergrunde, rechts auf einem Steine, ruht das Schwert neben der Heiligen, den Hintergrund belebt eine Landschaft. Dem Bilde ist eine Schrift?) mit vielen Zeug- nissen yon Overbeck und Anderen beigegeben. Andraea Meldolla, genannt Schiavone, Maler und Kupferstecher, geb. 1522, gest. 1582. Es war im Jahre 1802, als der um die Kunstgeschichte rihmlichst verdiente Abbate Pietro Zani in seinen Material: per servire alla storia dell incisione mit der Enideckung eines bislang unbekannten venezianischen Kiinstlers, Andrea Mel- dolla, hervortrat, von dessen Hand mehr als einhundert geist- yoll und eigenthiimlich behandelte, radirte Blatter, bisher der Aufmerksamkeit entgangen, zu seiner Kenntniss gelangt scien. Das Verdienst in Anspruch nehmend, einen genialen Meister der Nacht der Vergessenheit entzogen zu haben, verwahrte sich 7. ausdriicklich gegen Verwechslung seines Ktinstlers. mit dem bekannten venezianischen Maler Andrea Schiavone, schliess- lich, um alle Einwirfe zu beseitigen, das Versprechen hinzu- 1) Pareri d’wna tavola di Michel- Angelo Bonaratti con a contorno dell Egregio Incisore Sassone Sig. Maurisio Steinla. Roma 1852. 2) Cenni dati alla luce ‘dal Signor professore Cavalleri sopra un Qua- iro in tavola originale di Antonie Allegri da Correggio posseduto dal Signor Wenceslae Bajocit. homa. 134. A. Mantegna benannt: Magdalena halt, mit einem Buche in der Hand, ihre Andacht; halbe Figur, 2 Fuss hoch, 13 Fuss breit. Dieses Bild hat auf einem Papierstreifen eine Inschrift, die aber der hohen Aufstellung halber nicht erreich- bar ist. Indess erscheint uns dieses Bild fiir Mantegna etwas zu bunt. 1109. Kreuztragender Christus, erscheint uns vielmehr als ein Bild des Mantegna. Der Christus hat hellbraunes, langes Haar und ein blaues Gewand. Die Zeichnung ist bestimmt und gut. Halbe Figur; Hohe 13 Fuss, Breite 2} Fuss. 698. Gentile da Fabriano, Maria in trono mit gefalte- nen Hinden, auf dem Schoosse das die Arme iiber die Brust kreuzende Kind. Maria tragt ein goldgemustertes, griines Ge- wand. Unten knieen, in kleinen Figuren, die Heiligen Vincen- tius und Bernardinus, wie die Unterschriften besagen. 5 Fuss hoch, 1% Fuss breit. 860 und 502 sind awei Christuskipfe, die beide der mai- lindischen Schule zugeschrieben werden. Der erstere zeichnet sich durch den tiefgelben Ton des Colorits aus, der zweite gleicht den Arbeiten des Cima da Conegliano. 266. Schule des Leonardo, zugeschrieben dem Cesare da Sesto. Ein nackter Junge im Alter von 4 Jahren, mit einem Spielzeug in der Hand, tiber dessen richtigen Gebrauch ег lacht. Halbe Figur, 13 Fuss hoch, 14 Fuss breit. 285, Fr. Francia zugeschrieben: Madonna mit dem Kinde, links ein Bischof mit dem Stadtmodell von Bologna. Halbe Fi- guren, 21 Fuss hoch, 2 Fuss breit. Wir glauben, dass dieses Bild dem Giac. Francia zugeschrieben werden muss. 73. Ercole Grandi da Ferrara: Betrauerung Christi. Der Gekreuzigte ruht im Schoosse der Maria; den rechten Arm und die Fiisse unterstitzen zwei andere weibliche Figuren. Im Hintergrunde drei Manner in verschiedenem Ausdruck des Schmerzes, von denen der mittelste Johannes, und eine reiche Architektur. Das Bild hat ein Monogramm mit der Jahreszahl 1533 und ist ungefahr 7 Fuss hoch und 6 Fuss breit. — Die Carnalion ist in den Schatten grau und hat sehr gelitten. 250. Giovanni lo. Spagna: Maria mit dem Kinde, das sich mit dem kleinen Johannes liebkost, in der Glorie der En- gel, unten vier Heilige. Besonders schén sind die beiden Kin- der componirt. Dieses grosse Bild ist 7 Fuss hoch und 5 Fuss breit und hat einen alten, urspriinglich dazugehérigen Rahmen. 281. Maria in trono mit dem Kinde und Heiligen, 9 Fuss hoch. Dieses Bild hat in der Art, wie das Fleisch behandelt ist, in der massigen Anordnung der Gewander, Vieles von Giov. Santi, ja manches, wie das Profil einer Heiligen, er- innert an die erste Zeit des Raphael. 507. Perugino: Madonna mit dem auf ihrem Schoosse stehenden Kinde. Hintergrund: Landschaft. 2! Fuss hoch, 12 Fuss breit. Dieses im Ausdruck allerliebst zu nennende Werk ist jedenfalls ein besonders gutes dieser Schule. 1823. Aus derselben Schule ist eine Anbetung der Kénige in 8 Figuren, mit der Jahreszahl 1516, die uns indess leider nur einmal zu Gesicht gekommen ist. 1736. Michel Angelo: Die im Freien silzende Madonna umfasst mit der rechten Hand das auf ihrem Schoosse silzende Kind unter dem rechten Aermchen,; wendet sich mit dem Kopfe links und legt die linke Hand tber dic rechte Schuller des zu ihrer Linken knieenden kleinen Johannes. Das Christuskind zeigt mit der rechten Hand auf den Johannes, der es ansieht. Die Mutter ist mit einem hellrothen Gewande bekleidet, wel- ches unter und ther der Brust durch ein Band zartickgebunden ist. Ein braunes, in den Lichtern gelbes Gewand deckt den Hinterkopf und falli iber die Schultern zurtick, ein blaugriines liegt wber Schooss und Unterkorper. Blaue Luft bildet den