den damit bedeckt wird, also dem Volumen nach 1 Theil. Hierzu giesse man ein gleiches Quan- tum des reinsten Nuss— oder an- ‘derer, unten naher bezeichneten. Ueberschuss an Ое!, der dadurch beseiligt werden kann, dass sie auf eine Thonplatte, welche sehr rein sein muss, tiichtig geknetet wird. Die Plaite wird sogleich. allen Ueberschuss an Oel heftig ansaugen. т Ist die Masse aber von guter Consistenz, so lege man sie flach auf einen Reibstein und benetze sie ein wenig mit Ter- pentingeist. Nun zerkleinere man sie mittelst des Spatels und fertige daraus, unter Zusatz des zum Zweck erforderlichen Quantums Essenz, einen zaheren oder fliissigeren Brei, je nach- dem er, wie weiler unten beschrieben, gebraucht wird. Ist dies geschehen, so reibe man mit dem Laufer das Ganze noch einmal fliichtig durch und schliesse diese Verbindung in eine Blechdose mit gut schliessendem Deckel. Dies ist die Folie. Man kann indess die Folie zu sofortigem Gebrauch aus den beiden Theilen anfertigen, wie folgt, und dies Verfahren gilt fir alle kleineren und feineren Arbeiten, wobei zu bemerken, dass auch hierzu ein trocknes, warmes Wetter und im Winter Ofenwarme zutraglich ist. Man nehme einen Reibstein oder eine gréssere Glasplaite mit einem Laufer, der ‘am Griff ‘kugelformig ist, schiitte das er- forderliche Quantum von trockener Kreide mit oder ohne Zusalzpulver auf dieselbe und giesse anfanglich wenig Essenz dazu. Ist dies geschehen, so suche man mit. dem runden Griff des Laufers die Kreide mit der Essenz zu einem zahen Teig gleich- massig zu verbinden. Dann giesse man allmahlig mehr und mehr Essenz zu, bis die Folie die beliebte Consistenz hat. Dann wird sie ebenfalls zum Gebrauch in eine Blechdose gethan. Ich fige hier noch zwei Beispiele einer langsam und einer schnell trocknenden Zusammensetzung der Folie hinzu: Eine langsam trocknende Folie ist zusammengesetzt a. In der Kreidemasse aus: 2 Pfd. Kiesel- oder Glas-, auch Bimssteinpulver, 5 Pfd. reiner trockener Kreide. b. In der Essenz aus: 2 Theilen Ocl, 2 Theilen Wachs und 2 Theilen Harz- auflésung, etwa Terpentin und Mastix oder Dammar halb und halb. , Eine schnell trocknende Folie ware a. In der Kreidemasse: 4 Pfd. Kalkpulver , 63 Pfd. leicht gebrannte Kreide. Db. In der Essenz: 1 Theil Oel, gemischt aus Spiek-~, Lavendel- und №8550], 1 Theil Wachs und 2 Theile Harzauflésung, aber nur ‘Dammar oder Mastix. Fiir die Ausfihrung im Grossen rathe ich unbedingt, sich sowohl die Kreidemasse, als auch die Essenz in orésseren Vor- rathen anzufertigen, weil ein gleichmassiges Material nicht al- lein grogse Annehmlichkeiten gewdhrt, sondern auch fir die Conservirung des Bildes zulraglich sein wiirde. : Ueber das Trockenmachen der Kreide bleibt noch zu er- wahnen ibrig, dass dies auf zwei Arten geschehen kann, ent~ weder: indem man sie bei der Anfertigung der Kreidemasse auf ein Eisenblech schiiltet und auf einen heissen Ofen legt, oder itber Spiritusflammen abdampft und sofort mit dem Oel verbindet, oder besser: indem man sie in einem Gypsofen tiichtig abdampfen ldsst, wodurch sie trocknendere Eigenschaften er- halt. Sie muss aber, wenn sie aus dem Ofen kommt und ab- gekihlt ist, sogleich in hermelischen Verschluss kommen, um zum Gebrauch aufbewahrt werden zu kénnen. Е Оше. Мп 2апае шап @1е Flamme an, indem man sie niedrig bren- пеп 18551, damit die Verbindung des Wachses und QOecles in der Hitze des schmelzenden Wach- ses allmahlig geschehe. Ist das Wachs mit dem Oel in dem. offenen без zergangen und er- scheint die Mischung weinklar, so verstéarke man das Brennen der Flamme. Kocht die. Mischung auf, so nehme man sie schnell von der Flamme herunter und giesse dazu 2 bis 3 Theile Dammar- oder Mastix~. oder Terpentinauflésung. Wenn der Inhalt des Gefasses hierbei braust, so ist dies ein Zeichen, dass die Verbindung in der beabsichtigten Art geschehen sei. Nun Jasse man die Flamme gelinder brennen, decke das Ge- fiss, das bisher offen war, mit dem Deckel zu und setze es wieder auf die Flamme. Hat der Inhalt gut aufgekocht, so lésche man die Flamme aus. Wenn man. die Mastixauflésung zugegossen hat, muss man sehr darauf achten, dass die Flamme nicht die sich entwickelnden Dampfe erfasst, wodurch die Mi- schung leicht in Brand gerathen kénnte. Jetzt muss ein kalter Reibsiein oder eine Glasplatte horizontal gelegt werden, um die so bereitete Mischung allmahlig darauf giessen zu kénnen, damit sie plétzlich erkalte. Man wende die darauf gegossene Mischung mit dem Spatel hin und her und fille sie, wenn sie beinahe erkaltet ist, in Glasflaschen, welche mit eingeschliffe- nen Glaspfropfen verschlossen werden. Dies ist die Essenz und das Hauptbindemittel der Folie ). — Je alter sie wird, desto schéner lasst sie sich behandeln. Sie kann viele Monate so stehen, ohne zu verderben. — Nachdem wir nun die Bereilung der Kréidemasse und der Essenz kennen, gehen wir nun zu der aus ihnen zusammen- gesetzten Bereilung der Folie iiber. - Die Zusammensetzung der Folie erlaubt und bedingt nun aber verschiedene Modificationen. Einmal erlaubt die gréssere oder geringere Porositét der Korper, auf welche sie aufgetragen werden soll, nicht eine gleiche Consistenz, andererseits ist bei der Bereitung der Folie die Riicksicht zu nehmen, welche durch die Anforderung einer matt oder glanzend zu erzeugenden Bild- flache entsteht. Ferner ist auch noch der Umstand dabei zu beriicksichligen, ob man al fresco oder auf trockener Folie malen. will. Hieraus scheinen grosse Schwierigkeiten hervorzugehen, doch nur scheinbar, indem es nur néthig ist, mit den fir grés- sere Zwécke bestimmten Mischungsverhiltnissen auf gegebenem Material mit der Folie einige Proben anzustellen, wodurch man vollkommen sicher geht. — Es wird nun vorausgesetzt, dass sowohl die Kreidemasse, als die Essenz in gehériger Quantitét und Qualitét vorhanden, auch mindestens 4 bis 6 Wochen vorher bereitet worden seien, dass ferner die Auflésungen des Wachs, Terpentin, Mastix und ~Dammar vorrithig sind, dann ist die Behandlung folgende: Man nehme den erforderlichen Theil von der Kreidemasse und mache ihn durch Driicken mit den Hainden biegsam. Fudlt sich die Masse stark klebrig an, so hat sie einen schadlichen 1) Sie muss im Glase dickflissig und weiss wie Rahm erscheinen und es ist gut, wenn sie, ehe sie ganz erkaltet, in der Flasche tiichtig geschit- telt wird.