socio ordinario D. Pietro Matranga. Rom 1852 (aber eben erst аиз- gegeben). Wir kénnen den Bericht tber diese Unternehmungen nicht schliessen, ohne der unaufhérlichen Bemthungen zu gedenken, womit die zeitweise hier lebende Frau Sibille Mertens-Schaaffhausen das erstere unterstiitzt hat, wie sie auch den gréssten Antheil an der Veréffentlichung der Anecdotae Graecae des Pietro Matranga hat. Diese Dame, selbst im Besitze einer grossen Sammlung antiker Gemmen (1718 Nummern), Minzen (aber 7000) und Bronzen, und begabt durch ein- dringenden Sinn und Energie des Studiums der Denkmaler, hat die Resultale ihres Fleisses stets Anderen zur Benutzung tbergeben und anstalt eigener schriftstellerischer Thatigkeit die Anderen gefordert und unterstitzt. Ein gutes Beispiel far Schriftstellerinnen. Udunstwereine. уегешз zu sein so viel bedeulet, als in Kenntniss erhalten zu werden von dem Besten und Gréssten, was unsere heutige Kunst in der Staffe- leimalerei zu leisten vermag. Und dies Letztere wird in so fern schon um so sicherer der Fall sein, als bei der Bestellung der Kunstvereine kein Spekulationsgeist waltet, der so leicht zu Missgriffen in den Stoffen verleitet. 4) Die Unterzeichneten erlauben sich daher, in Nachfolgendem einen Plan aufzustellen, nach welchem durch geringe Opfer, welche die ein- zelnen Vereine jahrlich zu bringen hatten,-die bedeutendsten Kunst- werke unseres Vaterlandes und der benachbarten Lander, namentlich Belgiens , nicht nur fir die deutschen Kunstausstellungen gewonnen und somit zur allgemeinen Kenntniss gebracht, sondern auch unserem Vaterlande erhalten warden. ! я §. 1. Die deutschen Kunstvereine vereinigen sich zu einem gemein- schaftlichen Actien-Unternehmen, welches bezweckt, jahrlich ein grosses Kunstwerk im Preise von ca. 2000 Thir. zu erwerben. $. 2. Zur Theilnahme an dem Unternehmen werden auch alle Génner und Beschitzer der Kunst eingeladen. §. 3. Der jabrliche Beitrag betragt nicht untag vierzig und nicht tber funfzig Thaler. §. 4. Das jabrlich zu erwerbende Kunstwerk wandert in die Aus- Stellungen aller der Kunstvereine, welche sich an dem Unternehmen betheiligen, wird aber auch an den Wohnorten derjenigen Kunstgénner, welche dem Unternehmen beitreten, ausgestellt. §. 5. Unternehmer von permanenten Kunstausstellungen kénnen ebenfalls zur Theilnahme zugelassen werden und erhalten das Recht, die Vereinsbilder auszustellen, in sofern nicht in ihrem Wohnort ein Kunstverein sich befindet, der sich zur Theilnahme bereit erklart hat. §. 6. Nachdem das einzelne Kunstwerk den Turnus der Ausstellung vollendet, wird dasselbe entweder einer zu griindenden Nationalgalerie einverleibt oder unter die Theilnehmer verloost. §. 7. Die Verpflichtung zur Theilnahme findet auf drei Jahre statt, und wird nach Ablauf derselben als wiederum auf drei Jahre erneuert hetrachtet, wenn nicht mindestens ein halbes Jahr vor dem Ende des Trienniums die Theilnahme gekindigt ist. Die Unterzeichneten richten demnach an die Vorstande der Kunstvereine die ergebenste Bitte, ihre Bereitwilligkeit zur Theilnahme entweder der Redaction des Deutschen Kunstblattes oder dem Vorstande des Gothaischen Kunstvereing anzu~ zeigen, so dass, wenn cine genigende Betheiligung in Aussicht steht, eine Versammiung zur naheren Berathung der Statuten und zur Ordnung der Geschaftsfihrung angesetzt werden kénne. Mdchten die Vorstande diese Angelegenheit in baldige Berathung zichen, damit, wo moglich, noch im Laufe dieses Jahres die Constituirung thunlich sei. Friedrich Eggers. Looff, Berlin, Geschaftsfihrer des Gothaischen Kanstvereins. Gotha. 1) ,,Blaue Lifte, liebster Freund, malen Sie mir blaue Liifte, die Wolken ziehn nicht mehr!“ — so lasst heim letzten Berliner Kinstlerfeste der Dichter den Kunsthaindler in der Komédie sagen. — Werden nicht oft auch in der Historienmalerei ahnliche, der Kunst fremde Ricksichten vom Spekulations- се151е сеЦепа гетасВЕ? An die Vorstande der Kunstvereine in Deutschland. Die Schwierigkeiten, fir die Kunstausstellungen gréssere Meister- werke der Kunst, namentlich gréssere geschichtliche Bilder zu gewinnen, haben sich in den letzten Jahren in hohem Grade gesteigert. Bedeu- tende Kunstwerke sind unmittelbar in den Privatbesitz ahergegangen oder von amerikanischen sind englischen Spekulanten angekauft und den Kunstausstellungen ganzlich entzogen oder von Kunsthandlern er- worben und in grésseren Stadten zum Vortheile der Unternehmer be- sonders ausgestellt. Nur selten besitzen Kunstvereine die Mittel, gréssere Kunstwerke anzukaufen, und wenn sie solche fir ihre Ausstellung ge- wonnen haben, so verdanken sie dies entweder der Gunst hoher und liberaler Beschittzer der Kunst oder sie haben die Erlaubniss zur Aus- stellung nur mit bedeutenden Opfern erhalten kénnen, Aber die deut- schen Kunstvereine, welche, sei es durch Férderung monumentaler Werke der Kunst, sei es durch Griindung stadtischer Galerien oder durch Bestellungen an Einzelne und Ankdufe des Vorziiglichsten und Gediegensten, stets auf eine rihmliche Weise bewiesen haben, wie sehr sie ihre héheren Zwecke im Auge hehielten — die deutschen Kunstvereine sollten versuchen, sich auf dem gradesten Wege die Még- lichkeit zu sichern, dem Valerlande die Werke seiner grossen und edlen Meister zu erhalten und den Mitgliedern dieselben zum Genusse yvor- zuféhren, Sollen wir —- was ja leider an einem so bekannten Beispiel vorgekommen ist — der neuen Welt, die noch immer genug zu lernen hat an dem Tiichtigen, was unsere Schulen erzeugen, sollen wir ihr gerade die Perlen des deutschen Kunstgenius iberlassen, als ob sie curopamiide und heimathlos waren auf deulschem Boden? Und: welche Freude auch immer unsere Mitglieder, die mittelbaren Trager unserer Wirksamkeit, an einem Gemalde haben kénnen, welches Spekulations- _lust oder ein glacklicher Zufall ihnen zur kurzen Anschauung darbietet — es ist kein Zweifel, dass der Genuss grésser sein wird bei einem Gemalde, dessen Existenz sie haben mit hervorrufen helfen, das ihnen gliicklichen Falles — man beachte unsern unten mitgetheilten Plan — sogar Zum dauernden und aussehliesslichen Besitz verbleibt, auf dessen Anschauang sie vorbereitet sind, da sie um die Bestellung wissen, bei dessen Ausstellung endlich sie die Ueberzeogung haben, dass ihre Vor- steher mit ihrer Beihilfe dahin wirkten, dass: Mitglied eines Kunst- NKWUNST-AUGTIONS:- ANZEIGE. Montag, den 9. October d.J., Vormittags 10 Uhr, beginnt zu Dresden, — innere Rampische Gasse No. 21, durch Unterzeichnelen die Versteigerung einer sehr gewahlten Sammlung von der bertthmtesten Meister alterer und neuerer Zeit. Hiupferstichen, Radirungen und Molzschnitten Der genau abgefasste Catalog, welcher in den Buch- und Kunsthandlungen zu finden, zeigt auf die einzelnen Selien- heiten, so dass die Kunstfreunde ihre Auftrage durch die im Verzeichniss genannten Commissarien, so wie durch die Auctions- Carl Ernst Sieber, Konigl. Stadtgerichts- und Raths - Auctionator. expedition besorgt erhalten kénnen. _ Dresden, im Monat August 1853. Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.