zum Widerstand angestachell. Weiter zuriick drei singende Monche,
Begleiter des Bischofs. Wir méchten dem Maler wohl die Gelegenheit
wiinschen, dieses Bild in grossen Dimensionen als Wandgemilde aus-
fahren zu kénnen. — Ausserdem sahen wir noch eine kleinere Skizze
zur Legende vom h. Meinrad, eine grosse Composition der Erstiirmung
Jerusalems durch Gottfried von Bouillon, und eine Darstellung der apo-
kalyptischen Vision des h. Johannes: Die Babylon, auf Wolken gela-
vert, die von einem Vulkan aufsteigen; links die von ihr verfihrten
	Menschen. —
	Anbzeigen.
	In dem unterzeichneten Verlage ist vor Kurzem erschienen:
Geschichte des Hostiims. Die Tracht, die bau-
lichen Einrichtungen und das Gerath der vornehm-
sten Voélker der dstlichen Erdhalfte, von Wermann
Weiss. Erste Abtheilung: Geschichte des Kostims der
vornehmstenVdlker des Alterthums. I. Bd. Afrika.
	от. 8. сен. 2 ТЫг. 10 Sgr.
	 EK. Festlich, wie immer, wurde das Geburtsfest des Konigs von
der Akademie der Kinste am 15, Oct. durch 6ffentliche Sitzung und
Preiszuerkennung begangen. Der Vice~Direétor der Akademie, Prof.
Herbig, sprach nach einer musikalischen Introduction eine kurze, ein-
fach herzliche Rede, auf den erhabenen Beruf des Kinstlers hindeutend
	nach den Worten des Dichters:
	Drum soll der Dichter mit dem Konig gehen,
Sie Beide wohnen auf der Menschheit Hohen.
	Daran schloss sich ein Gebet fir den Konig, aus Versen des 21. Psalms
gusammengestellt, von dem (anwesenden) Ritter Neukomm zu dieser
Gelegenheit komponirt und von der Singakademie vorgetragen. Der
nun folgende Festvortrag des Secretars der Akademie, G. R. Télken,
kniipfte an die besten, neuesten, der Oeffentlichkeit ibergebenen, be-
deutenden Kunstschépfungen der Residenz an, namlich die ,,acht Mar-
morgruppen“ auf der Schlossbriicke, von denen wir so eben unsern
Lesern Bericht und zum Theil Abbildungen vorgelegt haben, und die
»Petrikirche* von Strack, welche in No. 12 dss, Jahrg. beschrieben
und abgebildet ist und welche am 16. October festlich eingeweiht wurde.
Der Redner nahm aus der Aufnahme, welche die,Aufstellang jener Mar-
morgruppen im Publikum gefunden, Anlass, sich uber die Berechtigung
der Schonheit fir die Oeffentlichkeit und ihre bildende und veredelnde
Macht zu verbreiten und schloss mit einem Hinblick auf die grossarti-
gen Forderungen, welche die Kunst unter der Regierung des Kénigs
fiberall erfahren. Zur Zuerkennung der Preise tbergehend, nannte der
Sekretar zundchst die Namen derjenigen, welche im verflossenen Jahre
die grosse goldene Medaille erhalten haben. Es sind die Kunstler: Jul.
Schrader, Em. Leutze, C. Kolbe (der inzwischen gestorben) und
Ed. Mandel. Die kleine Medaille erhielten: Ad. Wichmann und Г.
Knaus in Disseldorf, C. Becker in Berlin, Graf Stanislaus v. Kalk-
reuth, Graeb, Architekturmaler in Berlin, Gude und Leu in Dissel-
dorf und Jul. Franz, Bildhauer in Berlin. Darauf wurde der Erfolg der
diesjahrigen akademischen Preisbewerbung verkiindet. Sie galt diesmal
der Bildhauerei. Die Aufgabe war: ,Aeneas wird von der Venus zuriick-
gehalten die Helena zu tédten, welche sich hilfesuchend an die Bildsaule
der Vesta wendet“. Aen. II, 567. fgg. Vier Kinstler waren zur en-
geren Conkurrenz zugelassen worden. Von ihnen erhielt den Preis:
Moritz Schultz aus Leobschitz in Schlesien. Die Conkurrenz um
den Michael Beer’schen Preis fir den Kinstler jidischen Glaubens galt
ebenfalls diesmal der Bildhauerei. Nur ein einziger Bewerber hatte
sich eingefunden, ein friherer Sieger in derselben Kampfbahn, der sich
in Folge dessen noch in Rom befindet und von dorther sein Werk
eingesandt halle. Die Aufgabe stellt Jeder sich hier selbst, und so
hatte der Kistler Louis Sussmann einen Faun geschickt, dessen
hohe Vortrefflichkeit ihm den Preis von Neuem eintrug. Der trunkene
Bacchusfreund lehnt sich an einen Baumstamm, der Weinkrug ist ihm
entfallen und sein friherer Inhalt, der nun im Kopfe sitzt, zieht die-
sen ebenfalls erdwarts. Der Kérper, das weiche, weindurchtobte Fleisch,
die Beine, in denen noch der leichte Tanzschritt klingt, Alles ist mit
	SHricfwedifcl.
	sehr feiner Naturbeobachtung gemacht.
	In einer héchst anerkennenden Beurtheilung im Deutschen hunstblatt
(von Hrn. Geh. Rath Dr. Kugler) wird die hohe Bedeutung dieses Werkes
fir die Kunst und die Kinstler auseinandergesetzt und die gréssten Erwar-
tungen in Bezug auf den Einfluss desselben auf viele Theile der Kunst aus-
gesprochen, Aber auch dem Freunde der Kulturgeschichte wird eine reiche
Ausbeute aus der erschépfenden, wie iibersichtlichen Zusammenstellung des
betreffenden Materials verheissen. Am Schlusse heisst es:

,Das Werk kommt so sehr dem entschiednen Bedirfnisse
	der ganzen Kunstwelt entgegen, dass dem Verf. die Anerken-
nung und die Aufmunterung zur Fortsetzung seiner selir
schwierigen und gewiss sehr erschipfenden Arbeit nicht feh-
	len kann.“
Ein kostimgeschichtlicher Bilderatlas soll unter der Redaction des Ver-
	fassers und mit steter Hinweisung auf den Text des obigen Werkes erschemen.
Berlin, im September 1853.
Ferd. Diimmler’s Verlagsbuchhandlung.
	Von Reord. Weigel in Leipzig ist durch jede Buch- und Kunst-
handlung des In- und Auslandes zu beziehen:
	Catalog mehrerer meist hinterlassenen Sammlungen von
Kupferstichen, Radirungen, Wolzschnitten, Kupferwerken, Kunst-
biichern, Handzeichnungen etc., und zwar Alterer und neuerer
Meister, darunter ein gewahltes Exemplar des Boissi en’
schen Werkes in allen Abdriicken und eine Menge schéner
Blatter, welche den 21. November 1853 und folgende
Tage zu Leipzig im R. Weigel’schen Kunstauktionslocalc
durch Herrn Raths-Proclamator Firster gegen baare
Zahlung in Courant 6ffentlich versteigert werden sollen.
	In allen Buchhandlungen ist zu haben:
	H. Déon (Restaurationsmaler d. Pariser National-Museen etc.)
von der Erhaltung und Restauration der
Gemalde, Elemente der Kunst des Restaurateurs, historische
Angaben des  mechanischen Theils der Malerkunst von der
Renaissance - Zeit bis zu uns. Aufstellung aller Schulen. Un-
tersuchungen und Nachrichten tber einige grosse Meister.
Geheftet. 1 Thir. oder 1 Fl. 48 Kr.

D. R. Hay, konigl. Haus - u. Decorationsmaler zu Edinburgh,
die Gesetze der Farbenharmonie, vorziig-
lich fir die Zwecke der Haus-, Stuben- und Decorations-
malerei, der Fabrication von gewirkten Tapeten und Teppi-
chen, wie auch der Papiertapeten, der Zeugdruckerei und
der Fabrication buntfarbiger Gewebe aus Seide, Baumwolle,
Wolle und Linnen, nebst practischen Bemerkungen uber die
Hausmalerei, mit einer illuminirten Farbentafel. Zweite und
vermehrte Auflage. 1 Thlr, oder 1 Fl. 48 Kr.

KEandbuch der Photegraphie auf Metall-
	plalten, auf Papier und auf Glas, nach den bewanrtesten Ver-
fahrungsarten. Nach dem Franzés. des Herrn de Valicourt,
des Baron Gros und des Herrn Blanquart- Evrard von Dr.
Chr. Heinr. Schmidt. Mit 3 erlauternden Tafeln. 1 Thlr.
	10 Sgr. oder 2 Fl. 24 Ker.
	Hr. —m— in Zirich. Wird sogleich Platz finden; nur missen wit
an unserm Grundsatz festhalten, — den wir bei dieser Gelegenheit auf s Neue
auch fiir andere Falle ausgesprochen haben wollen — dass der Redaktion,
die jede vertrauliche Mittheilung zu bewahren weiss, der Name des geehrten
	Einsenders genannt werde.
	Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in berlin.