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	wurden, Аш Yage darauf fand die Abslimmnng stalt. —- Doch was
geschehen wirde, liess sich bereits voraussehen. Die Herstellungskosten
der vom Museum erbetenen Klause beliefen sich zu hoch, als dass man
erwarten durfte, dass sie bewiligt werden witrden. Die Stadt Narnberg,
die einige Anspriche an diesen Ort hatte, versagte jedes Opfer; ja sie
gab noch deullichere Beweise, dass sie dem Institute, welches in ihren
Mauern erwachsen, und das, wenn es zur Blithe gelangte, ihren Bir-
gern nur Vortheil bringen konnte, keineswegs ginstig gesinnt sei.
Von einer offiziellen Verwendung fir das Beharren desselben war keine
Rede. —- Die Regierung konnte nicht ja und mochte nicht nein sagen;
sie liess die Frist verstreichen. Nur einige Tage vor Ablauf derselben
kam eine Commission von Minchen, um den Kostenbetrag fir die Her-
stellung des alten Karthauserklosters naher zu untersuchen. Da jedoch
daran kein weiterer Erfolg sich knapfte, so schritt man am 14, Oct.
zur Erdffnung des bis dahin in gerichtlichem Verwahr gehaltenen Ра-
ketes mit den Stimmzetteln, deren Mehrheit sich fir Coburg entschied
— vorziglich wohl! deshalb, weil dieses die Veste zu Coburg fir ewige
Zeiten dem Museum zur Verfigung gestellt, die Wartburg aber vor-
laufig nur auf 30 Jahre eingeraumt werden sollte. — Am Tage nach
der Entscheidung kamen auch Depeschen von Miinchen, welche die
Abtretung der Klause in dem Zustande, wie sie sich jetzt vorfindet,
oder Hinraumung des Schlosses Schleissheim, 2 Stunden von Minchen,
in Aussicht stellten. Keins von diesen konnte natirlich mehr ange-
nommen werden.

Wir hoffen bei alle dem und sind tberzeugt, dass dem patrioti-
schen Unternehmen bei dieser Wendung der Dinge das heste Schicksal
zu Theil geworden ist. Wahr bleibt es zwar immer, dass Nirnberg
mit seinen Schatzen und Denkmalern der Deutschen Vorzeit den na-
tarlichsten und fruchtbarsten Boden fir ein solches Institut abgegeben
hatte; doch hat sich, wie angedeutet, hier leider auch von Neuem der
alte Satz bewahrheitet, dass der Prophet in seinem Vaterlande nicht
gilt. Und was soll am Ende eine Stadt, deren Vergangenheit gross,
die aber ganzlich ohne Gegenwart ist? Was nitzt die Bemihung, aus
den fernen Jahrhunderten den Lebensathem zuriickzulocken, wenn die
Nahe ohne Kraft ist, ihn aufzunehmen? Zudem sind die in Coburg
befindlichen Sammlungen so bedeutend, dass sie keinen geringen Er-
salz bieten, und wir diirfen wohl hoffen, dass, was man hier an Ent-
сесепкоттеп hat fehlen lassen, dort zur Vergiitung gebracht werde.
	Ww. Яир, im Oct. Die Vorarbeiten zum Standbilde Wil-
Вет П., schreibt man aus dem Haag, werden mit Eifer fortgesetzl;
das Postament ist beinahe vollendet und wird die Enthillung des Mo-
numents dem Vernehmen nach im November stalt finden. Man fand
das Postament in der letzten Zeit fast taglich des Morgens mit frischen
	Blumen bestreut.
Die Commission fir Errichtung des Seefahrer~Hospizes hat in die-

sen Tagen von der stadtischen Regierung die Ermachtigung erhalten
zur Wegraumung der Gebdulichkeiten, welche sich auf dem Terrain
hefinden, wo man das Hospiz zu errichten Willens ist, und zngleich
die Erlaubniss zur Errichtung desselben. Das Gebaude wird Schlaf-
raume fir 100 Seefahrer nebst Wohnungen far die verschiedenen Be-
amten enthalten. Ausser den ndthigen Salen zum Speisen, Lesen u.s. Е.
soll ein Garten nebst Kegelbahn angebracht werden.

Vom 11. Juli bis zum 10. August ist zu Leawarden die erste Ge-
maldeausstellung von Werken lebender hollandischer Kinstler durch
die Gesellschaft zur Beférderung der Maler- und Zeiehnenkunst abge-
halten worden, Die Ausstellung fand in den Salen des Rathhauses statt
und zahlte 490 Nummern.

Gegenwarlig ist im Saale der Ktinstlergesellschaft Arti et Amicitiae
eine recht interessante Ausstellang im Gange, Vielen Anklang findet
unter andern ein historisches Gemalde von J. A. Damschreuder au
Amsterdam: Adolph Visscher und Netscher, lutherische Prediger, wie
sie 1604 vor Birgermeister und Rath der Stadt Amsterdam geladen,
die Gollesdienstfreilieit vertheidigen, Die schwarzgekleideten, an einer
rothbesetzten Tafel sitzenden Rathsherrn erinnern durchaus an die so-
genannten Regentensticke, — vor ihnen stehen die heiden Prediger,
der eine mit erhobener Rechten eifrig deklamirend und gestikulirend.
Was die Glaubenshelden yorbringen, kann man nalirlicher Weise nicht
	wissen und erfahrt man dieses von dem angehelteten Zettel — man sieht
	Е ЖЕТИИ, 0. Baurath Hitzig ist nach Triest abgegangen,
woselbst er einen grossen Palast far den Signor Revoltella zu bauen
haben wird. Der Anschlag ist auf 120,000 Thir, gemacht.

In Marienberg, unweit Helmstadt im Braunschweigischen hat sich
der Oberamtmann Liibbeke schon vor Jahren das Verdienst erworben,
die Kapelle des im 11. Jahrh. gestifteten, nachmals aufgehobenen Klo-
sters auf seine Kosten wiederherzustellen. Jetzt ist dieser liberale Kunst-
freund im Begriff, das Gotteshans mit 8 Glasgemalden ausschmiicken zu
lassen. Die Zeichnungen dazu sind Rudolf Elster tibertragen und
von demselben mit Anmuth und Vortrefflichkeit ausgefiirt worden.
Zum Gegenstand hat der Kiinstler die schéne Legende genommen, die
uber Marienberg existirt und nach welcher der dort weidende Hirt im
Traume die Goltesmutler sieht, wie sie das Land yon Christus erbittet,
dort ein Kloster zu grinder, wie sie dann ihr Bildniss in die Quelle
versenkt und diese Heilkraft dadurch empfangt. Die Kranken strémen
ihr zu “und ein Heidenkonig, der von ihr genesen ist, lasst sich taufen.
Als der Hirte nun zu sterben geht, beichtet er das Geheimniss yon dem
Bilde in der Quelle. Eine Prozession zieht hin, ein blonder Hirten-
knabe taucht hinein und bringt das Bild, das auf der Tiefe lag, zum
Vorschein. Und nun griinden die Menschen das von der Madonna ge-
wiinschte Kloster, Der Kistler hat die Darstellungsmomente sehr glick-
lich ausgewahlt. Seine Kompositionen sind gut angeordnet, seine Fi-
guren_ sind ausdrucksvoll und es geht durch das Ganze eine friedliche,
sonntigliche Stimmung, die ungemein wohlthuend wirkt. Es gewahrt
wahre Freude, diese Aufgabe so wirdig gelést zu sehen. Die Aus-
fihrung in Glas ist der hiesigen Anstalt anvertraut worden.
	Г. Piffeldorf. c. Wibner arbeitet an einem Gemilde, das
ohne Frage Aufsehen erregen wird und welches 7—8 Fuss gross isl.
Es stellt eine Feuersbrunst im Dorfe dar. Links wird Vieh weggetrie-
hen, Habe gerettet etc., Alles drangt, schreit und eilt durcheinander.
Vorn eine Familie mit geborgenem Bestiz; die Mutter wird mit Gewalt
zurickgehalten, in die Flammen gurickzudringen, wahrend oben auf
einer Leiter eben ein Mann aus dem Brande tritt, mit dem gerelteten
Kinde in den Armen.
	Srankfurt a. SH. Der Kupferstecher E. Schafer verlasst seine

Professur am hiesigen Stadel’schen Institut und siedelt nach Manchen
ber. (В. №.)
	Ht. Wurnberg, 15. Oct.- Das Schicksal des Germanischen
Museums ist also entschieden und zwar so, dass, wenn die Verhalt-
nisse nicht eine unerwartete Wendung nehmen, ‘dasselbe in Coburg
seinen kiinftigen Sitz haben wird. — Die Geschichte des Museums in
letzter Zeit war in Kurzem folgende. Der Ausschuss desselben, etwa
durch 20 Mitglieder reprasentirt, trat am 10. Sept., drei Tage vor Er-
6ffaung der Versammlung der Deutschen Geschichls- und Alterthums-
forscher, zu einer Vorberalhung zusammen. Ausser verschiedenen, die
innere Organisation betreffenden Fragen, wurde namentlich auch die
wegen des kinfligen Sitzes des Museums zur Erérterung gebracht.
Man erkannte allgemein die Schwierigkeit, in die man sich durch diese
Frage versetzt sah. Von Seiten der thiringischen Firsten lagen An-
erbietungen vor, so freigebig, bestimmt und bindig, dass eine Wahl
kaum zweifelhaft erscheinen konnte, da von der Bayrischen Regicrung
noch durchaus kein Schritt gethan war, der eine Aussicht auf gleich-
bedeutende Unterstiitzung einigermaassen hatte vergewissern kénnen.
Und doch durfte auch nicht verkannt werden, dass man gegen Bayern,
welches das Institut zuerst anerkannt and demselben bis dahin Schutz
verliehen hatte, Riicksicht zu nehmen und von dieser Seite wenigstens
erst bestimmte Antwort abzuwarten habe. Es wurde deshalb der Be-
schluss gefasst, vorlaufig nur, in versiegellen Stimmzetteln, zwischen
den Anerbietungen des Herzogs von Coburg und des Grossherzogs yon
Weimar zu entscheiden, beide Firsten aber noch um eine Frist von
vier Wochen zu ersuchen, bis wohin eine bestimmte Antwort von der
	Bayrischen Regierung wirde zu erwarten sein. Im Fall, dass diese
giinstig ausfiele, sollten die Stimmzettel unerdéffnet verbrannt werden.
	Am Sonntage den 11. Sept. fand ein Ausflug der Ausschussmitglieder
des Museums nach Coburg slatt, wo dieselben festlich empfangen und
die der Anstalt kinftig einzuraumenden Gebaude in Besicht genommen