nach den kleinen, verfallenen, tiber деп Еи$5. ешез Кашеп Felsberges zwischen Gestein verstreuten Hauscrn und auf die Gruppe Wanderer, die sich mit ihren Thieren um den Quell im Vorgrund lagern, und liest den Namen’,Korinth* uber dem Bild, so weiss man nicht, ob man den Ucberrest der Zer- strung durch Mummius oder durch das Erdbeben von 1853 vor sich hat; noch weniger was die unterirdischen, feindlichen Gewallen eigentlich an ciner Stadt und einer Gegend noch zu zerstéren halten, die wie ein ausgebrannter-Vulkan nur Schlak- ken aufweist und Asche. — Das Lo6wenthor in Mykene mit seiner langen Cyklopenmauer von grauem Gestein und seinem einféormigen, grauen Felsabhang, daran kein Halm und kein Griaschen sichtbar, ist ungeachtet seiner architektonischen Wich- tigkeit und der Fussspuren des Atreus und des Agamemnon, die eine lebhafte Phantasie hier aufsuchen kann, fiir eine Land- schaft von 6 F. Breite -und-5 F. Hohe cine verzweifelte Aufgabe. Rottmann hat sich geholfen, indem er seinen Bundesgenossen, die Luft, hier nicht sonnigblau oder sturmdunkel dariiber ge- stellt, sondern grauer, trockner, heisser, ausgestorbener als das Atridenschloss und. der Fels ist, auf dem es ruht. — An den drei noch tbriggebliebenen Sdolen des Zeustempels zu Nemea, vor dem in begliickten Zeiten die Wettspiele um den Eppigkranz gefeiert wurden, sehen wir gegenwirlige Bewoh- ner des Landes Palmenzweige auf den Boden breiten und ihre Frauen von fern Griisse winken einem kéniglichen Gast, dem Kénig Ludwig von Bayern, der in Begleitung des Architekten Gartner die Stitte alter Grésse besucht, auf welcher scin Sohn ein neues Kénigthum zu griinden- berufen ist. Das abziehende Unwetter am Himmel spricht vernehmlich von ahnlichen auf Er- den, die bei des Kénigs Besuch ihre Endschaft erreichten. Mit dem Bilde von Athen nahern wir uns in etwas den italienischen Landschafien. Ein frischer, klarer Vormittag liegt auf der weiten Ebene, durch dje eine Karawane mit. Kamelen heranzieht nach dem Quell unter schatligen Baumen, dessen Ausfluss von Frauen zum Fussbad benutzt wird. Im Hinter- grund erhebt sich die Akropolis mit dem Parthenon, und ganz in der Ferne ist der Meerbusen des Pirdus und Salamis sicht- bar. — Malerische Motive, wie die Umgegend Athens, scheint Eleusis dem Landschaftsmaler nicht zu bieten.’ Hine breite, lange, schnurgerade Strasse fiihrt durch eine dirre Ebene zu der Stadt der nun vergessenen oder gleichgiiltigen Geheimnisse, die sich wie ein Steinhaufen am Fusse eines kahlen, cinformi- gen Higels hinzieht und tiber welche eine dicke, schwiile Brut- luft ihre selbst der griechischen Sonne fast undurchdringlichen Wolkenschleier 1е5%. von hier den Ruhmesglanz von Hellas, die Schaar seiner Hel- den nach Troja trug, und Epidaurus, dessen blutig unterge- Вепае Зоппе ап 4е Апзтоципо 4ег омесмзспеп’ Веубегипо durch Seythenhinde mahnt. Hieran schliesst sich zur Rechten das Blachfeld von Marathon, tuber welches von Westen her ein vernichtendes Gewilter zieht. Ein entaésteter Baumstamm, ein herrenlos fliehendes Ross, sturmgepeitschte Halme, ein letzter Lichtblick tiber das Meer — Alles redet von der Nie- derlage der Perser. Ein heitres Bild im Charakter von Claude le Lorrain ist Paros; lieblich liegt der Tag mit seinen im Blau schwimmenden zarten Wolkchen tiber dem wie ein Landsee umschlossenen Meerbusen, in welchen die auf cinem Hiigel gelegene Stadt ihre letzten Hauser wie zur Erquickung aul schmaler Landzunge hinausschiebt, wahrend im Vordergrund ihre Bewohner tanzend und musicirend ein landliches Fest be- gehen, und so Himmel und Erde und Menschen uns an die Geburtsstatte grosser Kinstler, an den Fundort ihres herrlich- sten Materials erinnern. Von wunderbarem Zauber ist das Bild von Aegina. Hinter den Triimmern des fiir den Sieg von Sa- lamis erbauten Tempels steigt majestatisch der Vollmond empor. Der Hiigel, auf dem er steht, die fernen Inseln im dunkel- blauen Meer und der Himmel iiber ihnen sind von der unter- gehenden Sonne gliihend geréthet; aber auf dem Vorgrund liegt stille Daémmerung und ein schiichternes Reh naht sich durstig einer grinumrankten Quelle. Wie greifen hier Vergangenheit und Gegenwart, Unter- und Aufgang poetisch ineinander! Na- her der Gegenwart bringt uns das Bild von Chalcis. Das ist nur das heutige Griechenland mit seiném handeltreibenden Volk. Das Meer vor uns ist mit Schiffen bedeckt, deren Segel ein kihler Morgenwind sehwellt; schneebedeckte Berggipfel ragen liber die Stadt und ihre statllichen, glinzend weissen Hauser, ihre breiten Strassen und hohen Thiirme empor; Marinari er- gétzen sich in gewohnter Weise durch Tanz; Alles ist Leben und Gegenwart. Unmiltelbar daneben stellt sich die Erinnerung an eine lingst verklungene, unvordenkliche Sage an einen Gott, der ein sterbliches Madchen entfihrt, verfiihrt und verlassen. Im Halbdunkel der Morgendimmerung breitet sich die Insel Naxos vor uns aus, fernhin tiber das ragende Vorgebirge sen- det der nahende Tag seine ersten Strahlen, als wollte er zur verratherischen Flucht mahnen; aber noch hat die zartliche Um- armung des liebenden Paars unter dem Oleandergezelt im Vor- grund ihre Reize nicht verloren und der neue Bacchus lisst sich vielleicht von seiner Ariadne fesseln. Beriihmt wegen seiner grossen und fetten. Aale ist der See Kopais in Béotien, bedeutender durch die anliegende Stadt Topolia, die Heimath des Pindaros und des Pausanias. Yon der einst bliihenden Stadt sind nur einige Trimmerhaufen tbrig, aber in den Schlamm des Sees ziehen noch heut seine vielgepriesenen Bewohner ihre breiten und eingefurchten Strassen. Stumm wie sie ist die Gegend und nur aus der Tiefe des Sees blickt wie das verbli- chene Bild untergesunkener Geistesschénheit der tribe Abglanz der Sonne auf die Einéde ringsumher,-bewohnt nur von Peli-= kanen., die mit tragem aber getibtem Blick dic Schlammfurchen iiberwachen. — Das nachstfolgende Bild gleicht einem Gottes— acker mit zerbrochenen Leichensteinen. Auf einen rothen, formlosen Steintrimmerhiigel und seine von diesen Steintriim- mera kaum zu unterschcidenden Wohnungen wirft eine Gewil- tersonne ihr nasses Licht und spannt auf dunkelgrauem Himmel den farbigen Bogen aus. Das ist Brunia, die Grabstilte einer Anzahl. bayrischer’ Krieger, die fiir den jungen, fremden Staat ihr Leben in die Schanze geschlagen. — Heitre, lachende Ge- genden erwarte mari nicht in zu grosser Anzahl, wenn man. die Schauplatze der griechischen Geschichte aufsuctit, Sicht man tiber die verbrannte Ebene des nachsten Bildes hindber Ein eigenthiimiiches Bild ist das von Theben mit: dem Helikon. ‘Nicht allein die jammerreiche Stadt des Oedipus, den Schauplatz des unheilvollen Bruderkriegs scheint der КапзИет uns haben vorftihren wollen, sondern auch die dem lachenden Gott der Reben gebeiligte Statte. Ueber einen griinumlaubten und mattigen Vorgrund mit Hiigeln und Schluchten sieht man hinaus auf ein wiistes Thalgelande und auf: die Stadt, die wie ein ungeordneter Haufe von Bruchstiicken eines Kénigshauses die Héhe deckt, Aber ein heitrer Himmel wdlbt sich tiber dem Sinnbild des Untergangs und zeigt uns die verséhniten Gdlter. — Schwieriger scheint dem Kunstler keine Aufgabe geworden zu sein, als das Bild der Akropolis yon Tirynt. Schon zu Ho- mer’s Zeiten Ruine, in einen durchaus formlosen Steinhaufen zusammengesunken, ohne cine irgend augenfillige Umgebung, ohne irgend einen vegelablischen Schmuck, womit sonst die giilige Natur die Bldssen erstorbener Kunst deckt, bot sie nichts als eine Stelle, auf die durch nasse Gewitterschauer die unter- gehende Sonne mit blutigrother Schrift ,Vergangenheit* schreibt. — Gleichsain zur Entschidigung fiir so grossen Mangel an Er~