Ehrenmitgliede der k6onigl Akadmie der bildenden Kinste dahier er-
	nannt.

(Р.А. Z.)
	Briffel. Der Photograph Michiels aus Brigge, dessen schdne
im Verlag von F.C. Eisen in K6ln herauskommenden Arbeilen wir in
No. 41. S. 363 geriihut haben und der das dort ebenfalls erwahnte
photographische Album bereits vorbereitet, erhielt aus den Handen des
Ministers des Innern die grosse Ehrenmedaille zur Anerkennung seiner
	ausgezeichneten Leistungen als Photograph.

fe Rot. Aus sicherster Quelle bin ich im Stande Ihnen mitzu-
theilen, dass die auf dem Monte Piela befindliche Galerie von Kunstwerken,
die zum Theil in Ihrem geschatzten Blatte besprochen wurde, zu 6ffent-
licher Versteigerung kommt. Der Beginn der Versteigerung fallt in
die Mitte des December. Ich fiige noch hinzu, dass jingst eine be-
dentende Sammlung etruskischer Vasen, mehrere Landsehaften von С.
Poussin und ein Christus von Seb. del Piombo hinzugekommen
sind. Letzterer ist, wie die berihmte Pieta des Berliner Museums, auf
einer Schieferplatte in ahnlicher Farbengebung aufgetragen.
	C4unstvereine.
	Ht. Tuirnberg. Von Seiten des herzoglichen Staatsministeriums zu
Coburg ist nunmehr dem Germanischen Museum zu Nirnberg bekannt
gegeben worden, dass der Entwurf einer Vertragsurkunde, so wie
iberhaupt die Vorarbeiten beziglich der Aufnahme des Museums auf
die Feste Coburg in Angriff genommen seien, — Zwar hatte die bay-
rische Regierung auch nach der bekannt gewordenen Entscheidung fir
Coburg in der Person des Architekten Prof. Foltz aus Miinchen einen
Commissair nach Noirnberg zur nochmaligen Abschataung der fir das
Museum wieder herzustellenden Carthause geschickt, da offenbar der
Anschlag der vorhergegangenen Commission die nachsten Bedirfnisse und
Anspritche der Anstalt bei weitem iiberstieg. Prof. Foltz setate den
Kostenbetrag auch etwa um die Halfte herunter; dennoch blieb seine
Sendung ohne Erfolg; wie auch schon der Frhr. von Aufsess, da
die Sache einmal fir Coburg entschieden war, sich aller weiteren, of-
ficiellen Unterhandlungen enthielt. Die bayrische Regierung hat offen-
har, um der Sache des Museums nicht zu schaden, die Zartheit beob-
achtet, ihre abschlagige Antwort mehr anzudeuten, als gerade auszu-
sprechen,

Uebrigens laufen fortwahrend von hohen und héchsten Staatsre-
gierungen Erklaérungen ein, welche das Museum ihrer Unterstitzang
versichern. So liess vor Kurzem auf besonders erfreuliche Weise der
Konig der Niederlande demselben durch seinen Bundestagsgesandten
kundthun, dass Se. Majestét mit grossem Interesse Kenntniss von dem
patriotischen Unternehmen des Germanischen Museums genommen habe,
die Archive des Kénigreichs zur Einsicht und Mittheilung offen stan-
den; dass ferner die Inventarisation zur Beférderung von Nachfor-
schungen tberall eifrig fortgesetzt werde; dass, sobald die Resultate
der Inventarisation von Staats wegen werden verdffentlicht werden,
ein Exemplar derselben stets zur Disposition des Germanischen Museums
gestelli werden wird; dass die Regierung die Aufmerksamkeit der Ar-
chiyare, Bibliothekare und Conservatoren auf die Zwecke des Museums
leiten und ihnen aufgeben wird, diejenigen Gegenstande besonders
vorzumerken, welche ihnen auf die Geschichte Deutschlands bestimmte
Bezichung zu haben seheinen; dass alle von dem Germanischen Museum
etwa erfolgenden Anfragen bereitwillig und kostenfrei beantwortet uud
elwa gewiinschte Abschriften gegen eine massige Gebihr geliefert wer-
den sollen, dass die kénigl. Regierune endlich dem mehrgedachlen Mu-
	seum Abgiisse von Siegein, Miinzen und Medaillen verspricht und sich ‘
mit der Erfillung dieser Versprechen bereits beschaftigt, wogegen sie  
	aber ihrerseits bei Anfragen und gewiinschten Abschriften auf eine
vollkommene Reciprocitét von Seiten des Germanischen Museums rech-
	nen zu kdnnen giaubl.
	Die Direction des Kunstvereins in Bremner an die Redac-
tion des Deutschen Kunstblattes.
	Die in dem Deutschen Kunstblatte No. $8 angeregte (seitdem in
No. 42, 44 weiterbesprochene) Idee einer Vereinigung der deutschen
Kunstvereine zu einem gemeinschaftlichen Actien- Unternehmen behufs
Ankaufs grésserer Kunstwerke hat bei dem hiesigen Kunstvereine gros-
sen Auklang gefunden, Auch der Entwurf der Statuten scheint uns
im Allgemeinen ganz zweckmassig, nur wiirden wir — um das schon
jetzt zu sagen — statt far die Errichtung einer Nationalgalerie unbe-
dingt fir eine Verloosung der angekaufien Werke unter die Theil-
nehmer sein,

Wir kommen daher mit Vergnigen Ihrem ausgesprochenen Wun-
sche nach, indem wir fir unsern Bremer Kunstverein gern unsere Ве-
reitwilligkeit zur Theiluahme an dem projectirten Unternehmen erkla-
ren, natérlich unter Vorbehalt unserer definitiven Zustimmung bis nach
erfolgter Festsetzung der Statuten des zu begriindenden Vereins.

Bremen, den 25. Nov. 1853.

Fir die Direction des Bremer Kunstvereins
I. Migault.
	Wir bitten nochmals die deutschen Vereine, diese wichltige An-
gelegenheit in recht baldige Berathung ziehen und sich dariber aus-
	sprechen zu wollen. D. Red.
	@Puar Nachrieht an unsere Heser.
	Die mancherlei Unbequemlichkeiten, welche die Entfernung des Redactions- und Druckortcs vom Verlagsorte mit sich
filrten, haben es fiir das weitere Gedeihen und Emporbliihen des
	HDentfhen Kunftblatts
	wiinschenswerth erscheinen lassen, dass der Verlag des Blatls nach Berlin, dem Silz der Redaction, tbergehe. Die Herren
T. O. Weigel & Rud. Weigel in Leipzig haben sich daber im Interesse des Blatts iber diesen Punkt mit dem Herrn
Heinrich Schindler in Berlin geeinigt, und das Deutsche Kunstblatt geht nebst allen Vorrathen der friher erschienenen
Jahrginge mit dem 1. Januar 1854 an die Firma von Heinrich Schindler in Berlin iber.

Das Programm des Blatts und seine Tendenz werden durchaus dieselben bleiben. Nur wird es sich bestreben, alle bis-
her vertretenen Richtungen und Gebiete in noch grésserer Vollstandigkeit durch Wort und Bild vorzufihren. Namentlich aber
sind Vorbereitungen getroffen, dass auch das Kunsthandwerk nach seiner heutigen Bedeutung darin seine Rubrik finde. Fer-
ner wird das Deutsche Kunstblatt ausser seinen bisherigen Beiblattern und Beilagen monatlich zweimal ein unab-
hangiges Beiblatt bringen, welches in derselben Weise, wie das Hauptblatt den Interessen der bildenden Kunst, Baukunst und
Kunstindustrie, so dem Emteresse der poetischen Witeratur zugewandt sein wird. Es hat sich dazu ein Kreis
von bekannten und geschataten Schriftstellern vereinigt.
	=> Am Preise (62/3 Thir.), Format und dem wochentlichen Erscheinen wird nichts geindert. qj
Die Redaction.
	Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.