5 Alle einzusendenden Kunstwerke sind sorgfaltig zu verpacken; die Gemalde, von denen nie zwei in efme Kisle verpackt
	arfen, mitssen mit guten Schrauben an den Kisten befestigt, die Kisten mit starken Deckeln versehen, und alle Fugen derselben mit star-
	sein dirfen, mussen mIv  
kem Papier verklebt sein.
	6. Jedes Gemalde ist auf der Riickseite des Blendrahmens und innen am Deckel mit einem fest aufgeklebten Zettel zu versehen, wel-
cher in deutlicher Weise: Namen und Wohnort des Kinstlers, genaue Bezeichnung des Gegenstandes, den dussersten
	Verkaufspreis und besonders die genaue Adresse der Riicksendung — nach beendetem Cyklus, — enthalten muss,

7. Die Vereine stehen nur fir den Schaden ein, der erweislich durch ihre Schuld geschieht, dagegen konnen sie nicht
fiir die Gefahren des Transportes oder far die garantiren, welche durch Unglickfalle, Krieg etc. entstehen kounten,

8. Dagegen werden die Vereine ihrerseits die beste Firsorge fir die Erhaltung der Kunstwerke treffen, den ohngefahren Werth der-
selben gegen Feuersgefahr versichern, far méglichst ginslige Aufstellung bedacht, und fir den Verkauf, ohne Anspruch auf Vergitung, —
	bereitwilligst zu sorgen bemuht sein.
	9, Die Ricksendung der nicht angekauften Kunstwerke erfolgt innerhalb 11 Tagen bis 3 Wochen nach jedesmal beendigter Aus-
stellung in Passau, oder Waraburg, in der Voraussetzung, dass die Herren Einsender titber ihre Werke nicht anderweitig hestimmen.
10. Sendungen und Briefe, — letztere frankirt, — erwarten wir unter der Adresse der einzelnen Vereine.
	Regensburg, den 15. September 1852.
	Im Namen der Kunst-Vereine zu Regensburg, Wiirzburg und Passau.
	Der Ausschuss des Kunst-Vereins zu Regensburg.
Sweiter Dorftand
	эащех’.
	Bei Georg Wigand in £cipsig ist so eben erschienen eine neue wohleile Ausgabe der:
	mntvirfe zu den Ггескей ш der Friedhofshaile zu (erlin
	11 Blatter in gr. Royal.
	fir. Peter von Cornelius.
In Kupfer gestochen von Julius Thitey.
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Christenthums. Das Walten der géttlichen Gnade der Siinde der Menschen

gegentiber, die Erlésung yon Siinde, Verderben und Tod, der Sieg des Le-

bens und der Unsterblichkeit wird den Augen des Beschauenden in ernsten
Bildern vorgefiihrt, die ihn mit dem erhebenden Bewusstsein des Ewigen in

ihm selbst erfiillen, und hier, an der Staitte der Todten, auffordern sollen

einzustimmen in den Jubelruf des Apostels:
» Tod, wo ist dein Stachel! Hdlle, wo ist dein Sieg!«
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	Menschen hinstiirmt, sind sic zusammengesunken in Qual und Vernichtung;
der ohnmdachtige Widerstand der Verzweiflung, den sie jenen entgegensetzen,
ist hier gebrochen; cin Bild der kérperlichen und geistigen Zerstorung ist
vor uns aufgerollt.

Das wahre Leben eines Kunstwerkes, das was es eigenilish zum Kunst-
werk macht, kann nicht beschrieben und gesagt, es muss gesehen und em-
pfunden werden. Dieses Bild ist seines Eindruckes gewiss, nicht jenes ma-
teriellen Entsetzens, womit das Grasse und Schauderhafte uns erfasst, son-
dern des tiefen Ernstes, wozu uns die Darstellung des Furchtbaren und Ge-
waltigen stimmt. Heiter kann hier die Kunst nicht sein, aber der Schonheit
hat sie nicht vergessen, und was die alten Kunstrichter die Grazie des Furcht-
baren nannten, das kann man in diesem Bilde erkennen. Wenn die Kunst
in der That ihre Zeit spiegeln soll, so ist die herbe Grossartigkeit, der
schreckliche Ernst, der den Gegenstand wie die Auffassung dieses Entwurfes
charakterisirt, der geistigen Stimmung der Gegenwart durchaus angemessen.
Wohlan, so suche sie denn Erhebung und Lauterung bei der Kunst.
	Die Gemalde, deren Entwiirfe Меглий Чей Кгепидеп дег Кипзё уогбе-
legt werden, sind bestimmt, einen bedeutsamen Theil der grossartigen Bau-
werke, mit welchen Konig Friedrich Wilhelm IV. den Glanz seiner Residenz

Berlin zu vermehren im Begriff steht, die Begrabnisshalle (Campo santo)

zu schmiicken.
Der Gegenstand des Bildercyclus, dem die Winde dieses Bauwerks ge-

widmet werden, sind die allgemeinen und héchsten Schicksale des Menschen-
seschlechts nach der ewig giltigen Weltanschauung der heiligen Biicher des
	Орбе woem [8etiter aus dex
у
	Ог.
	yon
Peter yon Cornelius.
	In Kupfer gestochen von Julius [hater.
Preis A Thir.
	Zur NRaehrich tt.
	Unter den Wandgemialden, welche Meister Cornelius in der Friedhofs-
halle in Berlin ausfihren wird, ist das eines der grossartigsten, welches
nach der Offenbarung Johannis Cap. 6 die Reiter darstellt, welche auf far-
bigen Rossen gesendet wurden, die Erde zu verheeren. Meisterhait sind die
wenigen symbolischen Andeutungen der heil. Schrift zu einer lebensvollen
Charakteristik benutzt worden. Voran reitet die Seuche mit gespanntem
Bogen und vollem Kécher, eine Gestalt der asiatischen Steppen, die uns die
verderblichsten Krankheiten zusenden; dann folgt die Hungersnoth; eine
Waage in der Rechten, die Linke emporhaltend ruft sie aus: , ein Mass
Weizen um einen Groschen und drei Mass Gerste um einen Groschen!
Den Mittelpunkt nimmt der Krieg ein, auf biumendem Rosse eine edle
mannliche Gestalt, die mit beiden Hinden ein gewaltiges Schwert iber dem
behelmten Haupte schwingt. Ein Glick noch, wer den ritterlichen Tod im
Kriege stirbt! Was dieser verschont, das rafft zuletzt der Schnitter Tod
fort, eine greise Gestalt, der die machtige Sense ansetzt zu ernten , denn
die Zeit zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist diirre ge-
worden“. Und unter den Hufen seines Rosses, das tiber den Képfen der
	Der Preis eines Jahrgangs des ,deutschen Kunstblattes* von 52 Nummern und monatlich cine Nummer Beiblatt, —
welches eine vollstindige Uebersicht giebt ber alle bemerkenswerthen neuen Erscheinungen auf dem Gebiete der kunstlitera-
rischen Thitigkeit und der verviclfaltigenden Kiinste — ist 62/, Thaler.

Die Insertion von Anzeigen wird mit 2 Neugroschen fiir die gespaltene Zeile berechnet. Man billet, dieselben an die Ver-
lagshandlung von T. O. Weigel in Leipzig odcr — namentlich in eiligen Fallen — direct ,an die Redaktion des deutschen
	Kunstblatles in Berlin® zu adressiren.
	Alle Buchhandlungen und Postamter Deutschlands nehmen Bestellungen auf das ,deulsche Kuntsblatt® an.