Reklame in Ortsbild und Landschaft

Von Prof. Dr. GÜNTHER SCHLESINGER, WIEN
Wir bringen im folgenden einen Auszug eines von Herrn Prof. Dr. Günther. Schle
singer im Rahmen eines Vereinsabendes des Vereines für Landeskunde und Heimatschutz von Niederösterreich und Wien gehaltenen Vortrages.
Der ständig wachsende Umfang der Reklame erfordert es, sich mit ihr auch vom Standpunkt der Wahrung von Stadt- und Landschaffsbild auseinanderzusetzen.
Die Reklameindustrie wird sich der Bedeutung des Schönen und Stilgemäßen für die Wirksamkeit der Wer
bung immer mehr bewußt. Hinweise, daß Störungen des Heimatbildes durch Außenreklame vermieden werden können, ohne die Werbekraft zu schwächen, dürften daher willkommen sein.
Nach Intensität und Grundsätzen für die Gestaltung der Reklame im Heimatbild sind vier Gruppen zu unter
scheiden: Reklame in der Großstadt, in Kleinstadt und Markt, im Dorf und in der freien Landschaft.
Geschäftigkeit und Verkehr, die die Großstadt kennzeichnen, nehmen mit dem Umfang der Siedlungen ab und erreichen in der Landschaft ihren Tiefstand.
Großzügige Reklame, wie sie der Großstadt angemessen ist, wirkt in der Kleinstadt unstilgemäß, im Dorf unan
gebracht und in der freien Landschaft meist störend. In ledern Siedlungsgebiet ist die zunächstliegende Form der Außenreklame die an der Betriebsstätte selbst. Hier wäre
es wünschenswert, wenn Regellosigkeit vermieden und an ihre Stelle einheitliche Planung träte.
Ist ein ganzes Gebäude Betriebsstätte, so lassen sich mit entsprechendem Geschmack gute Lösungen finden, die sowohl vom Standpunkt des Stadtbildes als auch der Werbung befriedigen (Abb. i).
Großzügige Lichtreklame einem Gesamtbau architektonisch eingegliedert, ist gleich wirksam bei Tag und in der Nacht (Abb. 2).
Abb. 1
Abb. 2