fir Braunschweig der 20. Mai 1854 unter Addresse des Hrn. Dr. C. Sehiller, » Halle der 1. Juli 1854 unter Addresse des Hrn. Dr. Weber, » Gotha der 1. August 1854 unter Addresse des Hrn, Schulraths Looff, » Cassel der 1. September 1854 unter Addresse des Herrn wv. Schmerfeld. Halberstadt wird nur eine kleine Zwischenausstellung halten. Alle Briefe und Addressen erbitten wir unter Kreuzband mit der Bezeichnung: Angelegenheit des Kunstvereins Zu.... Unsere Kunstausstellungen haben sich stets, insbesondere durch Verkauf vieler Gemilde u.s. w., vorzugsweise giinstiger Resultate zu erfreuen gehabt. Aus unserem Kreise sind im Jahre 1852 den Kiinstlern 30,000 Thir. zu Gute gekommen! 1853 sind in Hannover 10,205 Thir. zum An~ kauf verwendet, in Halberstadt 2297 Thir, in Gotha 2591 Thir.; Leipzig hat das Resultat noch nicht mitgetheilt und die Ausstellung in Cassel wird erst Ende dieses Monats geschlossen; fir 1854 stel~ len sich die Aussichten nicht minder ginstig als im Jabre 1852. Mit volikommenster Hochachtung und Dienstwilligkeit Halberstadt, den 19, Oct. 1853, Der Hauptgeschiaftsfthrer der westlich der Elbe ver- bundenen Kunstvereine Dr. Fr, Lucas. glinzenden Entfaltung gekommen ware, war nicht gross und intensiv genug, Zeit und Umstande zu beherrschen, und zudem halte er seinen Wohnsitz in einer Gegend, wo er als Kinstler vollig isolirt dastand und Niemand ihn zu beurtheilen und zu schétzen wusste. Er starb dann auch zuletzt als seltsamer Sonderling, fast nur von seinem Bruder wahrhaft gekannt und betrauert, nachdem er seine ganze Lebenszeit hindurch in rth- render Weise von demselben beschiitzt war. Er war nichts destowenignr ausserordentlich fleissig und hat eine Menge Ge- mialde hinterlassen: er malte Mythologie und biblische Geschichte, Portraits und Genrebilder, Stillleben, Landschaften und Feuer- effekte! Am gelungensten sind neben seinen Stillleben — meisl todtes Wild — seine brennenden Stadt- und Dorfansichten, die er auch geschickt zu staffiren verstand. Seine Gemalde haben durchgehends einen niederlindischen Character und erinnern stark an die Schule von Rembrandt, den er sich dem Anschein nach zum Vorbild genommen aber nicht recht begriffen hat; man begegnet seinen Stiicken viclfach im Minsterlande, wo sie jedoch auch jetzt bereits gewShnlich fir alte Niederlainder ge- halten werden. — Meurer hat auch fleissig radirt; ausser dem von Brulliot beschriebenen Blatt kenne ich noch einen ,,betenden Eremiten® ,,cine an den Felsen geschmiedete Andromeda“ ,,ein Memento mori“ u. s. f. Die Kupferplatten werden noch jetzt von einem Verwandten M’s. aufbewahrt. Bemerkenswerth ist noch eine Anekdote aus dem Leben des Kiinstlers, Als die Stadt Vreden im Jahre 1811 vdllig nie- derbrannte, verloren auch die Gebrider Meuren ihre ganze Habe. Als der Apotheker rathlos und verzweifelt unter seinen Kunstschétzen und Kostbarkeiten stand, nicht wissend womit er sich zuerst beladen sollte, griff der Kiinstler vdllig ruhig und mit stoischem Gleichmuthe nach seinem Malkasten und sagte: »Komm Bruder, ich bin reisefertig!“ Dann ging er hinaus und studirte den Feuereffekt der brennenden Stadt. Noch jetzt bewahrt man in Vreden ein Gemalde von seiner Hand, den Brand von Vreden vorstellend. J. Meurer war ein Oheim des noch jetzt lebenden Lambet Nicuwenhuis, der, von jenem angeregt, sich zuerst gleichfalls der Malerkunst widmete, aber spiter zum Kunsthandel tiberging und der Stifter der gegenwartig so berihmten Kunsthandlung gleiches Namens wurde. Auch auf mich hat Meuren in meiner Jugend vielfach an- regend durch seine Bilder gewirkt; ich habe daher nicht umhin kdnnen, das Andenken meines Grossoheims durch obige biogra- phische Skizze zu ehren. Pflaffendorf bei Coblenz, im October. С. Weddige. wunstvereine. Aussstellungen der westlich der &lbe verbundenen Kunstvereine im Jahre 1854. Alle bedeutenden Kiinstler Deutschlands ersuche ich Namens dieser Vereine ganz ergebenst, diese Ausstellungen mit geeigneten Werken Ihrer Hand gefalligst unterstiitzen, beschicken und dabei die untenste- hend aufgestellten Bedingungen genau beachten zu wollen: Die betreffenden Anmeldungen mit genauer Angabe des Gegenstan- des — insbesondere bei Landschaften und Genrebildern — des dus- sersten Verkaufspreises wie des Besitzers erbitten wir stets vierzehn Tage vor dem Schlusstermine der Ablieferung. Dieser ist: fir Hannover der 15, Febr. 1854 unter Addresse des Hrn. Hof- baumeister Wogelil, » Magdeburg der 4. April 1854 unter Addresse des Herrn. Dr. Schneider, Bedingungen. 1) Fir. diejenigen Kunstwerke, welche bis zu den vorn bemerkten Terminen am Orte der Bestimmung eintreffen, dbernehmen die Vereine die Kosten der Hin- und Riicksendung innerhalb der Grenzen Deutschlands unter folgenden Bestimmungen und Beschrankungen: a. Nachnahme far Verpackung und sonstige Spesen werden nicht vergiitet. b. Bei allen Sendungen aus nicht zum deutschen Zoll-Vereine gehérenden Staaten ist auf den Deklarationen und Frachtbriefen die Bitte auszusprechen: dass die Steuerbehdrden die Collis unerdffnet an den Bestimmungsort gelangen und hier erst die Revision und Abferti- gung bewirken lassen, с. Alle in den Umlauf gegehenen Kunstwerke gelten als auch fir die noch folgenden Ausstellungen des westlichen Kreises bestimmt. 9. Postsendungen werden nur franco angenommen, imgleichen Sen~ dungen von andern Kunstausstellungen. e. Die Kosten der Ricksendung oder Weitersendung yon Kunst- werken vor dem Schlusse unseres Ausstellungsumlaufs, oder an andere Kunstvereine oder Privatpersonen, werden ausnahmsweise nur dann getragen, wenn auf vorherige Anfrage vorher dazu eine Verpflichtung tibernommen ist. f. Die Transportkosten fir verkdufliche Gemélde, welche sich nicht mehr in erster Hand befinden, fallen, unter gleicher Voraussetzung und Bedingung, in der Regel den Besitzern und Disponenten zur Last. с. Wegen Annahme yon sehr schweren Sendungen, insbesondere von plastischen Kunstgegenstinden, bedarf es nach geschehener An- frage, mit Angabe des Gewichts, gleichfalls in jedem Falle der Zu- slimmung des betreffenden Vereins. _h. Die Kunstvereine zu Cassel, Gotha und Halberstadt wiin- schen, dass wegen directer Sendungen von Collis tber zwei Centaer Gewicht, oder zu einer Fracht von mehr als zwei Thalern far den Cent- ner, zuvor deren Zustimmung eingeholt wird. i. Fir jede Angabe, insbesondere fir die Originalitat der Kunst~ werke, hat der Einsender zu haften. Copien sind ausgeschlossen; zu geringe und ungeeignete, so wie bei uns schon ausgestellt gewesene Sachen werden zurickgewiesen, unter Umstanden selbst auf Kosten der Absender zurickgeschickt. 2) Zu eigener Sicherheit der Absender ist nothwendig, dass die Gemilde in angemessenen, starken Kisten, hdchstens zu zweien verpackt, mit Schrauben befestigt, und die Fugen mit Papier verklebt werden. Gemalde in gut eingerichteten, mit gefirblem Papier ausgeklebten Ki- sten werden wir gern mit denselben ausstellen, k. Ein jedes Gemalde ist sowohl auf der Riickseite des Rahmens, als innen am Deckel auf deutlich in die Augen fallende Weise mit