lägen und umgekehrt. Ifi die Unterlage in der Mitte hoch und an den Seiten abfallend, dann muh die Platte vom Fuß losgelöfi und die Einfchnitte mülfen auf der Seite, auf der die Platte befeffigt war, eingelägt werden. Dadurch ifi zunächff wohl eine gewilfe Entfpannung, aber noch keine Egalifierung erreicht. Dies ifi erfi dann der Fall, wenn man in die Einfchnitte etwa 2 cm breite, in der Stärke dem Einfchnitt entfprechende Holzkeilchen im Abfiand von etwa 4 cm einfehlägt. Am befien beginnt man beim mittleren Ein
fchnitt und verlieht dann auch die weiteren Einfchnitte fo lange mit Keilchen, bis die Holzunterlage völlig plan ifi. Um feiner Sache ficher zu fein, beachte man, daß nur die Seite Einfchnitte erhält, die in der Mitte hohl ifi; deshalb muß die Platte, wenn fie auf der hohlen Seite befefiigt ifi, abgenommen und hier die Ein
fchnitte eingelägt werden, damit die Holzkeilchen eingefrieben werden können. Nach Egalifierung des Holzfußes muß felbflverfiändlich die Platte auf der anderen Seite befefiigt werden. Die fo mit den genannten Holzkeilchen gefpannten, egalifierten Unter
lagen verziehen lieh nicht mehr, werden nicht mehr krumm und
fpannen auch nicht mehr beim Schließen der Form. Für größere Auflagen und Klifchees fowie bei harten Papieren find eiferne Unterlagen erforderlich.
Beim Aufkleben von Unterlegungen ifi darauf zu achten, daß nicht etwa nur die Mitte oder gar die ganze Fläche mit Kleifier befirichen wird und daß keine Klümpchen mit aufgefchmiert werden.
Der Klebßoff ifi vielmehr möglich!? fparfam auf allen vier Ecken glatt aufzufireichen. Hat die Unterlage etwas angezogen, fo emp
fiehlt es fleh, den Stock etwas auf der Schließplatte zu reiben, um
etwa entfiandene Blalen zu plätten. Beim Abnehmen der Platte ifi die Art der Befefiigung mitbefiimmend. In den meifien Fällen, befonders bei größeren Klifchees, wird ein Nagelheber am ge
eigneten fein. Das Auffchlagen der Stöcke auf die Schließplatte zwecks Lockerung der Nägel kann unter Umfiänden Rundwerden und Auseinanderfpringen der Unterlage zur Folge haben, weshalb man davon möglich!? Abfiand nehmen follte. Beim Abnehmen der Platten find die Facetten fchonend zu behandeln, damit die Nagellöcher nicht ausreißen und daher ein ordnungsmäßiges Wiederaufmontieren nicht zur Unmöglichkeit wird.
Das Wiederaufmontieren erfordert ebenfalls einige Sorgfalt und Verfiändnis. Man muß lieh hüten, in der Befefiigung des Guten zu viel zu tun, damit bei etwa notwendig werdendem wiederholten Abnehmen zwecks Nachzurichtung unter der Platte keine Verbiegungen oder fonfiige Befchädigungen eintreten. Die Klifchee
nägel follen nicht zu lang fein und möglich!? verfenkbare Köpfe haben. Durch gewaltfames Verfenken der Nägel können leicht Be
fchädigungen entliehen, die unter Umfiänden nur von der Klifcheeanfialt wieder gutzumachen find. Die Nägel dürfen nicht etwa um
gebogen und breitgefchlagen werden, fondern fie find, fo lange die Köpfe noch mit der Zange gefaßt werden können, wieder heraus
zuziehen. Laßen fleh größere Nägel nur fchwer einfchlagen, dann ifi es gegebenenfalls beffer, in größerer Anzahl kleinere Nägel zu verwenden. Will man das Einfchlagen von weiteren Löchern ver
meiden, dann kann die Platte unter Umfiänden gedreht werden. Ifi dies nicht gut möglich, dann treibe man zugefpiftte Hölzchen in die alten Löcher, welches Verfahren die urfprüngliche Befefiigung der Platte gefiattet.
Befonders vorfichtig muß das Einfchlagen von Löchern bei folchen Platten vorgenommen werden, die einen fchmalen Rand haben oder bereits viele alte Löcher aufweifen. Die empfindlichen, mitunter fchwachen Kupfer- und Zinkäftungen können beim Vorfchlagen mit dem Durchfchlag leicht Schaden nehmen. Es ifi des
halb oft befler, flaft des Durchfchlags einen Drillbohrer zu nehmen, mit dem fich felbl? in die fchmalfien Klifcheeränder faubere Löcher bohren laßen. Die Stärke des Bohrers muß jener der Nägel an
gepaßt werden. Die Verwendung des Durchfchlags bei hintergoffenen Galvanos ifi weniger geiährlich, da diefes Material nach
giebiger ifi und Befchädigungen des Bildes durch Verbiegen nicht fo leicht eintreten können.
Die Befchaffenheit der Hölzer fpielt beim Aufnageln mitunter eine gewilfe Rolle; denn fiark ausgetrocknete und poröfe Hölzer
neigen leicht zum Lockerwerden der Platten während des Drucks, was lehr unangenehme Folgen haben kann. Solche Hölzer find nach dem Montieren mit Leinöl zu tränken.
Sehr wichtig ifi ein folider Nagelrand befonders bei Klifchees mit Verläufen, deren Behandlung in der Regel mit größeren Schwierig
keiten verbunden ifi. Um ein gutes Druckrefultat zu erzielen, find
hier Manipulationen nötig, die Erfahrung und Gefchicklichkeit erheifchen. Zwecks Erleichterung der Zurichtung wird oft die Rückfeite der Verlaufränder etwas abgefeilt, was bekanntlich die Wir
kung des Abfchrägens erhöht. Es ifi aber durchaus nicht immer leicht, die richtige Grenze der Abfchrägung zu treffen und den Punkt des Verlaufs bei einer Autotypie nach feiner Größe genau zu be
urteilen. Der Drucker muß imfiande fein, die kritifche Grenze zu treffen, wo der Punkt gegen das Bild allmählich flärker wird und zur Kreuzlage übergeht. Das Hinunterklopfen oder Zurückbiegen des Verlaufs darf alfo nicht bis zum fiarken Punkt oder gar bis zur Kreuzlage vorgenommen werden, da fonfi der Verlauf hart und abgeriflen zum Ausdruck kommt. Ifi man mit dem Zurück
biegen zu weit gegangen oder hat man das Klifchee fonfiwie verbeult, fo montiert man es ab und klopft es gerade, indem man es zwifchen zwei Klifcheehölzer legt und durch kräftige Hammerfchläge auf das oberfie Holz indes wieder ebnet. Etwa noch vor
handene Beulen oder fonfiige Unebenheiten laßen fich dann auf der Klifcheerückfeite bearbeiten, was am befien durch Unterlagen eines Stücks dicken, weichen Leders oder Filzes gefchieht, damit auf dem Klifchee keinerlei fiörende Eindrücke Zurückbleiben. — Bei Verlaufklifchees kommt es nicht feiten vor, daß fie in der Sefterei befchnitten werden, um mehr Raum für den Saft zu ge
winnen. Hier muß man fich aber hüten, des Guten zu viel zu tun, weil dadurch dem Drucker die Arbeit fehr erfchwert werden kann. Keinesfalls darf der ganze Nagelrand oder gar noch ein Teil vom Verlauf weggenommen werden, wodurch ein ordnungsmäßiges Befefligen der Platte zur Unmöglichkeit wird. Am befien ifi es, die Sache vorher mit dem Drucker zu befprechen oder ihm ge
gebenenfalls das Abnehmen felbff beforgen zu laßen, um unnötige Erfdiwerungen oder gar mangelhaften Druck zu vermeiden. Ifi man etwa mit dem Befchnitt zu weit gegangen, fo daß die Ver
läufe verflümmelt erfcheinen, fo ifi es am befien, diefe von der Anfialt wieder herrichten zu laßen, bevor man durch unzulängliche und ungeeignete Maßnahmen das Übel verfchlimmert. Wenn nur kleinere Auflagen in Frage kommen, kann es unter Umfiänden am vorfeilhafteflen fein, von jedem Befchnitt abzufehen und das Klifchee für fich zu drucken.
Neue Lehrbücher über Safe und Drude.
Zwei neue Fachbücher, das eine betitelt „Die Arbeit des Schriftfefters“, von Direktor Prof. R. L. Niel, das andere „Die Arbeit des Buchdruckers“, von Obermafchinenmeifier Max Niel, find foeben als Band I und II der Sammlung „©fierreichifche Handwerksbücherei im Verlage von Artur Kollitfch in Klagenfurt erfchienen. Als Herausgeber zeichnet Gewerbefchulinfpektor Prof. Dr. E. Kielhaufer. Im erfien Bande fucht Prof. Niel, in Fachkreifen vorteilhaft bekannt als Verfafler des ausgezeichneten „Tafchenlexikons für Buchdrucker“, für den Schriftfefterlehrling auf 136 Oktavfeiten nützliche Anregungen zu geben, damit diefer auf feinem umfangreichen Arbeitsgebiet einen orientierenden Ratgeber zur Hand hat, wenn ihm in feiner Berufsarbeit Zweifel begegnen. Auch der Gehilfe wird aus dem Inhalt des Buches Nuften ziehen. Ein Abriß über die Gefchichte der Erfindung leitet den Text ein. Dort, wo es das Verfiändnis fördert, find einfache Abbildungen in den Text eingeflreut. Das Buch erfüllt fomit feinen Zweck in jeder Beziehung.
Auch Band II, der die Arbeit des Buchdruckers erläutert und von dem Sohne und Mitarbeiter des Vorgenannten, Obermafchinenmeifier Max Niel, verfaßt ifi, behandelt fein Thema bei aller Ge
drängtheit fachlich und leicht verfiändlich, alle Disziplinen des Druckerberufes erfaflend und gleichfalls mit einem gefchichtlichen Abriß beginnend. Schematifche Darflellungen ergänzen den Text.
Preis pro Bändchen in Leinwand gebunden Fr. 3.75. M.