dichtete Märchen, aber keine phantastischen von Nixen und Kobolden, wie sie Moritz von Schwind ersann, sondern am liebsten päda
gogische für artige und unartige Kinder, nicht ohne etwas Schulmeistertum. Bei aller Sinnigkeit und aller Freude am Träumen war er schließlich doch ein sächsischer Philister, ein lieber Großpapa.
Richter war der geborene Zeichner für
Volksbücher und Kinderschriften. Hier ist er bald ernst, bald voll schalkhaften Humors, immer naiv, mit einer schlichten, hausbackenen Lebensanschauung, die aber etwas Erquickendes, Befreiendes hat. Schier unübersehbar sind seine Arbeiten auf diesem Gebiete. Der Leipziger Buchhändler Georg Wiegand, der uns schon begegnet ist, war es, der seinem Talent die richtigen Aufgaben zu stellen verstand. Seit Abb. 28. Johannisfest. Schnitt von K. Oertel nach Ludwig Richter.
(Aus: Neuer Strauß fürs Haus . )