Wie übrigens in aller Welt. Hier aber hatte man eine gewaltsame Freude daran, die Stadt init Kontrasten zu überfüllen. Frech und ungereimtsteht neben einem alten Haus ein hochmodernes,höhnisch neben einem kleinen Haus ein übergroßer Kasten. Es ist ein wahrcs Wunder, daß die Stadt trotzdem zu einer organischen Einheit zusammenwächst. Denn Moskau ist organisch. Leningrad — Moskaus Gegenstück — ist von konstruktiver Schönheit, streng und männlich.
Moskaus Schönheit dagegen ist malerisch, verschmolzen, weich und weiblich. Man nannte es immer gern „Mütterchen”. Leningrad hat die dekorative Eleganz cines linearen Stiches. Moskau aber ist farbig, reich an Tönen und von einer Lebendigkeit, die ungeahnte und überraschende Möglichkeiten birgt. So iindet rnan hinter dem Vielfachen und Wechselnden ein wirkliches Gesicht, Irinter dern ßunten und Neuen die Schönheit eines Antlitzes.
Die Physiognomie der Städte beginnt ein äußerst wichtiges Kapitel der Kunst- urrd Kulturgeschichte zn werden. Bei diesem Studium der Städte interessiert vor allem die Baugeschichte, der erste Baugedanke der Stadt. Moskau hat rnit einer Anzahl großer Städte des kontinentalen Europas in seinem ersten Bauplan vieles gemeinsanr. Wie Paris an der Seine und Born arn Tiber ist es an der Krümmung eines mäßig breiten Flusses, der Moskwa, erbaut worderr. Wie Rom kann auch Moskau seine sieben Hügel zälrlen, wie Atlren hat auch Moskau seine Akropolis, den Kreml, von einem ehemaligenWassergraben inselartig abgeschlossen. Über seine Mauern urrd Türme, denen rnan die zweiköpfigen Kaiseradler ruhig gelassen hat, weht heute leuchtend die rote Fahne ihr Flammenzeichen für die ganze Welt. Dieses Rot, das dic Russen immer schon liebten, ergänzt harmouisch die übrigen Farbeu der Stadt.
Moskau ist rund um den Kreml gebaut. Strahlenförmig gehen die Straßen von den Plätzen des Zenlrums bis zum letzten Moskau
urngebenden Ring, der Ringbahn. In der Stadt selbst gibt es keine Eisenbahnlinie und kiüue Untergrundbahn, es verkehren nur elektrische Wagen und Autobusse. Die Warwarka, die Jlynka und Nikolskaja bilden Moskaus Zentrum, das Geschäftsviertel, die
Moskaus Schönheit dagegen ist malerisch, verschmolzen, weich und weiblich. Man nannte es immer gern „Mütterchen”. Leningrad hat die dekorative Eleganz cines linearen Stiches. Moskau aber ist farbig, reich an Tönen und von einer Lebendigkeit, die ungeahnte und überraschende Möglichkeiten birgt. So iindet rnan hinter dem Vielfachen und Wechselnden ein wirkliches Gesicht, Irinter dern ßunten und Neuen die Schönheit eines Antlitzes.
Die Physiognomie der Städte beginnt ein äußerst wichtiges Kapitel der Kunst- urrd Kulturgeschichte zn werden. Bei diesem Studium der Städte interessiert vor allem die Baugeschichte, der erste Baugedanke der Stadt. Moskau hat rnit einer Anzahl großer Städte des kontinentalen Europas in seinem ersten Bauplan vieles gemeinsanr. Wie Paris an der Seine und Born arn Tiber ist es an der Krümmung eines mäßig breiten Flusses, der Moskwa, erbaut worderr. Wie Rom kann auch Moskau seine sieben Hügel zälrlen, wie Atlren hat auch Moskau seine Akropolis, den Kreml, von einem ehemaligenWassergraben inselartig abgeschlossen. Über seine Mauern urrd Türme, denen rnan die zweiköpfigen Kaiseradler ruhig gelassen hat, weht heute leuchtend die rote Fahne ihr Flammenzeichen für die ganze Welt. Dieses Rot, das dic Russen immer schon liebten, ergänzt harmouisch die übrigen Farbeu der Stadt.
Moskau ist rund um den Kreml gebaut. Strahlenförmig gehen die Straßen von den Plätzen des Zenlrums bis zum letzten Moskau
urngebenden Ring, der Ringbahn. In der Stadt selbst gibt es keine Eisenbahnlinie und kiüue Untergrundbahn, es verkehren nur elektrische Wagen und Autobusse. Die Warwarka, die Jlynka und Nikolskaja bilden Moskaus Zentrum, das Geschäftsviertel, die