lieblich und heimlich geraten ist, wie die aquarellierte Feder
zeichnung zu der Verkündigung des Marienlebens. Gerade um
gekehrt liegen die Dinge bei Grünewald, dessen Zeich
nungen durchweg nicht die Höhe der fertigen Arbeit er
reichen, unbeschadet aller Großartigkeit und aller Ge
spanntheit ihrer Form. Aber die letzte nicht mehr zu über
bietende Beseelung ist bei diesem geborenen Maler eben doch erst,fast improvisatorisch, im letzten Augenblick, in der Handhabung von Pinsel und Farbe erwachsen. Bei Rubens
kommt dann noch ein neuer Typus hinzu: die Zeichnung auf Vorrat, zunächst ohne be
stimmten Verwendungszweck gemacht, und viel später, manchmal mit ganz anderer Bedeutung benutzt, meist wohl überhaupt nicht in ganz eigen
händigen Stücken, sondern den Schülern, zu ihrerErleichterung bei der Mitarbeit an den großen Arbeiten, in die Hände gegeben.
Und dann bei Rembrandt etwas Grundsätzlich neues, die Zeich
Täglich geöffnet von 9 bis 18 Uhr
nung, die nicht mehr nur Vorarbeit ist, erst in größerem
Zusammenhang ihren ganzen Sinn erhält, sondern die ein selbständiges, rundes Werk ist, völlig geschlossene Formulierung eines künstlerischen Erlebnisses. Es ist ein außerordentlich tiefgründiges Lehrbuch der künstlerischen Gestaltung, das hier aufliegt, frei
lich eines ohne Text, aber wer gewohnt ist, Kunstwerken ihren Sinn abzufragen, wird hier mehr lernen (und wich
tigeres) als aus dicken Büchern und langen Kollegien.
In der Bauwelt-Musterschau zeigt der junge Düssel
dorfer Maler Werner Peine r Gobelins, Wandmalereien, Mo
saiken und Glasfenster, teils Originale, teils Entwürfe, die er für Bauten der Architekten Fahrenkamp und Brüning geschaffen hat, vor allem für die Rhenania-Ossag-Riesenbauten. Das Beste davon sind die beiden Mosaiken für die Häuser dieser Petroleum - Unternehmung, auf denen aus der Landschaft der Produktionsländer,
Wir bitten stets aut die „Deutsche Kunst und Dekoration“ Bezug zu nehmen.
zeichnung zu der Verkündigung des Marienlebens. Gerade um
gekehrt liegen die Dinge bei Grünewald, dessen Zeich
nungen durchweg nicht die Höhe der fertigen Arbeit er
reichen, unbeschadet aller Großartigkeit und aller Ge
spanntheit ihrer Form. Aber die letzte nicht mehr zu über
bietende Beseelung ist bei diesem geborenen Maler eben doch erst,fast improvisatorisch, im letzten Augenblick, in der Handhabung von Pinsel und Farbe erwachsen. Bei Rubens
kommt dann noch ein neuer Typus hinzu: die Zeichnung auf Vorrat, zunächst ohne be
stimmten Verwendungszweck gemacht, und viel später, manchmal mit ganz anderer Bedeutung benutzt, meist wohl überhaupt nicht in ganz eigen
händigen Stücken, sondern den Schülern, zu ihrerErleichterung bei der Mitarbeit an den großen Arbeiten, in die Hände gegeben.
Und dann bei Rembrandt etwas Grundsätzlich neues, die Zeich
Sommer
Ausstellung
im Rahmen der Münchener Kunstausstellung 1931
15. Juli bis 15. Oktober
Täglich geöffnet von 9 bis 18 Uhr
MÜNCHEN
DEUTSCHES MUSEUM / Bibliotheksbau
nung, die nicht mehr nur Vorarbeit ist, erst in größerem
Zusammenhang ihren ganzen Sinn erhält, sondern die ein selbständiges, rundes Werk ist, völlig geschlossene Formulierung eines künstlerischen Erlebnisses. Es ist ein außerordentlich tiefgründiges Lehrbuch der künstlerischen Gestaltung, das hier aufliegt, frei
lich eines ohne Text, aber wer gewohnt ist, Kunstwerken ihren Sinn abzufragen, wird hier mehr lernen (und wich
tigeres) als aus dicken Büchern und langen Kollegien.
In der Bauwelt-Musterschau zeigt der junge Düssel
dorfer Maler Werner Peine r Gobelins, Wandmalereien, Mo
saiken und Glasfenster, teils Originale, teils Entwürfe, die er für Bauten der Architekten Fahrenkamp und Brüning geschaffen hat, vor allem für die Rhenania-Ossag-Riesenbauten. Das Beste davon sind die beiden Mosaiken für die Häuser dieser Petroleum - Unternehmung, auf denen aus der Landschaft der Produktionsländer,
Wir bitten stets aut die „Deutsche Kunst und Dekoration“ Bezug zu nehmen.