R. P. BONNINGTONPARK VON VERSAILLES
die fremden Eindringlinge, die das Volk mit ihrem Surrogat zu vergiften drohten. Auf beiden Seiten erstanden überzeugungsvolle Käm
pen und kreuzten die Federn, ln der Nähe hätte man glauben können, daß es sich um Elsaß-Lothringen handele. Es hieß nicht: Hier Butter! Hier Margarine! sondern: Hier Deutsch
land! Hier Frankreich ! Der Krieg von 1870/71
fand noch einmal in einem Tintenfasse statt. Die brave Germania sagte der Nachbarin un
angenehme Dinge von Moral und Sittlichkeit, und das freche Frauenzimmermitderjakobinermütze erlaubte sich, darüber Witze zu machen, wie es eben alles Gute und Edle seit lOOJahren in den Kot zieht. Vielleicht konnte der
wissensdurstige Mann aus der Provinz, der sich eines Tages zur Stadt aufmachte, um über den Streitfall Näheres zu hören, erfahren, was die ureigentliche Eigenheit des Deutschen sei und auf welche Güter der Nation man sich besinnen müsse. Und das hat dem Mann auch sicher sehr wohl getan. Aber was nun eigentlich der Impressionismus war, dessent
wegen er die Fahrt in die Stadt gemacht hatte, das wußte er noch weniger als vorher.
Wie aber, wenn es überhaupt keinen Im
pressionismus gäbe? Wenn diese ganze Frage nach einer mit Namen zu nennenden Kunst, die anders sein soll als das, was wir bisher für Kunst gehalten haben, die an eine beson
dere Theorie, an einen bestimmten Zeitraum, an eine bestimmte Rasse gebunden sein soll, Unsinn wäre?
Es sind schon auffallendere Enthüllungen dagewesen. Schließlich hat man sich viel länger, als wir uns mit dem Impressionismus herum
schlagen, mit der Seeschlange beschäftigt. Auch darf ich vielleicht an die Forschungen erinnern, die den Satan zum Gegenstand hatten. Es sind zahlreiche Werke über den Teufel geschrieben worden. Sowohl über den Teufel an sich, als auch gewissermaßen über seine
Theorie. Bis eines Tages intime Kenner Satans zu der Ueberzeugung gelangten, der Glaube an eine persönliche Existenz des Teufels sei nicht aufrecht zu halten. Man könnte gegen die Parallele einwenden, daß man damals nur den Namen aufhob, während die Sache bis zum heutigen Tage bestehen blieb. Trotzdem oder gerade deshalb paßt
der Vergleich. Die Geschichte mit Meister Satan ist schon lange her, und was uns heute
die fremden Eindringlinge, die das Volk mit ihrem Surrogat zu vergiften drohten. Auf beiden Seiten erstanden überzeugungsvolle Käm
pen und kreuzten die Federn, ln der Nähe hätte man glauben können, daß es sich um Elsaß-Lothringen handele. Es hieß nicht: Hier Butter! Hier Margarine! sondern: Hier Deutsch
land! Hier Frankreich ! Der Krieg von 1870/71
fand noch einmal in einem Tintenfasse statt. Die brave Germania sagte der Nachbarin un
angenehme Dinge von Moral und Sittlichkeit, und das freche Frauenzimmermitderjakobinermütze erlaubte sich, darüber Witze zu machen, wie es eben alles Gute und Edle seit lOOJahren in den Kot zieht. Vielleicht konnte der
wissensdurstige Mann aus der Provinz, der sich eines Tages zur Stadt aufmachte, um über den Streitfall Näheres zu hören, erfahren, was die ureigentliche Eigenheit des Deutschen sei und auf welche Güter der Nation man sich besinnen müsse. Und das hat dem Mann auch sicher sehr wohl getan. Aber was nun eigentlich der Impressionismus war, dessent
wegen er die Fahrt in die Stadt gemacht hatte, das wußte er noch weniger als vorher.
Wie aber, wenn es überhaupt keinen Im
pressionismus gäbe? Wenn diese ganze Frage nach einer mit Namen zu nennenden Kunst, die anders sein soll als das, was wir bisher für Kunst gehalten haben, die an eine beson
dere Theorie, an einen bestimmten Zeitraum, an eine bestimmte Rasse gebunden sein soll, Unsinn wäre?
Es sind schon auffallendere Enthüllungen dagewesen. Schließlich hat man sich viel länger, als wir uns mit dem Impressionismus herum
schlagen, mit der Seeschlange beschäftigt. Auch darf ich vielleicht an die Forschungen erinnern, die den Satan zum Gegenstand hatten. Es sind zahlreiche Werke über den Teufel geschrieben worden. Sowohl über den Teufel an sich, als auch gewissermaßen über seine
Theorie. Bis eines Tages intime Kenner Satans zu der Ueberzeugung gelangten, der Glaube an eine persönliche Existenz des Teufels sei nicht aufrecht zu halten. Man könnte gegen die Parallele einwenden, daß man damals nur den Namen aufhob, während die Sache bis zum heutigen Tage bestehen blieb. Trotzdem oder gerade deshalb paßt
der Vergleich. Die Geschichte mit Meister Satan ist schon lange her, und was uns heute