KONSTANTIN SOMOFFDER KUSS
KONSTANTIN SOMOFF*)
Von P. Ettinger


V


on allen zeitgenössischen russischen Künstlern — abgesehen von Wassilij Wereschtschagin, der seine einstige Popularität nur zum geringsten tene rem künstlerischen Elementen verdankte —ist Kon
stantin Somoff bisher der einzige, dem in der deutschen Kunstliteratur eine spezielle Monogra
phie zuteil geworden ist, über den führende, westeuropäische Kunstzeitschriften größere Auf
sätze (so auch wir in Jahrg. 1904/5 S. 217) ge
bracht haben, und dessen Illustrationen, Umschlagzeichnungen sowie Vi
gnetten von deutschen Verlegern gesucht und gut bezahlt werden. Die charakteristischen Merkmale
*) Siehe auch unseren Aufsatz in Jahrgang 1904/5 S. 217 u. ff.
KONSTANTIN SOMOFF IM ATELIER
und das Wesen seiner Kunst, die vom ersten Anblick die Betrachter gefangen nahm, sowie der ganze Lebensgang Somoffs sind daher auch
schon zu wiederholten Malen in mehr oder we
niger treffenderWeise gezeichnet worden. Natürlich wurde darauf hin
gewiesen , daß der angehendeKünstlerals Sohn des nunmehr verstorbenen Direktors der Peters
burger Eremitage-Galerie in einem Milieu aufge
wachsen ist, wo ihn von Kindheit an künstlerische Atmosphäre und Interes
sen umgeben, daß er mit seltener Intensi vität in den Geist vergangener Epo
chen einzudringen und ihre allersubtilsten arti
stischen Offenbarungen in sich aufzusaugen verstand, um sie alsdann in
Die Kunst für Alle XXVIII. 7. 1. Januar 1913