BRUNO LILJEFORS
BRUNO LILJEFORS
SICHERNDE WILDGÄNSE (1907)
kommt doch nie und nirgends der Maler dabei zu kurz. Denn Liljefors ist ebensosehr Jäger wie Künstler. Er ist Jäger mit seinem ganzen Menschen, der Instinkt und das Talent dazu sind ihm geradeso angeboren wie sein Künstlertum. Was er blitzschnell, fast intuitiv erfaßt und wiedergegeben hat, die Flügel
stellung der Vögel, die Fußhaltung eines mit Beute fliegenden Adlers usw., haben oftOrnithologen als Beweismaterial benutzen können.
Dabei gebraucht er nie, wie man vielfach vermuten hört, die photographische Kamera als Studienmittel für seine Bilder, denn seine er
staunlich scharfen Augen funktionieren ihm
sicherer und exakter, und die Photographie kann ihm höchstens zur Bestätigung seiner Beobachtungen dienen.— Und deshalb sch merzt ihn auch die Unwissenheit des Publikums seinen Tieren gegenüber: wie so häufig schon allein die Erkenntnisfähigkeit für die Art
mangelt, ganz zu schweigen von allen Spielarten und Besonder
heiten. Und darum beklagt er sich: „Wir sehen im allgemeinen das Tier auf die nämliche Weise, wie ein auf unsere Erde versetz
ter Marsbewohner die Menschen sehen würde. Er würde bei ihnen einzig die Art, die Typen, die Kasten unterscheiden, nicht die Indi
viduen. Was ich dahingegen in meinen Tierbildern darzustellen versuche, das sindgerade die Indi
viduen. Ich male Tierporträts.“
Diese Einheit von Jäger und Maler, Kenner und Könner in Liljefors, bedingt auch gleich
zeitig seine andere charakteristische Eigenschaft, seine Einfach
heit. Als Kenner will er die Dinge schildern, so genau und so direkt, wie er sie gesehen, und daher
BRUNO LILJEFORS
STURMMÖVE (1906)
BRUNO LILJEFORS
SICHERNDE WILDGÄNSE (1907)
kommt doch nie und nirgends der Maler dabei zu kurz. Denn Liljefors ist ebensosehr Jäger wie Künstler. Er ist Jäger mit seinem ganzen Menschen, der Instinkt und das Talent dazu sind ihm geradeso angeboren wie sein Künstlertum. Was er blitzschnell, fast intuitiv erfaßt und wiedergegeben hat, die Flügel
stellung der Vögel, die Fußhaltung eines mit Beute fliegenden Adlers usw., haben oftOrnithologen als Beweismaterial benutzen können.
Dabei gebraucht er nie, wie man vielfach vermuten hört, die photographische Kamera als Studienmittel für seine Bilder, denn seine er
staunlich scharfen Augen funktionieren ihm
sicherer und exakter, und die Photographie kann ihm höchstens zur Bestätigung seiner Beobachtungen dienen.— Und deshalb sch merzt ihn auch die Unwissenheit des Publikums seinen Tieren gegenüber: wie so häufig schon allein die Erkenntnisfähigkeit für die Art
mangelt, ganz zu schweigen von allen Spielarten und Besonder
heiten. Und darum beklagt er sich: „Wir sehen im allgemeinen das Tier auf die nämliche Weise, wie ein auf unsere Erde versetz
ter Marsbewohner die Menschen sehen würde. Er würde bei ihnen einzig die Art, die Typen, die Kasten unterscheiden, nicht die Indi
viduen. Was ich dahingegen in meinen Tierbildern darzustellen versuche, das sindgerade die Indi
viduen. Ich male Tierporträts.“
Diese Einheit von Jäger und Maler, Kenner und Könner in Liljefors, bedingt auch gleich
zeitig seine andere charakteristische Eigenschaft, seine Einfach
heit. Als Kenner will er die Dinge schildern, so genau und so direkt, wie er sie gesehen, und daher
BRUNO LILJEFORS
STURMMÖVE (1906)