JlConatsfbrift der , Bereiniqte Gtablwerfe Wterengef
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Al. jabra.
	HujfetdOorsr, Wai 1931
	Veittungen
oe8 unbeFannten Wenfehen.
	Sonu Ltto Meujechele.
	УГД. ИоЯУ i A i
	 
	twerden, Dem ruckjchauenden Getrachfer als der echfe ©piegel
erfcbeinen. Ian wird, richfef man die Frage nach dem wirk:
lic) Grogen unferer Gegenwart, von vielen die Untwort
erhalten: fie liege im Dechnifchen, in den Erfindungen, деп
Gteigerungen aller technifchen Moglichteiten ins Unfafliche.
Nc) mbchte Den Wert diefer Errungenfchaften auf feinen Fall
geting achten oder, tie Das von fo vielen Geiftigen gefchiebt,
liberfeben toollen, aber auch in fhnen vermag ich die Grofe
nichf зи finden, die ic) immer nur als eine menfdyliche
erfennen Fann. Sch glaube vielmebr, das Bedeutfame unfrer
Reif, Das mabre Heldentum, Die echte fitfliche Rraft, die
fich in ftarfer Ciebesbereiffchaft tie in uneigenntigigem Dienen,
im Willen gum vorbildlichen Leben ebenfo wie in einer Lebens-
und Weltfrdmmigfeit zu offenbaren fucht, babe ihre Trager
in einer Gchiche namenlofer Wenfchen, die fic) durch alle
Gtande, alle Ronfeffionen, alle Alter, alle Berufe und
alle Parfeien bingiebt. erfuchen wir uns, nod einmal
einen Qugenblicé [ang, an diefe Beit gu erinnern, an die
furchtbaren Jtofe innerer wie dugerer Art, an die Leiden,
Die jeder eingelne gu fragen bat, an die Gorgen und Ent-
bebrungen, die tiber dem Dafein der meiffen Glieder der
birgerlichen Gchicht bei uns in Deutfcdbland wie eine ountle,
getvitferfdywere Wolfe [айеп. Bergeffen wir nicht, dag
es nod) Saufende, Hundertfaufende, vielleicht IDillionen
unfer uns gibt, denen der Krieg und die Machtrieqsjabre
das fleine Bermobgen raubfe, die einigermagen geficherte
Grifteng erfehiitterte, Den Lebensfinn nabm, die Weltanfchau-
ung bedrobte, die Lebensformen nicht zwar zerf(forte, aber
irgendmie auszufchalfen und lacherlich gu machen fuchte. Uber
fie liefen fich Dadurch nicht grwingen, fic) zur proletavifchen
Weltanfchauung zu befenmen, fie liefen fich den Glauben nicht
tauben, fie rurden dartiber nicht bitter; mobl bat das Leid
ibrem UWntlig einen ernffen und fchweren Bug verlieben, aber
es iff darum nicht unfchdn getvorden, derm die Schonbeit,
Die Das Leid in ein Untlig geidynet, ИЕ Die Dauernde und
adelige. Gie leben vielmebr mit ungerfforter und un-
gebrodjener Kraft im Glauben an die eigen deale, fie
Dienten in ihrem Beruf, ihrem Ante, ihbcem Gewerbe, ihrem
Handwerk, fie beftellen ihren Garten vder ihr Feld, auch
тепи der Erfrag faum mebr ein farges Leben friften bilft.
Seder fragt eine vielfache Caft der friiheren, jeder ertvarfet
nut noch ein Bruchfeil deffen, mas er frither vom Leben
ertvartet bdtfe. Sie find Шопен Cingelner, ohne Organi-
fation, obne Kartell, ohne Gererffchaft, eingig vereinf durd)
		We ме mir Burger oiefer Heit то, die mir in ibr
fteben, unfer ibrem gang befonderen, einmaligen
Gchickfal leben miiffen, fragen uns fo baufig, welches denn
mun die Zeichen diefer Beit, welches die Blige ibres geiftigen
UAntliges feien; denn im Grunde iff alles, mas um une
gefchiebt, was fid) um uns in Handel und Wandel, in Denfen
und Geftalfen, in §orfchen und Guehen vollzieht, Pas Antlié
Diefer Beit: die Ure, mie der Wtenfch fich Fleidet, fcheint
ebenfo Davon gu fprechen mie die Arf ег Эй, die er
macht; und die IUrt feiner Dichtung ebenfo wie das, was
er denff, und mie et arbeifef, mie er feierf und genieft,
mie er Rrantbeiten befampft und feine Jugend ergiebt,
(pricht fiir den Wienfehen diefer Zeit und damit fir die Beit
felbft. Sndeffen wiffen wir, dag in all dem fo vieles Gdywan-
fende und Unfeharfe ift, alles erfcheint uns in Gerbindung
mit allem; und fo fchwinden alle Grengen und RKonturen
bin, und wer das Untlig der Beit zeichnet, zeichnet {icy felbft,
Denn jeder erfermt nur, mas ev fiebf, und dag iff im lesten
шие identifc) mit dem, mas er felbf€ iff. Go find die
vielen Seitbilder mehr oder minder fcharfe Gelbjtbildniffe
ibrer Gerfaffer, die nun Dichter oder Denker, Politiéer oder
Propbeten fein mogen. ndeffen fragt man fo off weiter:
Bleibt eenn nun diefe Beit eine grofe oder eine Мете зи
nennen? Und faudyt diefe Frage in der Diskuffion auf, fo
find viele von uns allgu rafcy bereit, ibr jede Groge ab-
gufprechen. Wir find fo rafd) dabei, an den IWiedergang
der Siinffe und der Dichfung, der Sulfur tiberhaupt zu
erinnern, twit deufen vielleicht noch) auf die Flaffifehe Beit
unferes Volfes bin, auf die reine Snmeclichfeit aller Lebens-
formen und Cebensduferungen, auf den Humanismus, deffen
Geifé Leben und Denten beffimmte, auf das Humanitats-
ideal, das Dem gangen Beitalter Wefen und’ Nidhtung verlieb.
Wir evinnern an die grofen glltigen Geftalten, die beute
teine Jtachfabren haben. SYmmer wieder fuchen wir auf die
Didhtung, Mufit, Kunft und die Weltanfdyauungen als auf
die reinffen und gultiaften ©piegel einer Beit bingudeuten.
Da mug dann allerdings gugeftanden werden, daf die fic)
am laufeffen gebdrdende Runft und Dichfung feinesmegs
fiir qroge, edle, vorbildliche Sige unferer Gegentwart зи
jprechen fdbig ware. SIndeffen muff bedacht werden, Caf
die mahre Groge unferer Beit doch vielleichf woanders liegt
alg im Gehrifftum oder in den eben am movernften erfchei-
nenden Suinffen, wie denn fo oft die Einfflerifchen Iugerungen
einer Beif, die pon ibr gar nicht beachfet oder [auf gerubme
	Vit
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