№ 1489. 13. дапиат 1812.
Mlustrirte Beifung.
Wodenkalender.
seo Ruffen
1872 /Proteftanten
Satholiten
ие Suben Tiirten
und Grieden
San.
14.6. 2. n. Gpiph.
15, M. Traugott
16. D. Erdmuthe
17. M.j Antonius
18. D.
19. 5.
20. С. Жав. Севай.
elicits
vised
2. un, Epiph.
Baulus
Marcellus
Antonius
Rei Stublf.
anutns
Sabianus
5632
Schebat
2. S. 1. Menj. 4.
3. ob een 5.
eophant 6.
5. а С.
8. Erfey. Chr. 8.
7. 305.5. 30. 9.
8, Georg. Shr./10. G. Be.
1288
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Gonnenaufgaig 8 Uhr ov Meu. боинешииесваиа 4 Ире 20 ии.
Er{teds Biertel den 10. Fannar v Цуг 50 Ут. нафииНаде.
Mond im Aequator ben 16. Faiar $ br Гей.
Culminationsdaner der Goune 2/1978 Sterugett (fiir Mittwodh qiiltiq).
Kaulbad) s sPeter Arbues“.
Ув Sdiller an dem ,,Don Carlos” arbeitete, jdrieb er
an Reinwald: ,,4d will e mir gur Pfligt machen, in Dar:
ftellung ber Ynquifition die projtituirte Meni chlicfeit qu vit:
den und ihre Sdhandflecen fitrdterlid) an den Pranger au
ftellen. Sch will — und follte mein Carlos auch fiir das Thea:
ter verforen gehen — einer Vtenfchenact, welde der Dold) der
Lragodie nur gejtreift hat, auf die Seele jtopen.”” Und fo fagt
denn jogleic) in ber erjten Scene des erjten Entwurfs der
Kring 31 Domingo:
avd) Teme dtc.
Зи В ver Dominicanermind,
Der in dev fitrepterliden Ordenstutte
Den Menfdenmatler madjte. Bin ich irre?
Bift Du e3 nidjt, der bie Geheimnifje
Der Ohrenbeidit’ um baares Geld verfaufte?
Bilt pu eS nidjt, der unter Gottes Larve
Die free Bruit in fremdem Ehbett ldfchte,
Den Heike Durit nad) frembem Golde 10 е,
Pie Armen frak und an den Reidjen faugte?
Pitt dues nicht, der ohne Menidlidfeit,
Sin Shladjterhund des heiligen Geridtes,
Die fetter Ralber in die Meffe heste?
Bilt pu der Henker uidjt, dev iibermorgen
Bum Sdimpf des Chriftenthums das Flammenfett
Des SGlaubens feiert und gu Gottes Chre
Der Hille die verfluchte Gaftung gibt?
Mahrend der Wusfiihrung oer Lragoodie itberwucds aber die
ideale Geftalt Pofn’s den Don Carlos; der Dichter predigte
pag CSvangelium der Humanitdt, deS freien Culturjtaatd, und
unter fo vielem, dad er um des Ganjen willen aus den erjten
Acten ausfaheiden mupte, war aud odie obige Stelle. CS war
unjern Tagen aufbehalten, die ‘pelligtpredung eines Qnz
uifition3ridters ju erleben, und der berithmtejte Daler dev
egeniwart hat die beleivigte Mtenfdheit mit jenem Seiden:
ftift geradt. ooo, у р
Seit die tatholijde Kirde den fludjwiirdigen Gab lebrte,
dah nur in ibe dad Heil und auferhalb das BVerderben fei,
Tag e3 nicht fo fern, dite Whtriinnigen mit Gewalt wieder ein:
autreiben oder die Unglaubigen 3u vertilgen. Dod) erjt 1208,
als her freiere Geift jich gu regen begann, al8 ein Wodlard,
Vrnold von Brescia, Petrus Waldus ihm hulbigten da
gtiindete Snnocenz IIL. die Ynquijition,, die zunaddjt gegen
die Wlhigenfer witthete. Wut hetmlide WAngeberet wurden
die Berdadtigen verhaftet; wollten fie nicht eingeftehen,
fo wurden fie auf der Holter petulid) verhirt, und hier
hat fic) die Henterphantajte der Dtenfdbeit in der Gr:
findung dev fitrdterlidjten Oualen erfdhopft, denen gu ent:
rinnen das Belenninib, welches den Tod herbeifiihrte, idhon
eine Wohlthat war. Wber auch das Bermsgen des steers
ward eingesogen, und dte Kinder erbielten nur in dem Falle
dad Grbtheil, wenn fie felber die Weltern verrathen batten.
Kerdinand und Sfabella braudten Geld, al8 fie die Mtauren
befiegt, die Cinheit Spanien’ hergeftelit, und fo jdhandeten
und vergifteten fie die nationale That und ihr Bol durd die
Ginfithrung der Suquifition, Die Mauren und die Suden foll:
ten fid) taufen laffen oder aud Spanien meggiehen, obne ihr
Geld mitgunehmen. Biele wanderten aus, viele nahmen das
Chriftenthum duferlic) an, und vornehmlich gegen diefe rid:
tete tid) nun die Snquifitioh, Nan mugs im Auge bebalten,
dah die Nation im 400jabrigen Kampf den Boden des Vater-
{ands den arabijden Croberern wieder abgenommen, und dah
diefe Rriege, von der Kirdye geweiht, sugletd den Ungldaubigen
galten, man muf diefe Berjdmelgung von Religion und Ba:
triotigmus, diefe gemeinjame Fihrerfdhaft des Ronigthums
und der Rirde in Crivdgung ziehen, um gu begreifen, wie der
fromme und patriotijdhe Stn de8 Volk3 gu fo fchauerlicdhem
Fanatismus verleitet werden tonnte, dap er die Grevel der
Snquifition evtrug. Der 6146901 von Valencia erflarte,
dap die Armada gefdettert fei, weil der Gimmel feinen
Segen frende, folange nod) Whtrinnige in Spanien lebten;
der Dominicaner Bleda meinte, man jolle nur allen Wrabern
die Hilfe abfcjnetden, ob fie Chrijten feien oder nidt; der Herr
fenne die Seinen. Gelbjt Cervantes, dev hellfte Ropf unter den
fpanifdhen Didtern, (abt im ,,.Don OQuizvote” einen vertriebenen
auren zwar die Lage Deutidhlands preifen, wo jeder in fet:
nem Glauben leben fonne, aber er (apt ihn nur eine [ее
RKlage, fein Wort des Borns gegen jeine Verfolger ausfpreden.
Die Pfaffen verhiegerr das goldene Beitalter, aber indem fie
die gewerbfleipigen Birger verjagten, die Reicjen ausplitnder:
ten und mordeten, die Fretdenfer verbrannten, da ftodten und
faulien bie Safte bes Volts, und eS verfiel trog ver Shige
Ameritas.
Lorquemada leitete am Cnde ded 15. Gabrhunderts als
Grofinquifitor die Kegerverfolgung in Spanien; in ber Stadt
Sevilla allein wurden innerhalb 40 Забтеи ithber 4000 ver:
SUlustrirte Zettung.
brannt, iiber 30,000 31 verfchiedenen’Strafen verurtheilt, wr
Rermigen und das von ebenfo vielen Gefliichteten etngesogen.
Papft Leo X. wollte einmal die Greuel abftellen, allen Marl V.
erflarte, dah in Sadhen der Guquifition der Kaifer dem Papit
nidt geborden werde.
Unter Yorquemada’s Gebiilfen madte fid) Wrbues von
ра бете. Gr erhielt Garagofia sum Arbeitafeld, und
Cannyza тиб e& in der Geldidte von Mragon, wie diefer
Diencr Gottes die Refer und im Glauben BVerdidtigen mit
grofem GCifer verfolate, entfdloffen, Stadt wd Land von allem
Untraut yu faubern. Cbenfo rithmen 8 die Sefuiten in der
Denkjchrift wegen feiner Selighprechung, bab er weber durd)
Threnen nod durch Bitten 3 erweidhen gewefen und fich be-
wunderungswirdig int feiner Unbengiamfeit geseigt Habe.
Seine Harte aber tried die Verfolgten zur Bergweiflung. Sie
verfdworen fid} gegen ihn. Gr ward gewarnt, er follte von
feiner Gtrenge ablaffen oder fein Wnt niederiegen. Das
бе ее ihn nicht; e& dimntte ihm cin pretsmerther Taufd, ,,aus
einem fcledten Lriefter eit: quter Martyrer yu werden”. Er
verurtheifte die Schwefter Yohann de Cavadia’s зи фир
lihem Todc, er warf den Vater vor Vohann Sperandus in
den Kerker. Beide junge Médnner_erdolchten thn am Wltar in
der Hriibmeffe. Gr ftarb den 17. September 1485. Mehr als
200 Menfchen fielen ihm zum Sihnopfer. Bei feinem Bearib-
nif seigte fich fein Blut in der Kirche wieder frifdh. Der Priefter
Blasco Galve; ertlirte: Urbues fei ihm erfchienen, er aeniebe
grofer Herrlicfeit im Hinrmel, man folle fortfabren, die Noris-
rod auf Erben 3u vertreiben. Gr lehrie dem Galvez auch ein
Unrufunasgebet an Wrbues, bas vor der Pelt fichere, wd
als der Briejter ibn einen Heiligen nannte, da antwortete
Arbues’ Stimme: oa8 hoffe er einft su werden! Mute da
nicht Pins TX. diefe Hoffrana erfitllen? — Bald hieh es, oaf
Arbues befonders gut gegen Britde fet, urd ein unbefonnenes
Weib, bas feiner nidt 3u beditrfen meinte, befam alsbald
einen Seibfhhaden. Go gefdahen allerhand Reidhen und Wun:
per. Doc braudte es lange Zeit und viele Verwendung, bis
er 1867 3m Geiligen proclamirt wurde.
Us das nefhah und dabei von wiffenfdattliden Mannern
feine Gefchidte und das Treiben der Snquifition befyroden
wurde, da fithrte fittlicher Unwille die Hand Raulbad’s, und
an eine graue Wand tn einem Saal der miindener Whademie,
eines ehemaligen Sefuitencolleatums, reicdnete der Meifter
nuit Roble das erfchittternde Bild bes Nanatismus, das er
fpdter in einem Carton ausfibrte. Ст Мей fid) nicht daran,
dab Urbues jung geftorben, ev fah in ihm den Trager des
blinden Verfolgungseifers, dem jest der pipftlidhe Madhiiyrud
hen Geiligenfchein verlichen, und fo lies ev thn al3 Greis aus
der Rofterpforte treten, aeftiibt auf zwei Monebe, einen herglos
gemeinen und einen fic) felbit geifelnden jugendliden Schwar-
mer, und der Snquifttor mit feinem Stab bereichnet die vor
ihm tniende Familie als verurtheilt gu einem ber Scheiterhaufen,
die im Hintergrunve theils fon brennen, theilS aufqefchichtet
werden. Swet Dominicaner (domini canes, Hunde des Herru,
nannten fie fic felber) haben die Ungetlagten aufgefpitrt und
herbeiqebracht, ein habgieriger Bfaffe qreift nach bem Gold und
bent Gilbergerath, oa3 dte GHafcher fogleich mitgebradt. Die
Siige der Ungetlagten laffen Orientalen erfennen ; die Frau fieht
mit ftarrem GEntlegen dem Уйти ен entgeaen, thr Mann
wei mit edler Graebung lieher zt fterben als die Wahrheit yu
verleuqnen, umd der Rnabe erhebt fich mitdem begeifterten Muth
ber Butunft, die burch das Blut der Martyrer finer und freter
fiir dte Menfchheit merden wird. Die Gruppe der Verfolaten in-
mitten ihrer Verfolger firllt ben Borderarund ber wobhlabge:
mogenen Compofition, deren ftifvoller Uufbau im Rhythinus
feiner Ginien dte eingelnen Fiquren in fich einfcbliebt, jene von
иен heraus бета, in Haltung und Wusdeud mit_ der
fcharfen Gnergie ausgepragt, weldie hier der entfeblide Stoff
verlangt. Sm Hintergrund blidt die Statue der gnadenvetdhen
Maria mit dem Sdhwert im Herzen auf die Thaten threr Ver:
ebret, und die Broceffion ber Mince fchreitet 3 den Scheiter-
baufer ind ТАВЕ ИФ bas Rreug vortragen, an weldem det
reine Held ber Liebe fich fiir die Menfchheit geonfert. Schleier:
macher hat einmal qedubert: an folde Scenen in Nefu Namen
hatte ihn ber Verfucher mabnen miiffenr, wenn er ihn von
feinem Werk habe ernfilic abhalien wollen!
Das Bild ift ein Cendengwerl: aber warum nicht? Die
Runt ИЕацф еше Зайе ип Злейй оег Зее, ито wenn ite ote
Smpirung des jittlichen Geiftes etrmal in flammenden Atigen
оста фан Е, 1о gibt fie aud) fo von der Wahrheit Bera:
nib. Фаз ©фбие ift die vollendete Form de3 Guten und
Wahren; wo aber das Gute und Wahre verleugnet wird, da
fann die Runft nidt verherrliden, da mus fie brandmarten,
wenn Пе т Gaupt nicht verbitllen will, und da racende
Ricteramt haben auch Michel Angelo, Dante, Shatefpeare
geitht, wie Schiller e3 wollte und ard gethan.
Strenge Rrittfer haben Raulbach getadelt, bab ег паб ее
liden und tunjthandlerifchen Auftragen in feinen Beichnungen
Goethe [cher Sranenaeftalten und aus Ridhard Waaner’s Overn
die formale Sdhinheit, das duferlich Wohlgefallige und Ret:
gende зи fehr betone. Hier tritt einmal wieder die realiftifce
Sadneide der Sharatteriftit hervor, wie fie feine Gugendwerke
Das Yrrenhaus” und ,, Der Verbrecher aus verlorener Chre“
fo ergreifend zeigen. Die ultramontane Partet empfindet den
Schlag, den er ihrem Treiben veriest hat; die Theilnahme des
Polls aber wendet fich dem Riinitler zu, der fiir Licht und Frei:
eit fampft. Raulbach’s Arbued ijt ein Zeichen der Bett und
wird al8 folded beftehen unter den andern Werken, in welden
ег ваз бое ить qefchidhtlich Grobe verherrlidt oder mit dem
Treiben her Welt ironifdh fpielt und einen heitern GHumor
walter last.
Der Parthenon in Athen.
Der Parthenon ijt die Ruinenwelt einer erhabenen Зет:
gaugenheit mit etnem mehr al8 zweitaufendjéhrigen Lacheln
an den marmornen Lippen. Was den Wanderer umagibt, find
cedende Steine, find Saulen mit getheilten 3ungen. Hier hat
Die Kunft das Hohfte geleiftet, und nod) aus den Iritnumern
weht uns ihr Odem in feufcher Sunafrdulidfett lebendig und
au fiiBem Gntgitden hinreiBend entgeqen.
Сефзеби Kahre (von 454 bis 438 v. Chr.) waren erforder-
lich, um die Wunder diefes Baucs su didten, der Gsttin ein
ihrer wiirdigqes Haus zu fdhaffen. Der Baumeifter war Nett
i108; aber itber bem Gangen fdwebte der Genius de3 Rhidias,
deffen Winken und WMnordnungen ein Heer von Kinjtlern und
Gunfthandwerfern laufchte. Neun bid zehn Millionen Thaler
foll, wie man annimmt, der Ban des Parthenon in Uniprud
genommen haben, gewif eine riefige Summe, und doc ver:
fchwindend Elein geqen das, was aus den ПиН форте Фет
Handen hier in leudhtender Kiille hervorging. Die Hohe der
Bautoften ift beftritten und ‘behauptet worden, diefelbe habe
nur 8 Mill. betragen; inde diirfte Hier faum der Ort fein,
auf diefe Geldfrage naher eitzugeben.
G8 ft nadgemicien, dah der Rorthenon fein sum Cultus
bejtimmter Tempel war. Sein Hinterraum diente al8 Scat:
hans, fein Haupiraum (die Celle mit der qoldenzelfenbeinernen
Roloffalitatue der Gsttin) nebit Borhalle yur Wufbewahrung
von Meihgeidhenten und Broceffionsqerathen und das ganze
Local fiir den glanzenden Sahlupact de8 qroben, nur in
Rwifdenrdumen von vier Jahren wiebderebrenden, fomie des
alfjahrlich gefeierten fleinen Panathendenfejtes. Wher Wabr-
icheinlidhtett nad wurhen die Sieger in den Rampfipielen vor
dem Bilonift der Géttin befrangt.
Durd etnen Fries, dev in_ciner Linge von 500 Fuh um
ben Lenpel fief, wurde der Bug des tleinen, Panathenden-
Felted dargeftellt. Da fah man Reiter mit ihren Roffen, die
Ranentimpfer der Keft{piele, Hubgdnger, die der Gottin var:
subringenden Ovferthiere, Arauen und Madehen und auf der
Rordericite des Temnels, im Rreife der Binrdes: amd der vor:
nehmftern HimmelSgbtter, @Wthene felbft, dte Huldigung ver
Procefjion entgenennehmend.
Ferner umgab ein Krang von $2 Mtetopen das Ytarmor-
haus, und obfehon die Sculptinfebvift diefer Tafel durch сапе
dalifde Berftirung Гай gdnglich verwifdt ift, hat deutfder
Scharifn und deutfche Gelehriamfeit dod den Ynbalt ent:
siffert; fie enthtelten ndmlich Scenen aug den Rampfen theils
der Gottin felbft, thetls athenifdher Helden unter ihrem Sdug
und wntter ihrer Leitung. Der Verherrlidhung der Gittin maven
endlich die Statuenqruppen in den beiden Giebelfeldern qemid=
met, Geulpturen, welche fidh, einer diirftiqen Notts bei Bau-
fantas aufolgqe, auf die Geburt der Wthene und ‘ihren’ Strett
mit Bofeidon begogen.
Соло dite Wrehitettur als auch die Seulpturen waren
theilweife bemalt; wieweit iedoch diefe Maleret fic) exftredte,
fann mit nur einiger Sicherheit nicht beftimmt werden. Biel-
leicht waren die Umriffe ber Gewadnder und Ritftungen, moq-
licherweife aud Wigen und Haare farbia hervorgehoben, wie
denn auch die Giebeljtatuer, um deutlider hervoryutreten,
einen rothen und blauen Ginterqrund hatten.
Die Krone de8 ganzen Parthenon bildete die 36 Fub hobe
Statue der Nthene aus Gold und Clfenbein. Phidiag vollendete
йе пп Чате 488 v. Chr., und e& darf_fomit angenommen
werden, dak aud) der Gefammtbar in diefem Aabre feinen Wb-
fehluf gefunden babe. Dic Statue felhit ift fpurlos verloren
gegangen und nur nod) in Nachbilbung erhalten.
Der Untergang 068 Parthenons wurde durch die Ent:
weihuna cingelettet, welche fich im Yabre 304 Demetrios gegen
das Heiligthum au fhulden tommen lieh, tndem er eS sum
Zougen feiner niedern Фи таб. Cine gemiffe ehrfurchts-
сое Обе hielt ihn jedoc) ab. fich der nod) vorhandenen
Swhage su bemadhtigen: dieje vliinderte erit der Tyrann La:
hares, der hie hehre Statue fogar ihres golbenen Mantels
enttleidete: aber er wurde qegmungen, in Bauerntradht gu ent:
fltehen und die bereits einqeheimite Beute suridyulaffen. Nach
bem Sturz ber alten Géitter und nachdem das Heidenthum
dure bas Chriftenthum itberwunden war, verwandelte fic
dad Gaus der Gattin in eine driftlide Kirche, Грасс im cine
Moj hee, und was dhrijtlider wie mohammedanifdher Slaubens-
eifer nod) verfdont hatte, serftirte fcblieflich jene verhinqnif:
volle Bombe, meldhe bet der Belagerung der Burg durch die
Penegianer am 26. September 167 in den Parthenon fiel,
einen fleinen hier aufbemabrten Lulvervorrath entgiindete und
den Meifterbau bes Sktinns auseinanderrib, 800 Manner,
Melber und Kinder unter fermen Tritmmern begrabend.
Gett diefer Beit blieh bas Bild de3 in ymei ungleiche Half-
ten qeboritenen Baues, mit der ndhnenden Gitde in der Mitte,
innen und ringsum ungeheure Sdutthaufen, ,, fiir den Wn:
bli der WEropolis ebenfo chavatteriftifeh, wie e8 der ftumpfe
Thurm mit dem Krabn fiir die Stadt Koln war!’
Dies die Gelhidte des Зах етом. Wer fich eingehender
ntit derfelben befchaftiqen will, fei der Riirze wemen auf dad
Prachtwert von WM. Michaelis (Leipzia, Brettfopf u. Hartel)
verwiefen, da hie befte Quelle fitr ben Gegenjtand it und
auch in Rorjtehendem Benusung gefunden bat.
Mir bemerfen nod, da unferer Wnfieht der Ruinen ded
Parthenon eine Bhotogranhie zu Grunde liegt, welche die
Mitglieder der 15. Stangen fden Orientgefellfdaftareite jeiner-
seit an Ort und Stelle aufnehmen lichen, um damit die wah:
rend der Sabrt nach Wthen getroffene Vereindarung, tid) unter
pen Géulen des Parthenon photographiren yu [affen, yur
Musfihrung su bringen.*)
*) Wir Юпиеп nicht umbin, bet oiefer Geleqenheit auf dre Stangen’-
‘chen Gefell{daftsreifen als foline, mit qropen Vortheifen und Menichinlich-
feitet verbuntdene tinternehmungen aufmerffam зи шафен. Celbft vers
wihnte Reifende, wie Franz Wallner u. a., haber 1% 965% belobend ithe,
piejelben andgefprocjen und hervorgehoben, wie fie ftets tur Gelegenbheit
Hatten, ber Unternehmer Wufopferungsfithiqkeit, unbverbritdlide Reellitat
und firenges Fefthalten am Programm mit aufridtiger Mnerfennuna au
feobachten. Wer ben Orient qriindliceh wth mit dem maglidhft wenigen
Aujwand an Beit, Geld und Gorge fennen Lerner will, dem Тапи пит
qerathen werden, fich einer Stangen’fdjen Cepedition ansutdliefen. Fite
piele Hat die Borftelung’, an ein beftimmtes Proqranrm qeburden ju fein,
etions abltoRendes. Yudek wird mit Recht bageqen qeltend qemacit, dak
gerade das Brogramm, die reiflid) erwogene Beitetutheilung es ift, bie
it twenigen Tagen mehr ausfiihren lat, alS der eingelne Retjende, ber
fic) erft informiren mug, in viel Yingerer Zeit vermag. Nadftoem barf
wol auch der weitere Umftand nicht gu niedriq еси аа twerber, dak
eine gefellidjaftlidje Reife eine Gite von Unterhaltung und Anrequrug bie-
tet und bet gegenfeitiqe Uustaufeh ber Meinungen ben Genuf des Reifens
erhdht. Oft find aud) auf joldjen Reijen ungertrennlide Greundjdjaften
qefdloffen worden.
Falftatf uno ferme defellen.
ShattenzethWuuuger pon Baul Зоцешиа,
== Ишвег den neulid) an diefer Stelle befprodenen
,Smattenbildern’ hat uns die Riinftlerhand Ronewta’s nod
ein andered Werk hinterlaffen, dad vor furzem im Зе ав von
Morig Schauenburg in Strabburg erfchienen iit: ,,alftaff
und fetne Gefellen”, Lert von Hermann Rury — ein Werk,
dag ungweifelhaft den vorgiialidften be$ Rinftlers зидезабИ
werden mus, vielleicht unter allen den hichiten Preis verdient.
Gdon frither hatte Ronewka ba3 Gebiet ver Shafefpeare’:
fchen Didjtung betreten und in den Bildern gum ,,Sommer-
по Наши” die Gigenart feines Talent auf da3 pints
entfaltet. ©8 lies fich vorausfehen, dah er auf Shatefpeare
auriidfommen witrde: nichts aber fonnte feinem Naturell jo