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	Ate Welt Hes Traumes hat thren Dichter gefunden. Wher man wverfiehe recht, nicht
im Ginne etwa von ,Der Traum ein Leben” oder ,.Das Leben ein Traum”, fons
bern Traum als eine Welt wirklicden Seins, Traumeserleben wefenhaftes Erleben
in einem ,anderen Raum”, Wem das wunderlich Flingt, der lefe diefen Dichter.
Зина deffen ,Machtbraut”, da findet er cine Theorie der Trdume, nicht troden
gelebrt, fondern wie eben ein Kinfiler fie gibt — und welch ein Kimftler! Uber noch
weit mehr bietet diefes feltfame Buch: Das Problem dev Ehe in wundervoller Lhz
fung — einfach und tief, das Problem der Erziehung in lebendigfter Behandlung.
Dann gureife ev gu dem verhaltnismafig beFannteften diefes hollandifcen Mutors:
poe Fleine Johannes”. Cine Fille der reichften, fraftvollften Phantafie, im Innigz
gemiitvollen, im Unheimlicen und Grotesfen (die Leichenfdau unter der Erde und
der Teufel) immer weehfelnd fich bewegend — und damit in Harmonie cin eminentes
WirklichFeitsempfinden. Das Buch bringt cine Chriftusgeftalt, voll Gefundheit und
Kraft: Diefer Chriftus ift der Menfch der Zulunft. Und nun wird der Lefer die
fibrigen Sachen van Eedens nicht ungelefen laffen. So feinen neneften Roman:
,Sirius und Siderius”, mit ciner wunderbaren Schilderuug des ,,Miteinander:
trdumens”, der in untibertrefflicher Realiftif padende Sgenen auf dem RNettungs:
boot der Schifforichigen, der Khhnheit fozialer Forderungen, dem herrlichen neuen
Heidentum und dent heiligen Kinde, dem die Zukunft gehbrt.

Damit find wir bei dem andern Lebensfaltor des Dichters: der fozialen Meform,
ober — um das fechroache Wort zu Forrigieren — der fogialen Revolution. Traum
und foziale Tat feheinen unvereinbar, find e8 jedoch hier feineswegs. Diefer grweite
Saktor, der einem van Ceden befonders am Herzen brennt und ibn gu prophetifecher
Hdhe erhebt, ift fle fich allein behandelt in ,Glickliche Menfepheit” (erfchien Sep:
tember 1913). Cine Selbftbiographie, fo erzAhlt daG da8 einfachite Ereignis Sinn
und Tiefe befommt. Hier fehreibt ein Mann, der von Jugend auf, als Student
ber Medizin, als Redakteur, als gefuchter Argt, als Streiffiihrer, a8 groPe Leid der
Fampfenden Menfehheit gefihlt hat. Hier redet ein Edler, der bei Flarfter, nichternfter
Menfchenkenninis, die Menfchen in glickliche Gemeinfchaft bringen mbchte.

Gr redet zu allen, aber verftehen wird ibn wohl nur die Elite, die Freien und Konigz
lichen, die ev fo treffend charalterifiert als Trager dev echten Kultur — im Gegen:
fag gum wefteuropdifchen ,Philifter” unferer Lage — in feinem Birchlein ,Welts
eroberung durd Heldenliebe. Dr. Bogle Unterneubrunn
Van Ceden’s Romane find erfehienen in guter Uberfegung im Verlag Sehufter &
Loeffler, Berlin; ,Glickliche Menfchheit” bei S. Fifcher, Berlin. ,Die Nachtbraut“
4,00 und 5.00, Der Eleine Fohannes” 5,00 und 6.00, , Sirius und Siderius”
3.00, ,Glickliche Menfchheit” 4.00, , Welteroberung durch Heldentiebe” 2.00 Mark.