BEILAGE ZUM INDUSTRIEBAU - HEFT II
	Lahsee Rolle
	Koénigliche Hoflieferanten
	DRESDEN-A. 5
		Die idealste und bevorzugteste Bedachungsart der Gegenwart
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	lieB. Sie darf, um das gleich vorweg zu nehmen, das groBe Verdienst
fiir sich beanspruchen, in weitem Umfang von der Notwendigkeit
durchgreifenden Arbeiterschutzes iiberzeugt und dem Rufe nach prak-
tischer Sozialpolitik in den breiten Massen ein nachhaltiges Echo
erweckt zu haben. Schon auf der Dresdner Hygieneausstellung war
ja die Gewerbehygiene in ausgedehntem MaBe zu Worte gekommen,
allein der 1.B.A. blieb es vorbehalten, allen am gewerbehygienischen
Fortschritte interessierten Kreisen, ohne Riicksicht auf politische Uber-
zeugungen, ihre Tore zu Offnen. Diesem Vorgehen der Aus-
stellungsleitung ist es zu danken, wenn der sozialpolitischen Sonder-
ausstellung nicht nur die Bliite eines kurzlebigen Augenblickserfolgs
eeschenkt ist, sondern sie weit iiber den Tag hinaus ihre segensreichen
Friichte tragen wird.
	Etwas abseits der groBen Strafe, der dréhnenden Maschinenhalle
benachbart, hat im Riicken der wundervollen Kreisschen Betonhalle
die wissenschaftliche Abteilung ,,Gruppe Arbeiterschutz‘‘ ihr Heim
gefunden. Der ,,offizielle‘’ Arbeiterschutz mdchte man sagen, denn
die ,,Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands‘ hat als
Vertreterin der organisierten Arbeiterschaft neben der ,,wissenschaft-
lichen Abteilung“ eine eigene ,,Sonderausstellung’ errichtet, die ein-
dringlich bemitht ist, ihre ,,Forderungen’ in Gegensatz zu den bisher
erreichbaren, oder besser gesagt, bisher verwirklichten Arbeiterschutz-
maBnahnien zu stellen. Der ,,Gruppe Arbeiterschutz‘, die wieder in die
Unterabteilungen ,,Bauarbeiterhygiene“ und ,,Unfallverhiitung’ zer-
fallt, ist als weitere Sonderausstellung eine Ubersicht tiber die deutsche
Arbeiterversicherung angegliedert, an der beteiligt sind das Reichs-
versicherungsamt, Berlin, und die Trager der Kranken-, Unfall-, Inva-
liden- und Hinterbliebenenversicherung, unter ihnen 9 Ortskranken-
kassen, die 12 Baugewerksberufsgenossenschaften und auBerdem die
Tiefbau-, die Steinbruch-, die Ziegelei-Berufsgenossenschaft nebst 14
Landesversicherungsanstalten und Sonderanstalten der Invalidenver-
sicherung. Im Vordergrunde des Interesses stand zweifellos die leider
in zu engen Raum gepreBte Abteilung ,,Bauarbeiterhygiene’®. Ihr
wissenschaftlicher Leiter, Dr. Kiihn, Leipzig, hatte es verstanden,
sich die Unterstiitzung einer groBen Anzahl von BehGérden, Museen,
wissenschaftlichen Forschern und Privatleuten zu sichern, die in
iiberaus entgegenkommender Weise ihre Schauobjekte und Forschungs-
resultate zur Verfiigung stellten. Die Darstellungen erstreckten sich im
wesentlichen auf die bei Bauarbeitern beobachteten pathologischen Er-
scheinungen an den Augen, Ohren, Zahnen und der Haut, zeigten
ferner die schadlichen Einwirkungen gewerblicher Gifte, sowie des
Alkohols und beleuchteten den Zusammenhang zwischen Staub und
Tuberkulose, Rheumatismus und Witterungseinflitssen. Im AnschluB
hieran wurden endlich die Erkrankungen des Nervensystems, ortho-
padische Veranderungen, Knochenbriiche und 4hnliche Unfallsfolgen
vorgefithrt, denen man zum Vergleich mit normalen Verhdltnissen
Praparate gesunder Organe gegenitibergestellt hatte. Die Zusammen-
fassung aller im Bauberufe vorkommenden Augenverletzungen war
von der Leipziger Universitaéts-Augenklinik (Prof. Dr. Birch-Hirsch-
feld) iibernommen worden. 13 groBe, in Aquarell ausgefiihrte Ab-
bildungen und zahlreiche, unter LupenvergréBerung hergestelite Nach-
bildungen des Auges in Glas gaben im Verein mit kurzen Erlaute-
rungen einen auch flr Laien leicht verstandlichen Uberblick. Sto8 und
	Gewerbehygienische Umschau.
	Gewerbehygiene und Uniallverhutung
auf der Internationalen Baufach-Ausstellung, Leipzig 1913.
Von R. Schiller, Frankfurt a. M.
	Nicht zu Unrecht ist einmal das Wort getallen, dab unser Zett-
alter mit einem ganz besonders kritischen Blicke begabt sei, mit einem
Blick fitr allerlei geschmacklose Ubertreibungen und Stilwidrigkeiten,
wie sie nun einmal unvermeidlich jeden wirtschaftlichen Aufstieg
zu begleiten pflegen. Uberall, wo friher krasser Rationalismus einziger
und allein ausschlaggebender Antrieb aller an die Offentliche Aut-
merksamkeit appellierenden Handlungen war, hat man sich heute daran
gewéhnt, auch dem Kiinstler das ihm gebtthrende Stimmrecht einzu-
rdumen. Sicherlich nicht immer aus reinem Verstandnis fir unsere
kulturellen Bediirinisse, meist aber mit dem erwiinschten wirtschait-
lichen Erfolge. (Man denke nur an die erfreuliche Entwicklung
unserer Plakatkunst.) Das hier zutage tretende Streben nach héchster
ZweckmaBigkeit unter Beriicksichtigung rein Asthetischer Gesichts-
punkte hat sich nun endlich auch unseres recht im argen liegenden
Ausstellungswesens angenommen, um einmal gritndlich mit den tiber-
lebten Anschauungen und térichten Geschmacklosigkeiten aufzurdumen,
Die ,,Weltausstellung, mit der uns noch bis vor kurzem fast jeder
zweite Sommer iiberraschte, erscheint uns, wenn auch ihre Anfange
weiter zuriickliegen, so recht als ein Kind der Griinderjahre, jener
Zeit, der die Fassade, die Masse alles, der innere Gehalt fast nichts
bedeutet hat. Gewif® hatten diese Ausstellungen ebenso wie heute den
Zweck, dem einheimischen Markte neue Absatzgebiete zu erdffnen
und die Errungenschaften unseres Wirtschaftslebens in mdglichst
wirkungsvoller Gestalt vor Augen zu fithren; allein die ganze An-
ordnung des Stoffes mit ihrer plumpen Effekthascherei, ihrem jeder
organischen Gliederung entbehrenden Anhaufen innerlich zusammen-
hangloser Massen, kurz, mit ihrem ganzen Jahrmarktstrubel, brachte
es mit sich, daB die Darbietungen eine Anziehungskraft hauptsachlich
auf das internationale Reisepublikum ausiibten und erst in zweiter
Linie kommerzielle Interessen befriedigen konnten.. Aus dieser Er-
kenntnis haben wir die Nutzanwendung gezogen, und wenn uns etwas
iiberzeugen konnte, daB wir die Alliiren der Griinderjahre endgiiltig
abgelegt und gesunde Bahnen eingeschlagen haben, so tat dies
nach jeder Richtung hin die Internationale Baufach-Ausstellung, Leipzig
1913, ein Merkstein nicht nur des gewaltigen bautechnischen Fort-
schrittes, sondern, wenn nicht alle Zeichen triigen, auch eine Weg-
marke unserer Geschmacksentwicklung. Eingedenk ihrer iiberaus be-
deutsamen Mission als Bildungsfaktor ist die I.B.A. unter Zugrunde-
legung der auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden
gewonnenen Erfahrungen auch noch auf einem anderen Gebiete
bahnbrechend vorgegangen, insofern namlich, als sie Aufklarung und
Belehrung der breiten Volkskreise iiber die sozialpolitischen Bediirt-
nisse unserer Arbeiterschaft auf ihr Programm gesetzt und auch
in gliicklicher Weise durchgefihrt hat. Sie war es, die den treff-
lichen Gedanken, Gewerbehygiene und Unfallverhiitung organisch
in den Rahmen einer Fachausstellung einzufiigen, zum ersten Male
in umfassender und durchaus vorurteilsfreier Weise zur Tat werden
	WIR WARNEN VOR
NACHAHMUNGEN,
LL
	FEUERFESTES, WASSERDICHTES, UNVER- \ 
WITTERBARES, GEGEN STOSS, DRUCK, SAURE- \
HALTIGE ATMOSPHARE WIDERSTANDSFAHIGES,

\ GEGEN HITZE UND KALTE ISOLIERENDES
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