BEILAGE ZUM INDUSTRIEBAU - HEFT VI
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Kénigliche Hoflieferanten
DRESDEN-A. 5
Die idealste und bevorzugteste Bedachungsart der Gegenwart
Lohsol-Dedachung
rot
grau
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Gewerbehygienische Umschau.
Gewerbehygiene und Unfallverhtitung
auf der Internationalen Baufach-Ausstellung, Leipzig 1913.
Von R. schtiller, Frankfurt a. M.
(Fortsetzung.)
Fs zeigt eine Breite von 2 m und _ besteht aus 3 cm
starken Brettern, die auf kraftigen, unter der Balkenlage befestigten
Auslegebiumen ruhen (Abbildung +4). Das Turmgeriist ist in der
Hauptsache nach den Prinzipien des eben besprochenen Arbeits-
АББПаипе 4.
verschiebungen gesichert ist. Die Steigleitern stehen schrag und
sind am Fuf{ mit eisernen Spitzen versehen, um cin Abgleiten zu
verhindern (Abbildung 5). SchlieBlich sind noch an den Dachern an-
gebrachte besondere Schutzvorrichtungen fiir Dachdecker und Glaser
zu erwahnen, die namentlich bei Reparaturarbeiten zur Verwendung ge-
langen sollen (Abbildung 5).
Innerhalb der Umzdunung haben einige gréfere, im Original aus-
gefithrte Ausstellungsobjekte ihren Platz gefunden. Vor allem ist
es eine vom Verband der Bauarbeiter und Zimmerer ausgestellte
Musterbaubude, welche die Aufmerksamkeit der Fachleute auf sich
lenkt. Uber den Ubelstand, daB die Bauleute nur selten einen einiger-
maBen wohnlichen Raum auf dem Bauplatze vorfinden, der ihnen bet
den Mahlzeiten Unterkunit und gegen Unbilden der
Witterung Schutz gewdahrt, wird bekanntlich von seifen
der Arbeitnehmer sehr geklagt. Die hier gezeigte
Baubude soll den Beweis erbringen, daB die Schaffung
eines allen berechtigten Anforderungen entsprechenden
Unterkunftsraumes ohne allzu grofe Mittel mdglich
ist. Die Gesamtkosten der Bude belaufen sich iit
allem Zubehér auf rund 1600 M. Da ihre solide
Konstruktion bei sorgsamer Behandlung eine minde-
stens zehnmalige Wiederverwendung gestattet, kommen
auf jede Bauausfiihrung, wenn man die Kosten fiir
den einmaligen Transport und Aufbau mit 30 M.
berechnet, nur etwa 190 M., eine Summe, die bei einem
Bau, der die GréBe der vorliegenden Bude notwendig
macht, kaum ins Gewicht fallt. Die Baubude ist
10,18 m lang, 4,30 m tief und 2,70 m hoch und be-
steht aus einem Kochraum, einem Waschraum und
einem dritten Raum, der zur Einnahme der Mahlzeiten
und zum eigentlichen Aufenthalt der Arbeiter bestimmt
ist (Abbildung 6). Im Kochraum ist auBer den Vor-
richtungen zum Anwirmen der Speisen auch ein Teil
der Kleiderschrinke untergebracht (Abbildung 7). Die
ibrigen Schranke stehen im Waschraum, der auch die
Einrichtung zur ersten Hilfe fiir Verungliickte enthalt
(Abbildung 8). Die Baubude ist fiir 25 Personen
bestimmt und macht mit ihren sauber gchaltencn
Tischen und Banken einen wohnlichen Eindruck. Um
die gut ventilierbaren Raume gegen Witterungsein-
fliisse zu schiitzen, hat man den Hohlraum zwischen
den doppelten Umfassungswinden mit Torfmull aus-
gefillt. Zur Verhiitung der bestimmungswidrigen, aber
leider hdufigen Unterbringung von Geratschatten und
Materialien in der Bude fiir Arbeiter haben gleich da-
neben auch einige Materialbuden Aufstellung gefunden.
Eine zweite Musterbude fiir Arbeiter, die nach den
gleichen Gesichtspunkten gebaut und den etwas anders gearteten Ver-
haltnissen im Tief- und StraBenbahnbau angepaBt ist, wird vom Ver-
bande der Steinsetzer gezeigt, еше dritte, ahnliche vom Zentral-
verband der Steinarbeiter Deutschlands. Den oft unhaltbaren, jeder
Hygiene hohnsprechenden Abortverhiiltnissen auf den Bauplatzen will
Schubert