Eine biographische Skizze nach eigenen Angaben des Künstlers.
Paul Klee wurde am 18. Dezember 1879 in einem Ort bei Bern geboren. Sein Vater ist Musikdirektor und Lehrer am Lehrerseminar. Er stammt aus Bayern. Die Mutter ist Schweizerin. Beide Familien sind musikalisch,- gezeichnet wurde nurin der mütterlichen Verwandtschaft,- die Großmutter mütterlicherseits war es denn auch, die den kleinen Paul als erste zum Zeichnen und Kolorieren anleitete. Bei einem Violinlehrer, einem ganz ausgezeichneten Musik- Pädagogen, den der Siebenjährige bekam, fand er auch Gelegenheit die Knackfuß-Monographien zu durchblättern. Mit zehn Jahren fing er an Landschaften zu zeichnen aus Journalen und auch nach der Natur. Als autodidaktischer Landschafter dilettierte er fröhlich weiter bis zum eigentlichen Studium. Die Violine spielte er bald so gut, daß man ihn bei den Aufführungen des städtischen
Orchesters mittun ließ, eines braven, ambitionierten Orchesters, das sich oft bis zu Brahms- Symphonien vorwagte, die es mit Begeisterung, wenn auch nicht immer ganz korrekt wiedergab.
Selbstverständlich war der Vater bei aller Duldung künstlerischer Neigungen für die bürgerliche Solidität eines abgeschlossenen Gymnasialstudiums. Der Sohn war anderen Sinnes, hielt aber dann doch, wenn auch unter innerer Opposition, bis zur glücklichen Reifeprüfung durch.
Da schlug nun die Stunde lebensgestaltender Entscheidung. Bürger oder Künstler? Natürlich Künstler. Komplizierter war die Frage: Maler oder Musiker? Ein wahres Dilemma, denn Talent und Neigung war zu beiden vorhanden. Die Eltern enthielten sich jeder Einmischung,- bei der Mutter war es freilich klar, daß sie aus ihrem Sohn gern einen Musiker gemacht hätte. Mit Vernunft ist da nichts zu wollen, ein Künstler darf nur seinem Instinkt vertrauen. Dieser nun warnte vor der Musik. Er wußte zwar nichts vom Stand der Malerei, aber die Musik schien ihm damals um die Jahrhundertwende keine Möglichkeiten zu künstlerischer Produktion zu bieten. Also Maler.
Diesem Entschluß, leichtblütig im Vertrauen auf irgendwelche Kräfte, die sich im Innern regten, gefaßt, folgte im Oktober 1898 als erster Schritt eine Reise nach München zum Akademiedirektor Löfftz, der die landschaftlichen Zeichnungen, die Klee ihm vorlegte, zwar lobte, aber dann den Rat gab, vorerst die Privatschule Knirrs zu besuchen. Der Jüngling tat, was man ihm riet, und es gefiel ihm sehr gut bei Knirr. Vor allem aber gefiel ihm das Leben mit guten Kameraden. Da waren ferner Konzerte und Theater, ganz unerhörte Genüsse.
1916//22
Schriftlied (Aquarell)
Paul Klee wurde am 18. Dezember 1879 in einem Ort bei Bern
Orchesters mittun ließ, eines braven, ambitionierten Orchesters, das sich oft bis zu Brahms- Symphonien vorwagte, die es mit Begeisterung, wenn auch nicht immer ganz korrekt wiedergab.
Selbstverständlich war der Vater bei aller Duldung künstlerischer Neigungen für die bürgerliche Solidität eines abgeschlossenen Gymnasialstudiums. Der Sohn war anderen Sinnes, hielt aber dann doch, wenn auch unter innerer Opposition, bis zur glücklichen Reifeprüfung durch.
Da schlug nun die Stunde lebensgestaltender Entscheidung. Bürger oder Künstler? Natürlich Künstler. Komplizierter war die Frage: Maler oder Musiker? Ein wahres Dilemma, denn Talent und Neigung war zu beiden vorhanden. Die Eltern enthielten sich jeder Einmischung,- bei der Mutter war es freilich klar, daß sie aus ihrem Sohn gern einen Musiker gemacht hätte. Mit Vernunft ist da nichts zu wollen, ein Künstler darf nur seinem Instinkt vertrauen. Dieser nun warnte vor der Musik. Er wußte zwar nichts vom Stand der Malerei, aber die Musik schien ihm damals um die Jahrhundertwende keine Möglichkeiten zu künstlerischer Produktion zu bieten. Also Maler.
Diesem Entschluß, leichtblütig im Vertrauen auf irgendwelche Kräfte, die sich im Innern regten, gefaßt, folgte im Oktober 1898 als erster Schritt eine Reise nach München zum Akademiedirektor Löfftz, der die landschaftlichen Zeichnungen, die Klee ihm vorlegte, zwar lobte, aber dann den Rat gab, vorerst die Privatschule Knirrs zu besuchen. Der Jüngling tat, was man ihm riet, und es gefiel ihm sehr gut bei Knirr. Vor allem aber gefiel ihm das Leben mit guten Kameraden. Da waren ferner Konzerte und Theater, ganz unerhörte Genüsse.
1916//22
Schriftlied (Aquarell)