entschließen, ein besonderes Textbuch zu schreiben. Denn läge ein solches vor, so würde es vermutlich wenigstens hie und da „eingeführt“ werden. Mir aber scheinen solche Textbücher dem eigentlichen Zwecke des Bilderheftes geradezu zuwider zu laufen: sie lenken von der Hauptaufgabe ab. Es soll eben doch nur das Kunstwerk betrachtet und durch Betrachtung verstanden werden. Wie der Lehrer dabei vorzugehen hat, das hat keiner besser gezeigt als Lichtwark, dessen Buch ich allen Lehrern, die es noch nicht kennen, dringend empfehle 1). Wer Lichtwark auch darin folgt, daß er die Jugend möglichst zu den Originalen führt, der wird die besten Ergebnisse zu verzeichnen haben. Am leichtesten geht dies in der Architektur, bei der es zugleich möglich ist, selbst jugend
lichem Alter den großen Gang der Kunstgeschichte klarzumachen: wie ans Altertum anschließend sich eine neue Kunst, die romanische und gotische, entwickelt, wie dann durch einen Bruch die Renaissance herbeigeführt wird, wie diese sich zum Barock und Rokoko auswächst und wie endlich das 19. Jahrhundert mit seinem Wiederholungskurs einsetzt. Jedenfalls ist und bleibt die Hauptaufgabe, Freude am Sehen und Suchen zu erwecken und eine Anzahl von Kunstwerken, vor allem die unseres Vaterlandes, kennen und lieben zu lehren.
Allen, die mich bei meiner Arbeit in irgendeiner Weise unterstützt haben, es sind deren recht viele, spreche ich auch hier meinen Dank aus. Winke aus der Praxis, auch gerechter Tadel werden stets die nötige Beachtung finden. HEIDELBERG, im August 1910.
1) Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken. Vielleicht darf ich auch auf meine Schrift „Antike Kunstwerke im klassischen Unterricht“ hinweisen (Programmbeilage des Karlsruher Gymnasiums 1901).
lichem Alter den großen Gang der Kunstgeschichte klarzumachen: wie ans Altertum anschließend sich eine neue Kunst, die romanische und gotische, entwickelt, wie dann durch einen Bruch die Renaissance herbeigeführt wird, wie diese sich zum Barock und Rokoko auswächst und wie endlich das 19. Jahrhundert mit seinem Wiederholungskurs einsetzt. Jedenfalls ist und bleibt die Hauptaufgabe, Freude am Sehen und Suchen zu erwecken und eine Anzahl von Kunstwerken, vor allem die unseres Vaterlandes, kennen und lieben zu lehren.
Allen, die mich bei meiner Arbeit in irgendeiner Weise unterstützt haben, es sind deren recht viele, spreche ich auch hier meinen Dank aus. Winke aus der Praxis, auch gerechter Tadel werden stets die nötige Beachtung finden. HEIDELBERG, im August 1910.
H. LUCKENBACH.
1) Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken. Vielleicht darf ich auch auf meine Schrift „Antike Kunstwerke im klassischen Unterricht“ hinweisen (Programmbeilage des Karlsruher Gymnasiums 1901).