üblichen Küchen-, Wirtschafts- und Kellerräume für den Wirtschaftsbetrieb, Räume für die Zentralheizung und eine Badeeinrichtung mit Wannen- und Brausebädern für das Bahnhofspersonal. Durch Tieflegung des Wirtschafts
hofes ist eine ausreichende Beleuchtung der wichtigeren Wirtschaftsräume erzielt worden.
Der Fußboden der Halle mit den anschließenden Räumen liegt einige Stufen über Yorplatzhöhe und wenig über Schienenoberkante, im Gegensatz zu den neuen Empfangsgebäuden in Essen und Koblenz. Um der bei
allen neueren Bahnhofsanlagen durchgeführten Forderung un
bedingter Vermeidung von Gleisüberschreitungen in Schienenhöhe zu genügen, ist ein Quertunnel unter den Gleisen angelegt. Treppen führen von ihm nach den einzelnen Bahnsteigen.
Die Bahnsteige sind mit einstieligen Hallen überdeckt.
Das Äußere. Für die Formengebung des Gebäudes wurde im Hinblick auf den altehrwürdigen Wormser Dom der romanische Stil gewählt. Der Aufbau (Blatt 1 bis 3 und Text-Abb. 3) ist streng aus dem Grundriß entwickelt. Eintritts
halle und Wartesaal III. /IV. Klasse haben eine größere Höhe als die übrigen Räume erhalten und bilden die Hauptmotive der Ansicht nach dem Vorplatz. Über dem Mittelbau mit dem großen Hallenfenster erhebt sich ein stattlicher Giebel (Blatt 1 und Text-Abb. 1). Ganz in gelblich weißem Pfälzer Sandstein aufgeführt, zeigt er reiche Bildhauerarbeiten. Der große Wulst, der das Hallen
fenster umrahmt, ist in romanischer Weise vollständig mit Bildwerk übersponnen. Als Vorwurf diente die Entwicklung des Transport- und Verkehrs
wesens. Im Ornament verwebt sind die verschiedenen Beförderungsmittel der Vergangenheit wie Postkutsche, Sänfte, Lastwagen u. a. dargestellt. Die in entgegengesetzter Richtung fahrende Maschine des Eisenbahnzuges wirft die ganze Herrlichkeit über den Haufen. Die oberhalb des großen Fensters hervortretenden Konsolen als Träger der flachen Halbsäulen werden von Bahnsteigschaffnern gebildet. Der eine durchlocht die Fahrkarten, der andere ruft mit der Glocke in der Hand die Züge ab. Um beide Schaffner scharen sich die Reisenden. Als Giebelanfänger dienen zwei Masken mit den Sinn
bildern des Handels und Gewerbes. Über dem hessischen Wappen thront als Abschluß des Giebels ein zweiköpfiges Ungetüm, das die Dampfkraft versinnbildlichen soll. In scherzhafter Weise ist dieses Fabeltier auch als Sinn
bild der neugegründeten preußisch-hessischen Eisenbahngemeinschaft gedeutet worden, Die Uhr im Hallenfenster, von außen und innen sichtbar und abends zu beleuchten, ist umrahmt von einem in Kupfer getriebenen Relief mit Sinnbildern der Zeit und der Ewigkeit. Auf eine stilgerechte Behandlung des Zifferblattes ist mit Rücksicht auf die gute Lesbarkeit absichtlich ver
zichtet worden. Reichere Bildhauerarbeit ziert auch den Giebel des Fürstenänbaues mit seinem Portal (Abb. 2 Bl. 2). Im Giebelfeld ist die Huldigung des Fürsten von den verschiedenen Ständen zur Darstellung gebracht. Sämt
liche Modelle zu den Bildhauerarbeiten in Stein wurden von dem Bildhauer Vlasdek in Mombach bei Mainz in mustergültiger Weise hergestellt.
Für das äußere Fachwerk — in Worms ist Fachwerk baupolizeilich zulässig — ist durchweg bestes Eichenholz, braun lasiert, zur Verwendung gekommen. Die Gefache sind nicht, wie sonst üblich, geputzt, sondern mosaikartig mit ausgesuchten weißen Rheinkieseln, die in Zementmörtel gedrückt wurden, ausgesetzt. Sämtliche Abdeckungen, Rinnen und Abfallrohre sind aus Kupfer hergestellt. Das Dach, einschließlich der Kehlen, ist mit roten Regensburger Biberschwänzen eingedeckt. Erwähnt sei noch die Behandlung
a Wirtschaftshof. b Fürstenhau.
Abb. 2. Lageplan.
hofes ist eine ausreichende Beleuchtung der wichtigeren Wirtschaftsräume erzielt worden.
Der Fußboden der Halle mit den anschließenden Räumen liegt einige Stufen über Yorplatzhöhe und wenig über Schienenoberkante, im Gegensatz zu den neuen Empfangsgebäuden in Essen und Koblenz. Um der bei
allen neueren Bahnhofsanlagen durchgeführten Forderung un
bedingter Vermeidung von Gleisüberschreitungen in Schienenhöhe zu genügen, ist ein Quertunnel unter den Gleisen angelegt. Treppen führen von ihm nach den einzelnen Bahnsteigen.
Die Bahnsteige sind mit einstieligen Hallen überdeckt.
Das Äußere. Für die Formengebung des Gebäudes wurde im Hinblick auf den altehrwürdigen Wormser Dom der romanische Stil gewählt. Der Aufbau (Blatt 1 bis 3 und Text-Abb. 3) ist streng aus dem Grundriß entwickelt. Eintritts
halle und Wartesaal III. /IV. Klasse haben eine größere Höhe als die übrigen Räume erhalten und bilden die Hauptmotive der Ansicht nach dem Vorplatz. Über dem Mittelbau mit dem großen Hallenfenster erhebt sich ein stattlicher Giebel (Blatt 1 und Text-Abb. 1). Ganz in gelblich weißem Pfälzer Sandstein aufgeführt, zeigt er reiche Bildhauerarbeiten. Der große Wulst, der das Hallen
fenster umrahmt, ist in romanischer Weise vollständig mit Bildwerk übersponnen. Als Vorwurf diente die Entwicklung des Transport- und Verkehrs
wesens. Im Ornament verwebt sind die verschiedenen Beförderungsmittel der Vergangenheit wie Postkutsche, Sänfte, Lastwagen u. a. dargestellt. Die in entgegengesetzter Richtung fahrende Maschine des Eisenbahnzuges wirft die ganze Herrlichkeit über den Haufen. Die oberhalb des großen Fensters hervortretenden Konsolen als Träger der flachen Halbsäulen werden von Bahnsteigschaffnern gebildet. Der eine durchlocht die Fahrkarten, der andere ruft mit der Glocke in der Hand die Züge ab. Um beide Schaffner scharen sich die Reisenden. Als Giebelanfänger dienen zwei Masken mit den Sinn
bildern des Handels und Gewerbes. Über dem hessischen Wappen thront als Abschluß des Giebels ein zweiköpfiges Ungetüm, das die Dampfkraft versinnbildlichen soll. In scherzhafter Weise ist dieses Fabeltier auch als Sinn
bild der neugegründeten preußisch-hessischen Eisenbahngemeinschaft gedeutet worden, Die Uhr im Hallenfenster, von außen und innen sichtbar und abends zu beleuchten, ist umrahmt von einem in Kupfer getriebenen Relief mit Sinnbildern der Zeit und der Ewigkeit. Auf eine stilgerechte Behandlung des Zifferblattes ist mit Rücksicht auf die gute Lesbarkeit absichtlich ver
zichtet worden. Reichere Bildhauerarbeit ziert auch den Giebel des Fürstenänbaues mit seinem Portal (Abb. 2 Bl. 2). Im Giebelfeld ist die Huldigung des Fürsten von den verschiedenen Ständen zur Darstellung gebracht. Sämt
liche Modelle zu den Bildhauerarbeiten in Stein wurden von dem Bildhauer Vlasdek in Mombach bei Mainz in mustergültiger Weise hergestellt.
Für das äußere Fachwerk — in Worms ist Fachwerk baupolizeilich zulässig — ist durchweg bestes Eichenholz, braun lasiert, zur Verwendung gekommen. Die Gefache sind nicht, wie sonst üblich, geputzt, sondern mosaikartig mit ausgesuchten weißen Rheinkieseln, die in Zementmörtel gedrückt wurden, ausgesetzt. Sämtliche Abdeckungen, Rinnen und Abfallrohre sind aus Kupfer hergestellt. Das Dach, einschließlich der Kehlen, ist mit roten Regensburger Biberschwänzen eingedeckt. Erwähnt sei noch die Behandlung
a Wirtschaftshof. b Fürstenhau.
Abb. 2. Lageplan.