dem erhielten die einzelnen Felder zwischen den Fundamentmauern bezw. Pfeilern Quergefälle. Über die ganze Platte wurde dann ein Netz von Drainrohren verlegt, die in einen in der Mitte der Platte von Süd nach Nord verlaufenden Sammelstrang münden. Letzterer hat Ausfluß in eine unter der Hauptausfahrt belegene Zisterne. Diese Drainage hat den Zweck, für den Fall, daß in der Platte doch noch Un
dichtigkeiten sein sollten, das etwa durchsickernde Wasser abzuführen und in die Zisterne zu leiten, aus der es mittels einer elektrisch betriebenen Kreiselpumpe in die unter der Kellerdecke hängende Hauptentwässerungsleitung abgepumpt werden kann. Die Drainage erwies sich aber auch während der Bauausführung bis zur Fertigstellung des Daches als sehr vorteilhaft für die Abführung des in den Bau eindringen
den Regenwassers, das infolge der wasserdichten Herstellung der Sohle nicht versickern konnte und daher ausgepumpt werden mußte. Der Umstand, daß jedesmal nach heftigen Regengüssen und nach der Schneeschmelze die Drainage sehr stark Wasser führte, daß dagegen nach Fertigstellung des Bauwerks der Zufluß zur Zisterne immer spärlicher wurde und schließlich versiegte, läßt den Schluß zu, daß die Platte tatsächlich wasserdicht ist oder wenigstens keine größeren Undichtigkeiten haben kann. Die Drainröhren be
stehen aus glasierten Tonröhren von 75 mm lichter Weite, die auf der oberen Hälfte mit kleinen Löchern versehen sind. Damit diese Löcher sich nicht verstopfen, wurden die Röhren mit einem lockeren Jutegewebe umwickelt. Bei der Einmündung in den 200 mm weiten Sammelrohrstrang sind Einsteigschächte angelegt. Außerdem ist das Ende der einzelnen Drainrohrstränge mit einem Kniestück aufwärts bis zum Kellerfußboden hochgeführt, um nachspülen zu können.
Der Zwischenraum, zwischen der Fundamentplatte und dem Kellerfußboden, der eine durchschnittliche Höhe von 1, 50 m hat, wurde mit reinem Sand verfüllt, der aus der Ausschachtung gewonnen war. In diesen Sand wurden die beim Abbruch der alten Kellermauern massenhaft gewonnenen schweren Basaltsteine aus Säulenbasalt (in Köln „Unkelsteine“
genannt) eingebettet. Dadurch wurde das Einheitsgewicht der Auffüllung, welche ja die dem Wasserauftrieb entgegen
wirkende Auflast herstellen soll, vergrößert, und diese schweren Steine, die sich nur sehr mühsam zerkleinern lassen, brauchten nicht fortgeschafft zu werden.
Die Fundamentplatte wurde an den Seiten bis zur hochwasserfreien Höhe von + 9, 52 Kölner Pegel hochgeführt und zwar teils als geböschte Futtermauer von genügender Stärke, um dem eintretendenfalls durch Wasserdruck ver
mehrten seitlichen Erddruck selbständig widerstehen zu können, teils als segmentbogenförmig gewölbte und gegen die Kellermauern verstrebte Lichtschachtmauer. Diese seitlichen Futter
mauern wurden im gleichen Zementkalktraßbeton hergestellt, wie die Fundamentplatte. Die Außenfläche der Futtermauern wurde sodann mit Siderosthen-Lubrose gestrichen und hierauf die gleiche doppelte Isolierschicht aufgebracht, die zur Dich
tung der Sohle dient. Die Seiten- und die Sohlen-Dichtung bildet eine ununterbrochene Isolierschicht. Um sie an den
Umbiegestellen aus der wagerechten in die lotrechte Lage herstellen zu können, wurde die unterste 15 cm starke Betonschicht, die unter der Sohlen Isolierung liegt, an allen
vier Seiten ein Stück weitergeführt und hierauf kleine Stützmauern aufgesetzt, an denen die wagerechte Isolierung hoch
geführt und auf welche die Enden derselben dann so lange
aufgerollt niedergelegt wurden, bis sie an die mittlerweile fertiggestellten Futtermauern angeklebt werden konnten. An
den Seiten kam die schützende Ruberoidlage nach außen zu liegen und erhielt nochmals einen Überstrich von Siderosthen- Lubrose. Um beim Verfüllen der Baugrube die Isolierschicht oberhalb der kleinen Stützmauern zu schützen, wurde ihr schließlich ein Schutzmäuerchen aus Ziegelmauerwerk, 1/2 Stein stark, in Zementmörtel vorgemauert.
Auf die vorbeschriebene Weise steht das ganze Bauwerk gewissermaßen in einem großen wasserdichten Kasten, dessen Seitenwände die nötige Steifigkeit besitzen und dessen Boden durch Auflast gegen den Auftrieb gesichert ist. Daß die wasserdichte Isolierschicht die erwünschte Elastizität besitzt, um kleinere Bewegungen des Bauwerks ohne Schaden mit
machen zu können, wurde durch den weiteren Bauverlauf bestätigt. Gegen Ende des Baues zeigte sich quer durch den später noch zu erwähnenden Heizkanal ein kleiner Setz
riß, der mehrere Millimeter stark sich durch die Kellermauer, die Sohle des Heizkanals und die äußere Futtermauer hin
zog. An dieser Stelle wurde die Sohle bloßgelegt und ein Stück aus der Isolierung herausgeschnitten, dessen Untersuchung zeigte, daß die Isolierschicht vollkommen zusammen
hängend und unversehrt geblieben war, obwohl der Riß durch die ganze Dicke der Sohlplatte ging.
Die vorgeschriebenen Erd- und Gründungsarbeiten wurden, ebenso wie alle übrigen Betonarbeiten mit alleiniger Ausnahme der Kellerfußböden, durch die Kölner Betonbaufirma Helff u. Heinemann ausgeführt.
Die Eisenkonstruktion. Bei der Aufstellung des Bauentwurfs wurde die Grundrißeinteilung der überdeckenden Eisenhallen, die Binderlage und auch die allgemeine Form der Binder festgelegt. Auf dieser Unterlage wurde das Eisenwerk der Hallen von dem derzeitigen Professor an der Technischen Hochschule in Aachen — jetzt in Charlottenburg — H. Boost entworfen, berechnet und ausgearbeitet. Da
bei wurde aus architektonischen Rücksichten gewünscht, daß die Binder nicht als Kastenbinder, sondern als einfache Binder ausgebildet würden, um ein übermäßiges Durchein
ander von Stäben zu vermeiden und möglichst klare und übersichtliche Hauptformen zu erhalten.
Die Dachausmittlung (Text-Abb. 14) gibt eine Übersicht über die Gesamtanordnung. Die umschließenden Umfassungsmauern sind nicht imstande, selbständig dem sie bean
spruchenden Winddruck zu widerstehen und ihn auf das Fundament zu übertragen. Die Mauern müssen sich daher gegen die Eisenkonstruktion anlehnen. Letztere mußte deswegen mit den Umfassungswänden verbunden werden, wodurch aber die Beweglichkeit der Eisenkonstruktion bei
Wärmewechsel beeinträchtigt wurde. Es kam deshalb darauf an, die Konstruktion so zu gestalten, daß Wärmespannungen nach Möglichkeit vermieden wurden. Für die Bin
der wurden Dreigelenkfach werkbogen gewählt, und auch bei den Pfetten wurde von Gelenkverbindungen Gebrauch gemacht.
Da der Hallenboden sehr verschiedene Höhenlagen auf
weist, so mußten auch die Binder verschiedene Höhen haben.