heimer Muschelkalkstein. Beide gehen in der Farbe vorzüglich zusammen und geben der ganzen Erscheinung des Baues ein höchst vornehmes Gepräge (vgl. Bl. 56 bis 58). Die beiden Innenhöfe (Text-Abb. 9) sind geputzt, die Fensterumrahmungen daselbst in Tuff und Basaltlava ausgeführt. Die Klempnerarbeiten wurden durchweg in Kupfer hergestellt, die Dächer sind in deutschem Schiefer aus der Grube Maria
schacht bei Laubach-Müllenbach gedeckt und die Türen und Fenster in Eichenholz hergestellt. Die nach den Modellen der Gebrüder Cauer in Kreuznach von G. Knodt in Frank
furt in Kupfer getriebenen Figuren über dem Hauptportal
(Text-Abb. 1) stellen den Ritter Georg, sowie Weinbau und Schiffahrt dar. Die Haupteingangshalle (Abb. 1 Bl. 59) ist mit Marmor verkleidet, aus demselben Baustoff sind die Stufen der Haupttreppen gefertigt. Die Architektur des Haupttreppenhauses (Abb. 2 Bl. 59) zeigt geschliffenen Hardtheimer Muschelkalkstein, Kämpfer und Basen sind mit reizvollem Ornament versehen, Pfeiler und Säulen in poliertem roten schwedischen Granit ausgeführt. Die sämt
lichen Türumrahmungen sind teils in grauem Kyllburger, teils in Roigheimer und teils in rotweißem Mainhöllenstein ausgeführt worden.
Die Decken bestehen aus Betonkappen zwischen Trägern.
Alle Fußböden sind mit Linoleum auf Zementestrich belegt, die Aborte haben Terrazzobelag erhalten. Das Haupttreppenhaus, die Eingangshalle und die Buchhalterei, deren Tragewerke auf geschliffenen Labradorsäulen ruhen, sind mit Holzdecken ver
sehen, die unter Betondecken gespannt wurden. In den Fluren sind in der Nähen der Botenzimmer zwei elektrisch betriebene Aktenaufzüge, sowie aus Steingutplatten, die in der alten Technik im benachbarten Höhr hergestellt wurden, bestehende Aktenablegenischen und Wandbrunnen angelegt worden.
Die künstliche Beleuchtung der Geschäftszimmer geschieht durch elektrisches Licht, der Flure durch Gaslicht. Die Heizung der sämtlichen Gebäude erfolgt durch getrennt ange
legte Niederdruck -Warmwasserheizungsanlagen, deren Kessel mit Rücksicht auf das Rheinhochwasser in großen wasserdichten Monierbehältern aufgestellt sind. Während der Bau
ausführung wurde eine als spätere Erweiterung geplante Aufstockung der Rücklagen an der Regierungsstraße angeordnet und mit ausgeführt. Als Erweiterung des Re
gierungsgebäudes ist das neu errichtete Hauptsteueramt (Text-Abb. 2 u. 3) angenommen, das mit ihm gleiche Geschoßhöhen und Flurachsen erhalten hat.
Der Saalbau (Text-Abb. 2 u. 3) wurde zwischen dem Regierungsgebäude und dem Wohnhause angeordnet, damit er bei größeren Festlichkeiten auch als Tanzsaal verwendet werden kann. Der Saal weist eine, durch eine besondere Treppe zugängliche Musiktribüne auf.


Auch das Wohnhaus (Text-Abb. 2, 3 u. 6 und Bl. 56) schließt sich in seiner architektonischen Ausbildung dem Ver


waltungsgebäude an. Es hat an der Regierungsstraße einen Haupt- (Abb. 1 Bl. 58) und einen Nebeneingang, nach dem Rhein zu einen Garten mit geschützten Sitzplätzen. Das
Abb. 8.
Schnitt durch den
Mittelflügel.