eingedeckt. Die beiden Laufställe haben eine lichte Weite von 13, 50 m, ihre Dachbinder werden durch eiserne Gitterträger gebildet. Zur Warmhaltung der Stallräume sind die
Dachsparren unterhalb verschalt, gerohrt und geputzt. Zur Absonderung kranker Fohlen wurden in jedem Flügel zwei Laufstände abgetrennt; eine besondere Stalleinrichtung ist mit Ausnahme zweier an den Längswänden liegenden und mit gebügeltem Zementmörtel geputzten Krippen nicht vor
handen. Die inneren Wandflächen sind in den Fugen glatt gestrichen und geweißt; sie tragen oberhalb der Krippen einen etwa 1, 50 m hohen Teeranstrich, um das Belecken der Wände durch die Fohlen zu verhüten. Der Fußboden ist zur Schonung der jungen Hufe nicht hart und massiv hergestellt, son
dern besteht aus einer Sandschüt
tung, auf der die Streu ausgebreitet wird. Zur Trän
kung der Fohlen wird das Wasser von einem etwa 12 m entfernten Brunnen mittels einer Pumpe in einen Behälter ge
leitet. Der Bau steht auf dem neuen Hofe in Trakehnen.
Die Gesamtkosten des Gebäu
des betragen rund 42 340 ℳ. Auf
1 cbm umbauten Raumes entfallen hierbei rund 6, 20 ℳ.
Zwei runde offene Laufställe in Trakehnen (Abb. 12 u. 13 Bl. 38). Die Größe des vorbeschriebenen geschlossenen Laufstalles ist derart bemessen, daß den Tieren inner
halb desselben eine reichliche Bewegungsfreiheit verbleibt. Zum Tummeln der Fohlen im Freien sind vor den Toren der beiden Stallräume besondere freie Rennbahnen angelegt worden. Bei ungünstiger Witterung geschieht die Bewegung in zwei offenen Laufställen, die im Jahre 1898 errichtet sind und die Form eines aufgespannten Regenschirmes besitzen.
Beide Laufställe sind rund, haben einen Durchmesser von 24, 50 m und bieten Raum zum gleichzeitigen Tummeln
von je 30 Fohlen. Sie sind ganz aus Holz hergestellt und bestehen aus einem Zeltdach zum Schutz gegen von oben kommende Nässe und aus einer 2, 5 m hohen verbretterten Ringwand zum Abhalten seitlicher Witterungseinflüsse. Der
Zwischenraum ist offen. Das Zeltdach ist der Leichtigkeit wegen mit Schindeln eingedeckt und wird getragen durch einen starken in einem verankerten, gut eingemauerten guß
eisernen Schuh stehenden Mittelstiel sowie durch 16 an die Umfassung gestellte Holzstützen. Die Sparren des Zeltdaches, die sich über dem Mittelstiel in einem gußeisernen Schuh vereinigen, werden durch je eine Fuß- und Mittelpfette unterstützt, von denen die erstere durch die Stiele an der Um
fassung, die letztere durch lange vom Mittelstiel ausgehende Streben getragen wird. Dem Sparrenschub wird durch wage
rechte Zugstangen aus Rundeisen entgegengewirkt, die in zwei Lagen, und zwar die untere in Höhe der Fußpfette, die obere in Höhe der Mittelpfette angebracht sind, und von denen jede Gruppe sich in einem um den Mittelstiel ge
legten eisernen Ring vereinigt. Die Flächen des gesamten Holzwerkes einschließlich der Dachschindeln sind mit Karbolineum gestrichen. Zur Beobachtung der Herde ist seitlich an der Außenwand eine Kanzel nebst Treppe angebracht. Jeder der beiden Bauten kostet 5222 Jé. Sie sind erbaut im Jahre 1898 und stehen gleichfalls auf dem neuen Hofe in Trakehnen.
Boxenstall für 70 Hengste in Trakehnen (Abb. 4 bis 6 Bl. 38 und Abb. 2 Bl. 41). Der in den Jahren 1899/1900
errichtete Boxen
stall bietet Raum
für 70 Hengste. In ihm sind die dreijährigen jungen Tiere untergebracht, wäh
rend die eigent
lichen Deckhengste (Hauptbeschäler)
sich in einem älte
ren Stalle des alten Hofes in Trakeh
nen (Text-Abb. 7). befinden, der, wie erwähnt, in einem der nächsten Jahre durch einen den neuern Anforderungen entspre
chenden, an der Nordostseite des Hauptvorwerks Trakehnen vorgesehenen Neubau ersetzt werden soll. Der genannte Boxen
stall ist das bedeutendste und wertvollste von sämtlichen
neueren Trakehner Gebäuden. Seine Frontlänge beträgt rd. 150 m und nimmt fast die ganze westliche Langseite des neuen Hofes ein, den er gegen die dahinter liegenden Weiden wirksam abschließt. Er besteht aus einem in einfacher wirksamer Architektur gegliederten zweistöckigen Mittelbau (Text-Abb. 10) und zwei langen Seitenflügeln. Ersterer enthält im Erdgeschoß außer einem 5 m breiten Eingangsflur zwei Sattelkammern, zwei Wärterzimmer, sowie den Verbindungsgang der beiden Flügelbauten. In der Achse des Eingangs
portales führt eine an der Hinterfront liegende Treppe zum ersten Stockwerk, in dem die Wohnung des Sattelmeisters untergebracht ist. Im Dachgeschoß befindet sich noch ein Wohnraum für einen unverheirateten Gestütwärter.
Der Mittelbau hat eine Breite von 14, 78 m, die Flügel eine Länge von je rd. 67, 60 m, ihre Breite beträgt 13, 04 m. In jedem Flügel liegen 35 Boxen, die an den beiden äußeren Längswänden angeordnet sind und je durch ein Fenster be
leuchtet werden. Die beiden Boxenreihen werden durch einen in der Längsachse liegenden, 4, 50 m breiten Mittel
gang (Text-Abb. 11) voneinander geschieden; ein im Mittelbau angeordneter Flurgang von 3, 74 m Breite stellt die Verbindung
zwischen den Flügeln her. Die Stallräume lassen sich durch zweiflüglige Türen von dem Mittelbau absperren. Zur schnelleren
Abb. 7. Alter Hauptbeschälerstall auf dem alten Hof in Trakehnen.