Entleerung und zum bequemeren Hinausschaffen des Dunges ist in halber Länge jedes Flügels an der Vorder- und Hinter
seite je ein Ausfahrtstor angelegt worden; ein wei
terer Ausgang befindet sich in den Giebelwän
den. In jedem Stallraum liegt neben dem Mittel
bau eine Futterkammer nebst Heuschacht und Treppe zum Dachboden.
Ein zweiter Schacht so
wie eine zweite Treppe befindet sich an den Giebelmauern zu beiden Seiten der Giebelausgänge.
Die Anordnung einer zweiten Treppenanlage an den Giebeln hat den Zweck, zur Bequemlichkeit eine zweite Verbin
dung mit dem Dachboden zu schaffen und zugleich eine zu große Abkühlung der End boxen zu verhin
dern. In dem mit einem hohen Drempel versehe
nen Dachraum werden über den Ställen die Lang
futtervorräte gelagert
(Stroh, Heu, Klee). Die Aufspeicherung dieser schlechten Wärmeleiter
im oberen Raum trägt zur Abhaltung der erheblichen Winterkälte des Ostens und zur Warmhaltung der Ställe in der kalten Jahreszeit erheblich bei. Das Dach ist mit holländischen Pfannen auf Bretterunterschalung eingedeckt. Für den Dachstuhl ist Holz verwandt. Die Architektur des Gebäudes zeigt eine Vereinigung von Ziegelblendbau mit Putzflächen. Der Mittelbau ist durch einen geglie
derten Staffelgiebel gekrönt. Die Ausbildung des Äußeren bringt die Zweckbestimmung der inneren Räume sowie des gesamten Bauwerkes zum Ausdruck. Die gesamten Räume mit Ausnahme der oberen Wohnungen des Mittel
baues sind durch preußische Kappen zwischen eisernen I-Trägern überwölbt, deren Anordnung in den beiden Flügeln der Standteilung entspricht. Die Träger der Stallräume werden je durch zwei gußeiserne Säulen unterstützt, die zu
gleich die Eckpfosten der einzelnen Stände bilden. Im
Dachboden ist über dem abgeglichenen Kappen nachträglich eine rauhe gespundete Dielung auf Lagerhölzern verlegt wor
den. Die Lagerung der Heuvorräte auf rauhem Estrich hat sich wegen ihrer Vermengung mit Zementstaub und -Stückchen sowie wegen Feuchtigkeitsbildungen nicht bewährt. Auch mußte durch Ausgleichen von Wärmeunterschieden zwischen dem unteren warmen Stallraum und dem
kälteren Dachboden durch Anordnung einer Luftschicht unter dem hohl verlegten Dachfußboden die Bildung von Nieder
Abb. 8. Boxeneinrichtung in Trakehnen.
Abb. 9. Verschluß an den inneren Schiebetüren im Boxenstall in Trakehnen.