schlägen und Tropfen an der massiven Stalldecke verhindert werden. Sämtliche Kappen sowie auch die Wände sind mit Kalkmörtel geputzt und geweißt; von einer Bekleidung der Wände mit Kacheln ist abgesehen, wie überhaupt jeglicher Prunk in der Ausstattung der Räume vermieden ist.
Die Tore und Türen sind aus Holz hergestellt und haben eine Federeinlage aus Bandeisen erhalten. Ihre Quer- und Strebekonstruktion wird durch beiderseitig aufgelegte und mit
einander verschraubte Form- bezw. Bandeisen gebildet. Zur besseren Dichtung und Verhinderung von Zugerscheinungen haben sämtliche Tore und Türen hölzerne starke Blendrahmen erhalten. Die Fenster bestehen im Mittelbau aus Holz in üblicher Konstruktion, in den Stallräumen hat jede Boxe ein eisernes Kippfenster mit sogenannten Seitenbacken erhalten, die den unmittelbaren Luftzug von den Pferden abhalten. Sämtliche Fußböden des Erd
geschosses sind aus einer Betonlage mit darauf verlegtem Zementestrich gebildet, nur die Boxen haben ein Pflaster aus hochkantigen Eisenklin
kern erhalten. Zur geräuschlosen Führung von Pferden ist auf dem Estrich der Mittelgänge ein
etwa 4 cm hoher, 2 m breiter, weicher Teppich aus einem Sandauftrag, vermischt mit Sägespänen gebildet worden.
Boxen. Die Boxen (Text-Abb. 8) haben eine Breite von 3, 15 m und eine Tiefe von 4 m.
Die beiden Seitenwände sowie die am Mittelgang liegende Türwand werden gebildet durch eine 1, 25 m hohe mit einem Holm abschließende 5 cm starke Bohlenwand, auf der ein einfaches Gitter von 26 mm starken, senkrechten Rundstäben mit 5 cm Stababstand angebracht ist. Die gesamte Schrankenhöhe beträgt 2, 50 m. Bei den neuesten Stallbauten ist statt der vorgenannten Holzwand
eine massive Herstellung aus 25 cm starken und beiderseits mit gebügeltem Zementmörtel geputzten Wänden in Aussicht genommen, die von den Hengsten nicht leicht zerstört oder angenagt werden können. Zur Verhinderung des gegenseitigen Leckens und Beißens werden für den oberen Teil der Schranke doppelte Gitter mit versetzten senkrechten Stäben verwandt. Die Türen der Boxen sind als Schiebetüren ausgeführt, welche an Differentialrollen
hängen und trotz ihres erheblichen Gewichtes (ihr oberer Teil besteht ebenfalls aus dem anfangs beschriebenen eisernen Gitter) sich leicht bewegen lassen. Der leicht her
zustellende Verschluß verdient wegen seiner Einfachheit und Zweckmäßigkeit besondere Beachtung (Text-Abb. 9). Beim Schließen der Tür gleitet der Ansatz a der eisernen Klinke an der schiefen Gleitfläche c—d herab und legt sich, empor
gedrückt durch das Gewicht des Hebels c in die Ausklinkung f—g; hiermit ist der Verschluß hergestellt. Beim Öffnen ist es nur erforderlich, den Hebel e emporzuheben (sieh e1), worauf die Tür zurückgeschoben werden kann.
Der aus hochkantigen, mit Zement vergossenen Klinkern hergestellte Fußboden der Boxen ist mit einer Strohmatte belegt und auf dieser die Streu aufgebracht. Rinnen und Jauchenanlagen sind nicht zur Ausführung gelangt, da eine Urinansammlung nicht stattfindet, die geringfügige Flüssigkeit jeder einzelnen Boxe vielmehr von der dicken Strohmatte unmittelbar aufgesogen wird.
Zur Aufnahme des Futters ist in einer Ecke jeder Boxe an der Außenwand ein gemauerter Krippentisch mit eingesetzter Tonschale angeordnet. Nach den bei dieser Ausführung gemachten Erfahrungen wird letztere von den Hengsten mit den Hufen leicht zerschlagen; deshalb sollen die Krippenschüsseln in Zukunft aus gebügeltem Zement
putz hergestellt und unten durch eine Ausbauchung erweitert werden, um ein Herauswerfen des Futters durch die Pferde zu verhindern. Die Vorderkante der Krippe wird durch ein Winkeleisen gegen Beschädigungon geschützt.
Zur Aufbewahrung des Futters ist in jeder Futterkammer ein massiver, mit mehreren Abteilungen versehener Futterkasten aufgestellt, dessen Innen- und Außenflächen mit
Abb. 10. Boxenstall in Trakehnen. Mittelbau.
Abb. 11. Boxenstall in Trakehnen. Mittelgang.