gebügeltem Zementmörtel glatt geputzt sind. Die Deckel bestehen aus Eisenblech und sind vermittels Scharnieren aufklappbar. Zur Verhinderung des Einflusses von auf
steigender Feuchtigkeit auf Häcksel und Korn ist etwa 15 cm unter der Bodenfläche der Kasten eine Isolierschicht aus 6 mm starker Asphaltfilzpappe eingelegt worden.
Für die Stallräume war eine ausgiebige Lüftung erforderlich, und zwar wird die Abführung verdorbener Luft durch Luftschlote aus verzinktem Eisenblech von 50 cm Durchmesser bewirkt, die über dem Mittelgange im Scheitel der Kappen angebracht und im Dachboden zur Verhinderung einer zu starken Abkühlung mit Brettern umkleidet sind.
Zum Schließen der Schlote sind in ihrem unteren Teile Drosselklappen mit zwei herabhängenden Ketten angebracht. Etwaiges Schwitzwasser wird in einem unter der Einströmungsöffnung hängenden Trichter aufgefangen. Die Zu
führung frischer Luft geschieht außer durch förmige, mit unterer äußerer und oberer innerer Öffnung versehene Mauerkanäle, mittels der Kippflügel der eisernen Fenster sowie durch 20—30 cm weite Luftöffnungen, die über jedem
Fenster dicht unter der Decke in der Außenwand angebracht und durch Klappen zu verschließen sind. Bei Kälte werden die Öffnungen mit Stroh verstopft.
Die Versorgung des Gebäudes mit Wasser erfolgt durch eine Leitung, die das Wasser einem an der Hinterfront des Stalles angelegten Bohrbrunnen entnimmt und zu dem in der Futterkammer des südlichen Stallflügels etwas erhöht stehenden Behälter leitet. Von hier führt ein kurzer Abzweig nach der örtlichen Zapfstelle an der Futterkammer
wand desselben Flügels; ein zweiter längerer Abzweig geht nach der Zapfstelle au der Futterkammerwand des nördlichen Flügels.
Die Kosten des Gebäudes stellen sich auf rd. 118800 ℳ, diejenigen des zugehörigen Bohrbrunnens und der Wasser
leitung auf rd. 2560 ℳ. Demnach insgesamt auf 121300 ℳ.
Auf 1 qm bebauter Grundfläche entfallen rd. 57 ℳ, auf 1 cbm umbauten Raumes rd. 8 ℳ.
Auktionsstall Trakehnen, erbaut 1900 (Abb. 1 bis 3 Bl. 38 und Abb. 1 Bl. 41). Der Bau steht an der Südseite des neuen Hofes und dient zur Einstellung von Pferden, die
jährlich zum öffentlichen Verkauf kommen. Der Mittelbau ist in verhältnismäßig bescheidenen Abmessungen gehalten. Die Anordnung der Stände zu beiden Seiten eines durchgehenden Mittelganges ist auch hier beibehalten. In jedem Flügel können 56 Pferde in offenen und 4 Pferde in geschlossenen Kastenständen aufgestellt werden. Zwischen je zwei und zwei Pferden sind feste Wände angebracht und an den guß
eisernen Stallsäulen befestigt, während die beiden Pferde eines Standes unter sich durch einen Latierbaum getrennt werden.
Die erhebliche Breite des Mittelganges von 5 m ist dadurch bedingt, daß in den Flügeln eine bedeutende Anzahl
Pferde untergebracht werden und demgemäß ein großer Rauminhalt geschaffen werden mußte. Auch die Tiefe der Stände ist etwas reichlicher als gewöhnlich mit 3, 75 m an
genommen, damit Personen bei etwaigen Besichtigungen nicht von Pferden geschlagen werden können.
Für die Krippen der offenen Stände sind wie bei dem Boxenstall Tonschalen verwendet, welche auf gemauerten
Tischen angebracht sind. In den Boxen sind Eckkrippen aufgestellt. Bezüglich der Zweckmäßigkeit der Tonschalen
im Auktionsstall ist zu bemerken, daß Beschädigungen hier weniger häufig sind, da die Pferde im Auktionsstall ange
bunden werden und in der Regel älter und ruhiger sind als die dreijährigen Hengste im Boxenstall. Über den Krippen sind die inneren Flächen der äußeren Wände mit gebügeltem Zementputz versehen, darüber in den Fugen glatt gestrichen und geweißt. Die Sattelkammer hat zur Trockenhaltung des Sattelzeuges eine 2 m hohe Wand
bekleidung aus gehobelten und gespundeten Brettern erhalten. Bezüglich der Fußböden, der Fenster und Türen, der Lüf
tungseinrichtungen kann hier auf die Ausführungen beim Boxenstall verwiesen werden, da sie jenen genau ent
sprechen. Die Decke ist aus Holz hergestellt, die Balken unterhalb geschalt, gerohrt und mit Zementputz versehen, oberhalb mit Holzdielen belegt. Im Dachboden der Flügel werden Heu-, Stroh- und sonstige Futtervorräte unterge
bracht. Der Mittelbau hat ein Obergeschoß mit einer Stube für einen Wärter, sowie ein Dachgeschoß zur Lagerung von Hafer erhalten. Zur Versorgung des Gebäudes mit Wasser ist ein besonderer Bohrbrunnen angelegt, dem auch die Einwohner der in der Nähe liegenden Familienhäuser das Gebrauchswasser entnehmen. Der Brunnen mußte unter be
deutender Geldaufwendung bis zu der erheblichen Tiefe von 164 m herabgeführt werden, liefert aber aus der erschlos
senen sehr ergiebigen Ader derartige Wassermengen, daß das Wasser beständig überströmt und abfließt, soweit es nicht zur Füllung des im Erdgeschoß des Mittelbaues aufgestellten gemauerten Wasserbehälters benutzt wird. Die Entnahme aus dem letzteren geschieht mittels Eimer. — Die
Baukosten des Gebäudes haben insgesamt 76 910 ℳ betra
gen. Für die Anlage des Brunnens und der Wasser
leitungsind zusammen 8610 ℳ verausgabt, während die Pfla
sterungen der Zufahrten und der Dunggruben rd. 4180 ℳ
erforderten. 1 cbm umbauten Raumes hat beim Auktions
stall durchschnittlich 7, 40 ℳ, 1 qm bebauter Grundfläche 48, 60 ℳ gekostet.
Stutenstall Trakehnen (Abb. 7 bis 9 Bl. 39). In dem auf dem alten Hofe im Jahre 1901 errichteten Stuten
stall sind in vier Abteilungen je neun Mutterstuten mit ihren Fohlen, insgesamt also 36
Stuten nebst Fohlen untergebracht. Das Gebäude ist nach dem Abbruch des alten baufälligen Stutenstalles auf derselben Stelle im unmittelbaren Anschluß an den Korn
speicher errichtet (Text-Abb. 13). Von der in der Mitte des Stalles gelegenen Futterkammer führt eine Tür zu einer Boxe für kranke Pferde und eine Treppe zum Dachboden, der Heu- und sonstige Futtervorräte für den Bedarf der Fohlenstuten aufzunehmen hat und aus diesem Grunde mit
Abb. 12. Holzbande in der
Reitbahn.
steigender Feuchtigkeit auf Häcksel und Korn ist etwa 15 cm unter der Bodenfläche der Kasten eine Isolierschicht aus 6 mm starker Asphaltfilzpappe eingelegt worden.
Für die Stallräume war eine ausgiebige Lüftung erforderlich, und zwar wird die Abführung verdorbener Luft durch Luftschlote aus verzinktem Eisenblech von 50 cm Durchmesser bewirkt, die über dem Mittelgange im Scheitel der Kappen angebracht und im Dachboden zur Verhinderung einer zu starken Abkühlung mit Brettern umkleidet sind.
Zum Schließen der Schlote sind in ihrem unteren Teile Drosselklappen mit zwei herabhängenden Ketten angebracht. Etwaiges Schwitzwasser wird in einem unter der Einströmungsöffnung hängenden Trichter aufgefangen. Die Zu
führung frischer Luft geschieht außer durch förmige, mit unterer äußerer und oberer innerer Öffnung versehene Mauerkanäle, mittels der Kippflügel der eisernen Fenster sowie durch 20—30 cm weite Luftöffnungen, die über jedem
Fenster dicht unter der Decke in der Außenwand angebracht und durch Klappen zu verschließen sind. Bei Kälte werden die Öffnungen mit Stroh verstopft.
Die Versorgung des Gebäudes mit Wasser erfolgt durch eine Leitung, die das Wasser einem an der Hinterfront des Stalles angelegten Bohrbrunnen entnimmt und zu dem in der Futterkammer des südlichen Stallflügels etwas erhöht stehenden Behälter leitet. Von hier führt ein kurzer Abzweig nach der örtlichen Zapfstelle an der Futterkammer
wand desselben Flügels; ein zweiter längerer Abzweig geht nach der Zapfstelle au der Futterkammerwand des nördlichen Flügels.
Die Kosten des Gebäudes stellen sich auf rd. 118800 ℳ, diejenigen des zugehörigen Bohrbrunnens und der Wasser
leitung auf rd. 2560 ℳ. Demnach insgesamt auf 121300 ℳ.
Auf 1 qm bebauter Grundfläche entfallen rd. 57 ℳ, auf 1 cbm umbauten Raumes rd. 8 ℳ.
Auktionsstall Trakehnen, erbaut 1900 (Abb. 1 bis 3 Bl. 38 und Abb. 1 Bl. 41). Der Bau steht an der Südseite des neuen Hofes und dient zur Einstellung von Pferden, die
jährlich zum öffentlichen Verkauf kommen. Der Mittelbau ist in verhältnismäßig bescheidenen Abmessungen gehalten. Die Anordnung der Stände zu beiden Seiten eines durchgehenden Mittelganges ist auch hier beibehalten. In jedem Flügel können 56 Pferde in offenen und 4 Pferde in geschlossenen Kastenständen aufgestellt werden. Zwischen je zwei und zwei Pferden sind feste Wände angebracht und an den guß
eisernen Stallsäulen befestigt, während die beiden Pferde eines Standes unter sich durch einen Latierbaum getrennt werden.
Die erhebliche Breite des Mittelganges von 5 m ist dadurch bedingt, daß in den Flügeln eine bedeutende Anzahl
Pferde untergebracht werden und demgemäß ein großer Rauminhalt geschaffen werden mußte. Auch die Tiefe der Stände ist etwas reichlicher als gewöhnlich mit 3, 75 m an
genommen, damit Personen bei etwaigen Besichtigungen nicht von Pferden geschlagen werden können.
Für die Krippen der offenen Stände sind wie bei dem Boxenstall Tonschalen verwendet, welche auf gemauerten
Tischen angebracht sind. In den Boxen sind Eckkrippen aufgestellt. Bezüglich der Zweckmäßigkeit der Tonschalen
im Auktionsstall ist zu bemerken, daß Beschädigungen hier weniger häufig sind, da die Pferde im Auktionsstall ange
bunden werden und in der Regel älter und ruhiger sind als die dreijährigen Hengste im Boxenstall. Über den Krippen sind die inneren Flächen der äußeren Wände mit gebügeltem Zementputz versehen, darüber in den Fugen glatt gestrichen und geweißt. Die Sattelkammer hat zur Trockenhaltung des Sattelzeuges eine 2 m hohe Wand
bekleidung aus gehobelten und gespundeten Brettern erhalten. Bezüglich der Fußböden, der Fenster und Türen, der Lüf
tungseinrichtungen kann hier auf die Ausführungen beim Boxenstall verwiesen werden, da sie jenen genau ent
sprechen. Die Decke ist aus Holz hergestellt, die Balken unterhalb geschalt, gerohrt und mit Zementputz versehen, oberhalb mit Holzdielen belegt. Im Dachboden der Flügel werden Heu-, Stroh- und sonstige Futtervorräte unterge
bracht. Der Mittelbau hat ein Obergeschoß mit einer Stube für einen Wärter, sowie ein Dachgeschoß zur Lagerung von Hafer erhalten. Zur Versorgung des Gebäudes mit Wasser ist ein besonderer Bohrbrunnen angelegt, dem auch die Einwohner der in der Nähe liegenden Familienhäuser das Gebrauchswasser entnehmen. Der Brunnen mußte unter be
deutender Geldaufwendung bis zu der erheblichen Tiefe von 164 m herabgeführt werden, liefert aber aus der erschlos
senen sehr ergiebigen Ader derartige Wassermengen, daß das Wasser beständig überströmt und abfließt, soweit es nicht zur Füllung des im Erdgeschoß des Mittelbaues aufgestellten gemauerten Wasserbehälters benutzt wird. Die Entnahme aus dem letzteren geschieht mittels Eimer. — Die
Baukosten des Gebäudes haben insgesamt 76 910 ℳ betra
gen. Für die Anlage des Brunnens und der Wasser
leitungsind zusammen 8610 ℳ verausgabt, während die Pfla
sterungen der Zufahrten und der Dunggruben rd. 4180 ℳ
erforderten. 1 cbm umbauten Raumes hat beim Auktions
stall durchschnittlich 7, 40 ℳ, 1 qm bebauter Grundfläche 48, 60 ℳ gekostet.
Stutenstall Trakehnen (Abb. 7 bis 9 Bl. 39). In dem auf dem alten Hofe im Jahre 1901 errichteten Stuten
stall sind in vier Abteilungen je neun Mutterstuten mit ihren Fohlen, insgesamt also 36
Stuten nebst Fohlen untergebracht. Das Gebäude ist nach dem Abbruch des alten baufälligen Stutenstalles auf derselben Stelle im unmittelbaren Anschluß an den Korn
speicher errichtet (Text-Abb. 13). Von der in der Mitte des Stalles gelegenen Futterkammer führt eine Tür zu einer Boxe für kranke Pferde und eine Treppe zum Dachboden, der Heu- und sonstige Futtervorräte für den Bedarf der Fohlenstuten aufzunehmen hat und aus diesem Grunde mit
Abb. 12. Holzbande in der
Reitbahn.