für die Verlosung angekauften Ölgemälden hergestellt werden. — Unter solchen Umständen wird wohl der nächste Jahresbericht zur Feier des fünfundsiebzigjährigen Bestehens des Sächsischen Kunstvereins leider wieder von einem weiteren Rückgänge berichten dürfen. — Von den sonstigen Mitteilungen des Jahresberichts seien folgende hervorgehoben: an Stelle des verstorbenen Königs Albert hat König Georg das Protektorat übernommen. Im Jahre 1903 wird kein Vereinsblatt verabfolgt, die verfügbaren Mittel sollen mit für die Prämie von 1904 verwendet werden. Der verstorbene Kaufmann Herr Johannes Dürrstein hat dem Verein 300 Mark vermacht; die Summe ist dem Dressler’schen Unterstützungsfonds zugeführt worden, der jetzt 2300 Mark beträgt (die Schaffung eines solchen Fonds, die den Zwecken des Vereins wenig entspricht, erscheint uns sehr unangebracht; dafür istderKünstler-Unterstützungsverein da). Im Jahre 1901 waren 3223 Kunstgegenstände ausgestellt, darunter 1011 aus Dresden und Umgebung. Verkauft wurden 102 für 11 715 Mark, davon 47 aus Dresden für 4235 Mark. Der Kunstverein selbst kaufte 83 Kunstwerke für 18275 Mark zur Verlosung, ein Kunstwerk für 750 Mark aus dem Fonds für öffentliche Zwecke. Insgesamt also wurden 186 Werke (52/3 auf 100) abgesetzt, was nicht als ein grosser Erfolg bezeichnet werden kann.

DENKMÄLER
Bremen. Herr Franz Schütte, der durch die Vollendung und die Ausschmückung des Domes und die Stiftung der Rosselenkergruppe von Louis Tuaillon — von anderen fürstlichen Geschenken zu geschweigen — bereits ausserordentlich viel für die Verschönerung Bremens gethan hat, wird demnächst die Anlagen der Stadt durch ein weiteres Denkmal bereichern. Er hat Tuaillon mit der Ausführung des Reiterstandbildes des Kaisers Friedrich in Bronzeguss beauftragt. Das für Charlottenburg bestimmte Modell des Kaiserdenkmals, das nicht zur Ausführung gelangte und auf der Ausstellung der Berliner Secession zu sehen war, bleibt im grossen und ganzen auch für das Bremer Denkmal massgebend. Indessen werden verschiedene Einzelheiten verändert, so namentlich die Haltung des rechten Armes. Auch wird der Mantel weggelassen. Das Bremer Publikum, in welchem anfänglich heftige Proteste gegen die antikisierende Darstellung
des Kaisers laut geworden waren, scheint sich jetzt beruhigt zu haben. Wenigstens haben Senat und Bürgerschaft den Plan inzwischen gut geheissen und das schöne Geschenk dankend angenommen.
VERMISCHTES
Ein Schweizerisches Künstlerlexikon soll nach mannigfachen Vorarbeiten nunmehr im Verlage von Huber & Co. in Frauenfeld erscheinen. Die Redaktion führt Herr Professor Dr. Karl Brun, Zürich. Das Werk wird veranschlagt auf elf Lieferungen von je 160 Seiten. Der Preis jeder Lieferung soll vier Franken betragen und das Erscheinen sich auf fünf Jahre verteilen Das Werk wird im wesentlichen auf Kosten des Schweizerischen Kunstvereins hergestellt.
Von einer interessanten Reklame lesen wir eben: die Chokoladenfirma Stollwerk hat das Original von Menzel’s berühmtem »Armeewerk Friedrich’s des Grossen«: (von dem seiner Zeit nur 30 Exemplare abgezogen wurden, weil sich eine grössere Auflage nicht lohnte!) für 120000 Mark erworben und lässt die einzelnen Blätter jetzt in Dreifarbendruck als Reklamepostkarten vervielfältigen.
E. M. Geyger hat einen originellen Wandbrunnen vollendet: Aus einer Granitplatte wächst ein Baumstamm heraus, auf dem mit allen Vieren ein lebensgrosser Bär hockt, den Kopf vorgestreckt, die lange, unten gerundete Zunge herniederhängend. Die Zunge ist zum Anhängen eines Eimers wie geschaffen; der Bär hat ausserdem am Halse eine Vorrichtung, an der man zieht, um das Wasser zum Ausströmen zu bringen. Die Granitplatte unter dem Kopfe des Bären ist ausgehöhlt.
Herr Dr. A. Bredius bittet uns Nachstehendes zu veröffentlichen:
Nicht ich, sondern Graf Georg Mycielski aus Krakau entdeckte das Bild von Lastman, welches i614 datiert ist, beim Grafen Stecki auf Romanow (Russland). Ich sah es dann in Berlin bei Professor Hauser und erkannte darin sofort das verloren geglaubte Bild aus der Six’schen Sammlung, durch Vondel so überschwenglich gelobt. Das Bild ist zeitweise ausgestellt im Haag’schen Maurilshuis.
Dr. A. Bredius.
Einbanddecken
zur »Zeitschrift für bildende Kunst« mit Kunstchronik XIII. Jahrgang M. 1.50
zum »Kunstgewerbeblatt« XIII. Jahrgang M. 1.50
Porto je M. 0.30 Zu beziehen durch
E. A. SEEMANN in Leipzig
Verlag von ARTAR1A & CO., WIEN
Soeben erschien:
Giopanni Batfiifa üiepoto
Eine Studie von H. Modern
Fol. mit 2 Tafeln in Heliogravüre und 18 Abbildungen im Text.
Nur 400 Exemplare
Preis M. 15.—
Inhalt: Der Tag für Denkmalpflege in Düsseldorf. Von Oeorg Voss. — Der VII. internationale kunsthistorische Kongress in Innsbruck. — Alois Greil f. — Peter Behrens, Kunstgewerbeschuldirektor. — Stiftung fürs Hamburger Museum; Ausstellung im Leipziger Kunstgewerbemuseum; Breslau, Ausstellung von Werken deutscher Marinemaler. — Jahresbericht des sächsischen Kunstvereins. — Kaiser Friedrichdenkmal für Bremen. — Schweizerisches Künstlerlexikon; Reklame von Stollwerk; Wandbrunnen von E. M. Geyger; Berichtigung von Dr. A. Bredius. — Anzeigen.
Dieser Nummer liegt ein Prospekt der N. G. Elwert’schen Verlagsbuchhandlung in Marburg bei. Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E. A. Seemann, Leipzig, Querstrasse 13.
Druck von Ernst Hedrich Nachf., G. m. b. H., Leipzig.