bung«. Es sind damit grosse Formate vermieden und doch das vergleichende Einzelstudium ermöglicht. Hierbei, wie bei der Auswahl überhaupt, ist das Bestreben sichtbar, nicht nur auf die »Liebhaber«, sondern vor allem auf die Forscher Rücksicht zu nehmen, so mit den Einzelaufnahmen der »Speisung der Armen« des Braunschweiger Monogrammmeisters und anderes mehr. Die Aufnahmen stehen den früheren völlig gleich, sind in der Mehrzahl bei aller Weichheit und Wärme des Tones doch scharf und detailliert, wie das besonders manche Landschaften, z. B. die Ruinenlandschaft von Paul Bril, die Gebirgslandschaft von Keirincx und anderen mehr erkennen lassen. Es ist erfreulich, dass die Firma Bruckmann, die bestrebt ist, möglichst schnell die grösseren deutschen Sammlungen in dieser Form zu publizieren. Bei Korrektur dieser Zeilen geht uns der Katalog der Bruckmann’schen Pigmentdrucke nach Gemälden der Königlichen Galerie zu Dresden zu. Nicht weniger als 1320 Blatt, also mehr als die Hälfte des ganzen Bestandes dieser wichtigen Galerie sind nach Auswahl der Direktion aufgenommen. Der zarte, warme Ton der Pigmentdrucke kommt ganz besonders den Werken der vlämischen und holländischen Schule zu gute, an denen die Dresdner Sammlung so reich ist. Dafür täuscht er uns bei manchen Werken, die mehr gezeichnet als gemalt sind, eine dem Originale fremde Tonschönheit vor. Auch eine Reihe von Bildern des 19. Jahrhunderts sind reproduziert, Liebermann, Karl Vinnen, Liljefors und Meunier eingeschlossen.
Sch.
NEKROLOGE
ln Wien verstorben ist im vorigen Monat der Maler Professorj ulius Berger (geb. 1850 in Neutitschein), der allgemein bekannt geworden ist, durch sein 151/., Meter langes Deckengemälde im Goldsaale des Kaiserlichen Hofmuseums in Wien. Es stellt die Mäcene der bildenden Künste im Hause Habsburg dar.
KONGRESSE
Athen. Der ursprünglich für das nächste Jahr geplante internationale Archäologenkongress zu Athen wird allem Anschein nach eine Verschiebung in weitere Ferne erfahren. In der letzten Sitzung der griechischen archäologischen Gesellschaft wurde von den meisten Mitgliedern hervorgehoben, dass innerhalb der anfänglich gesetzten Frist die Vorarbeiten, die ein Gelingen des Kongresses gewährleisten könnten, nicht durchführbar seien. Dahin gehören in erster Linie die Restaurierung des Tempels von Phigaleia, des Löwen von Chaeronea, des Erechtheions, ferner die Säuberung des Tempelbezirks des Olympischen Zeus in Athen, die Durchführung der gegenwärtig begonnenen Ausgrabungen in Samos und anderen Orten. Einige dieser Arbeiten werden voraussichtlich noch zwei Jahre in Anspruch nehmen. Von diesem neuesten Beschluss der Archäologischen Gesellschaft ist auch der Ehrenpräsident des geplanten Kongresses, Kronprinz Konstantin, in Kenntnis gesetzt worden; seine Entscheidung steht noch aus.
(Voss. Ztg.)
WETTBEWERBE
Wettbewerb um Wandschulbilder für Österreich. Wie die Teschener Silesia mitteilt, hat die Direktion der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in der Wiener Zeitung vom 23. November d. J. eine Konkurrenz-Ausschreibung für künstlerische Entwürfe zu Wandtafeln für Volks- und Bürgerschulen veröffentlicht. Diese Wandtafel-Unternehmung, deren Details die Ausschreibung kennzeichnet, verfolgt den Zweck, der Volks- und Bürgerschule einen Bilderschatz an
die Hand zu geben, welcher dem Anschauungsbedürfnis der Kinder entgegenkommt und diese Absicht in einer Form zu erfüllen sucht, welche den Kunstsinn erweckt und das Kunstverständnis befördert. Das Unternehmen wird sich nicht darauf beschränken, lediglich lehrhafte Blätter zu bringen, welche in einem den Anforderungen der Kunsterziehung angepassten Gewände erscheinen werden, sondern es sollen auch reine Kunstblätter teils in Originaltafeln, teils in Reproduktionen nach schon bestehenden Kunstwerken hergestellt werden. Zu diesem Zwecke hat sich die Staatsdruckerei die Mithilfe der Gesellschaft »Lehrmittel- Centrale« gesichert, welch’ letztere durch ihre über das ganze Reich verbreitete Organisation den Zusammenfluss aller Erfahrungen, und Wünsche darstellt, die sich dem Lehrer durch den täglichen Verkehr mit den Schülern ergeben, und daher in der Lage ist, einen klaren Einblick in das thatsächliche Bedürfnis der Schule zu vermitteln. Die öffentliche Konkurrenz-Ausschreibung soll dazu dienen, die ganze Künstlerschaft für das Unternehmen zu interessieren und so die Möglichkeit zu schaffen, die geeignetsten künstlerischen Kräfte zur Führung des ausgedehnten und vielseitigen Werkes heranzuziehen. Aber nicht nur der Schule allein will dieses Unternehmen dienen, vielmehr soll auch dem Kunstbedürfnis des Volkes Rechnung getragen werden. In der Reihe der Tafeln wird sich eine grössere Anzahl solcher finden, die als Wandschmuck im Hause geeignet sind, dem Volke künstlerische Nahrung zu bieten, um auch auf diesem Boden Sinn und Liebe für die Kunst zu erwecken und das Gefühl für das Schöne auszubilden.
VEREINE
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen. In der Ausschusssitzung wurden die satzungsgemäss alljährlich vorzunehmenden Wahlen für den Verwaltungsrat gethätigt und die nach dem Turnus ausscheidenden Herren Fabrikbesitzer Gustav Bloem, Rentner Werner Dahl und Professor Christian Kröner wiedergewählt. Ebenso wurde das Amt des ersten Vorsitzenden Regierungsrat a. D. v. Wätjen und des stellvertretenden Vorsitzenden Geheimen Kommerzienrat Quack-M.-Gladbach wiederum übertragen. Das Amt des Schatzmeisters behält Fabrikbesitzer Gustav Bloem. Für die Herstellung eines grösseren Wandgemäldes in der Schifferbörse zu Ruhrort bewilligte der Ausschuss eine Beihilfe von 15000 Mark; desgleichen zur Beschaffung eines Gemäldes für den Saal des Kreishauses zu Ottweiler einen Zuschuss von 2000 Mark. Die Förderung von monumentalen Kunstwerken bleibt das vornehmste Ziel der Bestrebungen des Rheinisch-Westfälischen Kunstvereins.
(Köln. Ztg. 25. 11.)
SAMMLUNGEN UND AUSSTELLUNGEN
Berlin. Der letzte Tag der Klinger-Ausstellung bei Keller & Reiner gestaltete sich zu einer wahren Wallfahrt; es kamen auch Schüler höherer Anstalten, denen die Ausstellungsleitung Vorzugskarten gespendet hatte, in grosser Zahl herbei, das Werk des Leipziger Meisters zu sehen. Eine solche Massenhuldigung bei einem einzelnen Werke ist eigentlich eine ganz ungewöhnliche Erscheinung. Die Abrüstungsarbeiten zu beobachten, hatte sich auch Excellenz von Menzel eingefunden. Max Klinger beaufsichtigte das Auseinandernehmen und die Wegschaffung seines Werkes.
Berlin. Um. den Abendbesuch im Kunstgewerbemuseum zu heben, werden die Werkstätten und Lehranstalten mit kunstgewerblichem Betriebe durch Karten aufgefordert, ihren beteiligten Kräften den Genuss dieser Neuerung zukommen zu lassen. Die Direktion des Kunst
Sch.
NEKROLOGE
ln Wien verstorben ist im vorigen Monat der Maler Professorj ulius Berger (geb. 1850 in Neutitschein), der allgemein bekannt geworden ist, durch sein 151/., Meter langes Deckengemälde im Goldsaale des Kaiserlichen Hofmuseums in Wien. Es stellt die Mäcene der bildenden Künste im Hause Habsburg dar.
KONGRESSE
Athen. Der ursprünglich für das nächste Jahr geplante internationale Archäologenkongress zu Athen wird allem Anschein nach eine Verschiebung in weitere Ferne erfahren. In der letzten Sitzung der griechischen archäologischen Gesellschaft wurde von den meisten Mitgliedern hervorgehoben, dass innerhalb der anfänglich gesetzten Frist die Vorarbeiten, die ein Gelingen des Kongresses gewährleisten könnten, nicht durchführbar seien. Dahin gehören in erster Linie die Restaurierung des Tempels von Phigaleia, des Löwen von Chaeronea, des Erechtheions, ferner die Säuberung des Tempelbezirks des Olympischen Zeus in Athen, die Durchführung der gegenwärtig begonnenen Ausgrabungen in Samos und anderen Orten. Einige dieser Arbeiten werden voraussichtlich noch zwei Jahre in Anspruch nehmen. Von diesem neuesten Beschluss der Archäologischen Gesellschaft ist auch der Ehrenpräsident des geplanten Kongresses, Kronprinz Konstantin, in Kenntnis gesetzt worden; seine Entscheidung steht noch aus.
(Voss. Ztg.)
WETTBEWERBE
Wettbewerb um Wandschulbilder für Österreich. Wie die Teschener Silesia mitteilt, hat die Direktion der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in der Wiener Zeitung vom 23. November d. J. eine Konkurrenz-Ausschreibung für künstlerische Entwürfe zu Wandtafeln für Volks- und Bürgerschulen veröffentlicht. Diese Wandtafel-Unternehmung, deren Details die Ausschreibung kennzeichnet, verfolgt den Zweck, der Volks- und Bürgerschule einen Bilderschatz an
die Hand zu geben, welcher dem Anschauungsbedürfnis der Kinder entgegenkommt und diese Absicht in einer Form zu erfüllen sucht, welche den Kunstsinn erweckt und das Kunstverständnis befördert. Das Unternehmen wird sich nicht darauf beschränken, lediglich lehrhafte Blätter zu bringen, welche in einem den Anforderungen der Kunsterziehung angepassten Gewände erscheinen werden, sondern es sollen auch reine Kunstblätter teils in Originaltafeln, teils in Reproduktionen nach schon bestehenden Kunstwerken hergestellt werden. Zu diesem Zwecke hat sich die Staatsdruckerei die Mithilfe der Gesellschaft »Lehrmittel- Centrale« gesichert, welch’ letztere durch ihre über das ganze Reich verbreitete Organisation den Zusammenfluss aller Erfahrungen, und Wünsche darstellt, die sich dem Lehrer durch den täglichen Verkehr mit den Schülern ergeben, und daher in der Lage ist, einen klaren Einblick in das thatsächliche Bedürfnis der Schule zu vermitteln. Die öffentliche Konkurrenz-Ausschreibung soll dazu dienen, die ganze Künstlerschaft für das Unternehmen zu interessieren und so die Möglichkeit zu schaffen, die geeignetsten künstlerischen Kräfte zur Führung des ausgedehnten und vielseitigen Werkes heranzuziehen. Aber nicht nur der Schule allein will dieses Unternehmen dienen, vielmehr soll auch dem Kunstbedürfnis des Volkes Rechnung getragen werden. In der Reihe der Tafeln wird sich eine grössere Anzahl solcher finden, die als Wandschmuck im Hause geeignet sind, dem Volke künstlerische Nahrung zu bieten, um auch auf diesem Boden Sinn und Liebe für die Kunst zu erwecken und das Gefühl für das Schöne auszubilden.
VEREINE
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen. In der Ausschusssitzung wurden die satzungsgemäss alljährlich vorzunehmenden Wahlen für den Verwaltungsrat gethätigt und die nach dem Turnus ausscheidenden Herren Fabrikbesitzer Gustav Bloem, Rentner Werner Dahl und Professor Christian Kröner wiedergewählt. Ebenso wurde das Amt des ersten Vorsitzenden Regierungsrat a. D. v. Wätjen und des stellvertretenden Vorsitzenden Geheimen Kommerzienrat Quack-M.-Gladbach wiederum übertragen. Das Amt des Schatzmeisters behält Fabrikbesitzer Gustav Bloem. Für die Herstellung eines grösseren Wandgemäldes in der Schifferbörse zu Ruhrort bewilligte der Ausschuss eine Beihilfe von 15000 Mark; desgleichen zur Beschaffung eines Gemäldes für den Saal des Kreishauses zu Ottweiler einen Zuschuss von 2000 Mark. Die Förderung von monumentalen Kunstwerken bleibt das vornehmste Ziel der Bestrebungen des Rheinisch-Westfälischen Kunstvereins.
(Köln. Ztg. 25. 11.)
SAMMLUNGEN UND AUSSTELLUNGEN
Berlin. Der letzte Tag der Klinger-Ausstellung bei Keller & Reiner gestaltete sich zu einer wahren Wallfahrt; es kamen auch Schüler höherer Anstalten, denen die Ausstellungsleitung Vorzugskarten gespendet hatte, in grosser Zahl herbei, das Werk des Leipziger Meisters zu sehen. Eine solche Massenhuldigung bei einem einzelnen Werke ist eigentlich eine ganz ungewöhnliche Erscheinung. Die Abrüstungsarbeiten zu beobachten, hatte sich auch Excellenz von Menzel eingefunden. Max Klinger beaufsichtigte das Auseinandernehmen und die Wegschaffung seines Werkes.
Berlin. Um. den Abendbesuch im Kunstgewerbemuseum zu heben, werden die Werkstätten und Lehranstalten mit kunstgewerblichem Betriebe durch Karten aufgefordert, ihren beteiligten Kräften den Genuss dieser Neuerung zukommen zu lassen. Die Direktion des Kunst