VERMISCHTES
Künstlerinnenverein in Lausanne. In der französischen Schweiz haben sich kürzlich die Malerinnen und Bildhauerinnen zur gemeinsamen Vertretung ihrer Interessen und zur Veranstaltung von Ausstellungen zu einer Société romande des femmes peintres et sculpteurs vereinigt, die ihren Sitz in Lausanne hat und in allen Hauptplätzen der französischen Schweiz Zweigvereine gründen will.
Die kürzlich erfolgte Auflösung des KarteiIverhältnisses zwischen der Münchner und Berliner Secession hat in weiten Kreisen Aufsehen erregt. Die entscheidende Veranlassung für die Trennung wurde der Umstand, dass die Münchner Secession sich mit dem von der Berliner Secession für die bevorstehende Ausstellung zur Verfügung gestellten kleinen Raum nicht begnügen, sondern lieber selbständig eine grössere Kollektivausstellung in Berlin veranstalten wollte. Indem nun der Vorstand der Berliner
Secession in diesem Entschlüsse der Münchner ein den Statuten zuwiderlaufendes Vorgehen erblickte, erklärte er kurzer Hand seinen Austritt aus der Münchner Secession, worauf die Münchner auch ihrerseits aus der Berliner Secession ausschieden.
Mit Bezug auf die in Nr. 1, 2 und 6 der »Kunstchronik« erwähnten Gemälde Nr. 1943 und 1944 der Dresdner Galerie erlaube ich mir darauf hinzuweisen, dass Hainhofer seine Angabe, sie seien von Dürer, bereits 162g in dem Tagebuche seiner Reise nach Dresden (Wiener Qu.-Schriften f. Kunstgesch., N. F. X, p. 208) zu Gunsten Lukas Cranach’s des jüngeren widerrufen hat. Er giebt auch das Jahr (1551) ihrer Entstehung an, zeigt sich also damals durchaus unterrichtet. Um so mehr Gewicht behält dadurch die von ihm festgehaltene Versicherung, dieser Bilder seien drei gewesen. Sie hingen 1629 in einem Raume des Schlossturmes, der das »Riesenstübchen« (nicht zu verwechseln mit dem »Riesensaale«) hiess (Qu.-Schriften a. a. O.). Doering.
Verlag von E. A. Seemann in Leipzig Hauptwerke der bildenden Kunst
In geschichtlichem Zusammenhänge erläutert
von
Dr. Georg Warnecke
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Diese in Ansehung des Gebotenen spottwohlfeile kleine Kunstgeschichte kommt dem Bedürfnis derer entgegen, die rasch von einem kundigen Führer eine Überstellt über das Gebiet der bildenden Kunst gewinnen wollen. Der Verfasser leitet in seinen Beschreibungen zur Betrachtung der wichtigen Merkmale an und bedient sich durchweg einer gemeinverständlichen Schreibweise. Das 19. Jahrhundert ist auf etwa 150 Seiten mit mehr als 80 Abbild, vertreten.
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Inhalt: Zur Restauration des Dürer’schen Paumgartner-Altars in der Münchner alten Pinakothek. Von F. Dülberg. — Londoner Brief. Von O. v. Schleinitz. — Rom, Archäologisches Institut. — Die Minerva von Poitiers und der Diadumenos; Amphitrite von Melos; Griechische
Giebelstatuen in Rom. — Staatshaushaltsctat für Preussen; Das städtische Kunstmuseum in New York; Aufstellung von Klinger s Beethoven in Leipzig; Kunstausstellung in Venedig; Kunstgewerbe-Ausstellung in München; Ausstellung in St. Louis. — Kunstauktion in New York. Künstlerinnenverein in Lausanne; Auflösung des Kartellverhältnisses; Notiz Hainhofer betreffend. — Anzeigen.
Soeben erschienen:
Katalog XXXVIII: Kupferstiche, Radierungen und Holz
schnitte der deutschen und niederländischen Schule. Katalog XXXIX: Miniaturen und miniaturenartig ge
rahmte Kupferstiche. Katalog XL: Alte Porzellangruppen, Figuren und Ge
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Das vorliegende Werk wird für gebildete Reisende, die nach Rom gehen, sowie für Kenner der ewigen Stadt besonders anziehend sein. Seit dem Römerzuge Karls des Grossen bis in unsere Zeit gehen die Fahrten der Deutschen nach dem Zentrum Italiens, dessen unendlicher Reichtum an geschichtlichen Erinnerungen nicht auszuschöpfen ist. Ausser an die deutschen Kaiser braucht man nur an Hutten, Luther, Mengs, Winckelmann, Goethe, Seume zu denken, um inne zu werden, welches Interesse das Thema; Deutsche in Rom bietet. Das Buch bildet ein wertvolles Geschenk.
Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E. A. Seemann, Leipzig, Querstrasse 13.
Druck von Ernst Hedrich Nachf., G. m. b. H., Leipzig.