B. v. d. Heist zugeschrieben, 1300 M.; ein signiertes Bild von G. Hoet, den Tod der Kleopatra darstellend 890 M.; ein Bruchstück einer sehr feinen kleinen Madonna von Memling 900 M. — Der Katalog, der leider zu spät zur Ausgabe gelangte, enthält vierzig der besten Gemälde und Holzskulpturen in Lichtdrucken.
VERMISCHTES
Die Herausgabe des berühmten Escurial-Kodex vom Jahre 1491 ist vor kurzem in Wien beschlossen worden. Die Zeichnungen des Kodex stellen Ansichten, Skulpturen und Architekturfragmente von Rom am Ausgang des Quattrocento dar; sie waren bis dahin nur in wenigen Proben herausgegeben worden, z. B. von E. Müntz im letzten Bande von Les Arts â la cour des papes nach photographischen Aufnahmen von Dr. J. Ficker. Jetzt soll der Kodex vollständig als Ergänzungsband zu den Jahresheften des k. k. österreichischen archäologischen Institutes Ende 1903 erscheinen. Die Herausgabe ist der tüchtigen Kraft von Dr. Herrmann Egger anvertraut worden, der die Aufnahmen im Escurial gemacht hat und seit Jahren mit unermüdlichem Fleiss dem Zusammenhang der Zeichnungen mit den römischen Denkmälern nachgegangen ist. ln seinen Händen liegt die kunsthistorische Behandlung der ganzen Aufgabe, die Erklärung sämtlicher architektonischer und dekorativer Zeichnungen und die Erledigung der Autorfrage soweit sie möglich ist. Für die Erklärung der antiken Skulpturen, Statuen und Sarkophagreliefs, ist in Adolf Michaelis die denkbar beste Kraft gewonnen, und dasselbe gilt für die Erklärung der wenigen, aber so wichtigen Veduten Roms vor den Umbauten unter Julius II. und Leo X., welche Christian Hülsen übernommen hat. Der Kodex wird vollständig herausgegeben werden und zwar in der übersichtlichsten Weise, indem jede Zeichnung auf dem Blatte selbst ihre Erklärung erhalten wird; die beiden berühmten Ansichten Roms (vom Aventin und Araceli aus aufgenommen) werden in Doppeltafeln wiedergegeben werden. Nach den erfreulichen und erfolgreichen Anstrengungen die in den letzten Jahren zur Herausgabe römischer Skizzenbücher gemacht worden sind, darf man
hoffen, dass jetzt auch bald Fabriczy’s musterhafter Katalog der Zeichnungen des Giuliano da San Gallo seinen Atlas erhalten wird und dass auch das besonders reiche Liller Skizzenbuch einen Herausgeber finden wird. Wert und Bedeutung derartiger Publikationen muss um so mehr hervorgehoben werden, je grösser die Anforderungen sind, welche sie an die Selbstverleugnung von Herausgeber und Verleger stellen, je enger der Kreis gezogen ist, an welche sie sich richten. e. St.
Dem Direktor Bredius im Haag wurde kürzlich von einem amerikanischen Kunstfreunde durch Vermittelung des Herrn F. Haller, Direktor des Hotel des Indes im Haag, für das Gemälde »Saul und David« von Rembrandt der ungeheure Preis von 1250000 Gulden geboten. Natürlich vergeblich, denn Dr. Bredius hatte dieses Bild, dessen Ankauf 1899 durch den holländischen Staat für 100000 Gulden nicht zu erreichen gewesen war, aus eigenen Mitteln gekauft, aber durchaus nicht in der Absicht, es wieder zu veräussern, sondern es dem Lande zu erhalten und vorläufig als Leihgabe dem Mauritshuis einzuverleiben.
Venedig. Das von Professor Sezanne entworfene Plakat für die internationale Ausstellung in Venedig mit einem Panorama der Stadt ohne Campanile wird von dem Sekretariat der Ausstellung an Sammler gegen Erstattung des Porto (25 cent.) gratis abgegeben.
Zu der in der vorletzten Nummer gegebenen Notiz über die geplanten marmornen Jagdgruppen am grossen Stern im Berliner Tiergarten können wir noch nachtragen, dass die grosse Berliner Strassenbahn die Kosten der ganzen Anlage übernehmen wird.
Die sehr dankenswerte Veranstaltung des Vereins zum Besten der Hauspflege in Berlin ermöglicht die Besichtigung einer Reihe sonst schwer zugänglicher Berliner Privatsammlungen und Künstlerateliers. Gegen Einlasskarten, die in der Kunsthandlung von Amsler & Ruthardt, in den Kunstsalons von Eduard Schulte und Keller & Reiner, an der Theaterkasse des Warenhauses A. Wertheim und in der Buchhandlung von Freund in Charlottenburg erhältlich sind, können in jeder Woche bestimmte Sammlungen und Ateliers, die jedesmal bekannt gegeben werden, besichtigt werden.
Kunst-Auktionen von Hugo Helbing, München J5VSJB
Hlärz 1903
I. Oelgemälde alter Meister aus dem Besitze der Frau Gräfin Rümmerskirch, Salzburg, eines holländ. Sammlers etc.
Preis des illustrierten Kataloges gr. Fol. mit 18 Lichtdrucktafeln M. 2.— (Porto nicht inbegriffen). Der einfache Katalog kostenfrei gegen Portoersatz.
II. Sammlung’ von Kupferstichen, Radierungen, Holz
schnitten des XV. bis XVIII. Jahrhunderts Handzeichnungen alter Meister
Sehabkunstblätter, Farbendrucke d. XVIII. Jahrhunderts Kataloge kostenfrei gegen Portoersatz sowie jede nähere Auskunft durch
Hugo Helbing, Kunsthandlung, München, uebigstr. 21
Hundert Meister der Gegenwart
Lieferung 7 enthält:
31. Achenbach, Westfälische Land
schaft
32. G. Janssen, Selbstbildnis
33. CI. Meyer, Lesender Mönch
34. R. Bnrnier, Stier auf derWeide 35. P. Philippi, Der Besuch
Einzelne Bilder geschmackvoll gerahmt zu M. 5.—; Porto und Ver
packung M. 1.—
Leipzig E. A. Seemann
Inhalt: Münchner Brief. Von Franz Dülberg. — Eine Böcklin-Ausstellung in Wien. Von Ludwig Iievesi. — Die Ausstellung im Künstlerhause in Wien. Von Ludwig Hevesi. — Die Katatypie, ein neues photographisches Kopierverfahren. Von Dr. Zangemeister. — Pieter Francis Peters t- — Ankauf des Palazzo Orsini. — Zwei neugefundene Bronzestatuetten. — Rom, Archäologisches Institut. - Vorbereitungen für die internationale Kunstausstellung in Düsseldorf 1904; Kunstausstellung in Königsberg; ein Saal für die »Freie Vereinigung württembergischer Künstler«; Kunstausstellung des hannoverschen Kunstvereins; Württembergische Porträtausstellung; Neuerwerbungen des Kestnermuseums; Oemälde von Professor Max Liebermann; Nürnberg, Geldbewilligung; Nachlassausstellung in Budapest. — Wiedergefmidene Rubensbilder; Überlingen, Wandmalereien entdeckt. — Wettbewerb für einen neuen Repräsentationsraum. — Versteigerung bei Lepke. — Herausgabe des Escuriat-Kodex; Versuchter Ankauf des Gemäldes »Saul und David«; Venedig, Plakat für die internationale Ausstellung; Marmorne Ingdgruppen im Berliner Tiergarten; Besichtigung von Berliner Privatsammlungen. — Anzeigen.
Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E. A. Seemann, Leipzig, Querstrasse 13.
Druck von Ernst Hedrich Nachf., G. m. b. H., Leipzig.
VERMISCHTES
Die Herausgabe des berühmten Escurial-Kodex vom Jahre 1491 ist vor kurzem in Wien beschlossen worden. Die Zeichnungen des Kodex stellen Ansichten, Skulpturen und Architekturfragmente von Rom am Ausgang des Quattrocento dar; sie waren bis dahin nur in wenigen Proben herausgegeben worden, z. B. von E. Müntz im letzten Bande von Les Arts â la cour des papes nach photographischen Aufnahmen von Dr. J. Ficker. Jetzt soll der Kodex vollständig als Ergänzungsband zu den Jahresheften des k. k. österreichischen archäologischen Institutes Ende 1903 erscheinen. Die Herausgabe ist der tüchtigen Kraft von Dr. Herrmann Egger anvertraut worden, der die Aufnahmen im Escurial gemacht hat und seit Jahren mit unermüdlichem Fleiss dem Zusammenhang der Zeichnungen mit den römischen Denkmälern nachgegangen ist. ln seinen Händen liegt die kunsthistorische Behandlung der ganzen Aufgabe, die Erklärung sämtlicher architektonischer und dekorativer Zeichnungen und die Erledigung der Autorfrage soweit sie möglich ist. Für die Erklärung der antiken Skulpturen, Statuen und Sarkophagreliefs, ist in Adolf Michaelis die denkbar beste Kraft gewonnen, und dasselbe gilt für die Erklärung der wenigen, aber so wichtigen Veduten Roms vor den Umbauten unter Julius II. und Leo X., welche Christian Hülsen übernommen hat. Der Kodex wird vollständig herausgegeben werden und zwar in der übersichtlichsten Weise, indem jede Zeichnung auf dem Blatte selbst ihre Erklärung erhalten wird; die beiden berühmten Ansichten Roms (vom Aventin und Araceli aus aufgenommen) werden in Doppeltafeln wiedergegeben werden. Nach den erfreulichen und erfolgreichen Anstrengungen die in den letzten Jahren zur Herausgabe römischer Skizzenbücher gemacht worden sind, darf man
hoffen, dass jetzt auch bald Fabriczy’s musterhafter Katalog der Zeichnungen des Giuliano da San Gallo seinen Atlas erhalten wird und dass auch das besonders reiche Liller Skizzenbuch einen Herausgeber finden wird. Wert und Bedeutung derartiger Publikationen muss um so mehr hervorgehoben werden, je grösser die Anforderungen sind, welche sie an die Selbstverleugnung von Herausgeber und Verleger stellen, je enger der Kreis gezogen ist, an welche sie sich richten. e. St.
Dem Direktor Bredius im Haag wurde kürzlich von einem amerikanischen Kunstfreunde durch Vermittelung des Herrn F. Haller, Direktor des Hotel des Indes im Haag, für das Gemälde »Saul und David« von Rembrandt der ungeheure Preis von 1250000 Gulden geboten. Natürlich vergeblich, denn Dr. Bredius hatte dieses Bild, dessen Ankauf 1899 durch den holländischen Staat für 100000 Gulden nicht zu erreichen gewesen war, aus eigenen Mitteln gekauft, aber durchaus nicht in der Absicht, es wieder zu veräussern, sondern es dem Lande zu erhalten und vorläufig als Leihgabe dem Mauritshuis einzuverleiben.
Venedig. Das von Professor Sezanne entworfene Plakat für die internationale Ausstellung in Venedig mit einem Panorama der Stadt ohne Campanile wird von dem Sekretariat der Ausstellung an Sammler gegen Erstattung des Porto (25 cent.) gratis abgegeben.
Zu der in der vorletzten Nummer gegebenen Notiz über die geplanten marmornen Jagdgruppen am grossen Stern im Berliner Tiergarten können wir noch nachtragen, dass die grosse Berliner Strassenbahn die Kosten der ganzen Anlage übernehmen wird.
Die sehr dankenswerte Veranstaltung des Vereins zum Besten der Hauspflege in Berlin ermöglicht die Besichtigung einer Reihe sonst schwer zugänglicher Berliner Privatsammlungen und Künstlerateliers. Gegen Einlasskarten, die in der Kunsthandlung von Amsler & Ruthardt, in den Kunstsalons von Eduard Schulte und Keller & Reiner, an der Theaterkasse des Warenhauses A. Wertheim und in der Buchhandlung von Freund in Charlottenburg erhältlich sind, können in jeder Woche bestimmte Sammlungen und Ateliers, die jedesmal bekannt gegeben werden, besichtigt werden.
Kunst-Auktionen von Hugo Helbing, München J5VSJB
Hlärz 1903
I. Oelgemälde alter Meister aus dem Besitze der Frau Gräfin Rümmerskirch, Salzburg, eines holländ. Sammlers etc.
Preis des illustrierten Kataloges gr. Fol. mit 18 Lichtdrucktafeln M. 2.— (Porto nicht inbegriffen). Der einfache Katalog kostenfrei gegen Portoersatz.
II. Sammlung’ von Kupferstichen, Radierungen, Holz
schnitten des XV. bis XVIII. Jahrhunderts Handzeichnungen alter Meister
Sehabkunstblätter, Farbendrucke d. XVIII. Jahrhunderts Kataloge kostenfrei gegen Portoersatz sowie jede nähere Auskunft durch
Hugo Helbing, Kunsthandlung, München, uebigstr. 21
Hundert Meister der Gegenwart
Lieferung 7 enthält:
31. Achenbach, Westfälische Land
schaft
32. G. Janssen, Selbstbildnis
33. CI. Meyer, Lesender Mönch
34. R. Bnrnier, Stier auf derWeide 35. P. Philippi, Der Besuch
Einzelne Bilder geschmackvoll gerahmt zu M. 5.—; Porto und Ver
packung M. 1.—
Leipzig E. A. Seemann
Inhalt: Münchner Brief. Von Franz Dülberg. — Eine Böcklin-Ausstellung in Wien. Von Ludwig Iievesi. — Die Ausstellung im Künstlerhause in Wien. Von Ludwig Hevesi. — Die Katatypie, ein neues photographisches Kopierverfahren. Von Dr. Zangemeister. — Pieter Francis Peters t- — Ankauf des Palazzo Orsini. — Zwei neugefundene Bronzestatuetten. — Rom, Archäologisches Institut. - Vorbereitungen für die internationale Kunstausstellung in Düsseldorf 1904; Kunstausstellung in Königsberg; ein Saal für die »Freie Vereinigung württembergischer Künstler«; Kunstausstellung des hannoverschen Kunstvereins; Württembergische Porträtausstellung; Neuerwerbungen des Kestnermuseums; Oemälde von Professor Max Liebermann; Nürnberg, Geldbewilligung; Nachlassausstellung in Budapest. — Wiedergefmidene Rubensbilder; Überlingen, Wandmalereien entdeckt. — Wettbewerb für einen neuen Repräsentationsraum. — Versteigerung bei Lepke. — Herausgabe des Escuriat-Kodex; Versuchter Ankauf des Gemäldes »Saul und David«; Venedig, Plakat für die internationale Ausstellung; Marmorne Ingdgruppen im Berliner Tiergarten; Besichtigung von Berliner Privatsammlungen. — Anzeigen.
Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E. A. Seemann, Leipzig, Querstrasse 13.
Druck von Ernst Hedrich Nachf., G. m. b. H., Leipzig.