dem Protektor des Denkmalsvereines, dem Erzherzog Otto zu. Dieser ist aber nicht an die von der Jury mit Preisen gekrönten Entwürfe gebunden, sondern kann nach Belieben aus der grossen Zahl derselben auswählen.
In Berlin ist der Gedanke, zum 100. Todestage Emanuel Kant’s ein Kantdenkmal zu errichten, angeregt worden und zwar hat man den Lichthof des geplanten Ergänzungsbaues der Königlichen Bibliothek als geeigneten Platz in Vorschlag gebracht. Emanuel Kant ist in Berlin schon zweimal, wenn auch nicht gerade in hervorragender Weise, in Denkmälern verewigt, nämlich auf einem der Reliefs von Rauch’s Denkmal Friedrich’s II. und als Herme am Standbild Friedrich Wilhelm’s II. in der Siegesallee.
ln Amsterdam findet das Projekt zur Feier des dreihundertjährigen Geburtstages Rembrandt’s am 15. Juli 1906, ein Rembrandthaus zu erbauen, grossen Anklang.
Ein Wittekinddenkmal für Enger in Westfalen hat der Berliner Bildhauer H. Wifing auszuführen. Es wird ein sieben Meter hohes Denkmal in Bronze und Granit, das im Juni dieses Jahres enthüllt werden soll.
VERMISCHTES
Die Verleihung der grossen akademischen Preise ist für dieses Jahr erfolgt. Der grosse Staatspreis für Bildhauer (3300 Mark) ist Herrn Arthur Hoffmann, einem Schüler von Professor Janensch, erteilt worde. Den Staatspreis für Architekten (3300 Mark) erhielt Otto Kuhlmann, Charlottenburg. Den Paul Schultze-Preis (3000 Mark) erhielt der Bildhauer Walter Schulze. Den Blechenpreis für Landschaftsmaler gewann Franz Türcke. Ferner erhielten die beiden Michael Beer-Preise der Deutschamerikaner Arthur Johnson und der Bildhauer Rudolf Marcuse.
Die Geschwister Fritz, Gertrud und Erich Kleinhempel haben ein Schülerinnenatelier in Dresden errichtet, in dem alle Zweige des Malens, Zeichnens und Kunstgewerbes und der Graphik, sowohl durch die genannten Künstler selbst, wie auch durch andere ausgezeichnete Kräfte ge
lehrt werden. Insonderheit ist in dem Kleinhempel’schen Atelier Gelegenheit geboten, in jedem einzelnen Zweig des Kunstgewerbes praktisch zu arbeiten.
Eine Viertel Million Mark beträgt die Summe, welche der deutsche Kunstverein in den zehn Jahren seines Bestehens für Ankäufe von Kunstwerken und Herstellung der Vereinsgaben aufgewendet hat. Unter den angekauften und verlosten Werken sind 139 Ölgemälde, 30 Aquarelle, Pastelle und andere, 71 Skulpturen in Bronze, Marmor u. s. w., 868 Kupferstiche, Radierungen, 597 Illustrationswerke und 1068 Reproduktionen nach Werken berühmter Meister. In den Vorstand sind an Stelle der ausscheidenden Herren Direktor Dr. Bode und Ravené, Professor Dr. Pallat und Direktor Dr. Paul Seidel auf drei Jahre gewählt worden.
Heineplakette. Gelegentlich der Enthüllung des Heinedenkmals in Paris ist von dem dort lebenden Bildhauer Heinrich Kautsch, einem geborenen Österreicher, eine Heineplakette ausgeführt worden. Sie zeigt auf der Vorderseite Heine’s Figur, auf der Rückseite einen in Wolken schwebenden Genius, welcher das zu seinen Füssen stehende Heinedenkmal bekränzt. Die Umschrift lautet: »Aus meinen grossen Schmerzen mache ich die kleinen Lieder.« Die Plakette ist für den Preis von 22 Kronen käuflich (Hofjuweliere Rozet und Fischmeister, Wien, Kohlmarkt 11). Ein Teil des Reinertrages ist zur Erhaltung des Fleinegrabmales bestimmt.
Die renommierte kunstgewerbliche Werkstatt für Lederarbeiten von Georg Hulbe in Hamburg hat unter dem Titel »Sammlung von Ehrengaben« ein reichillustriertes Verzeichnis der von ihr seither ausgeführten künstlerischen Ehrengaben und von Kopien nach mittelalterlichen Lederschnitt- und Punzarbeiten herausgegeben.
Zur baulichen Umwandlung im Landesausstellungsgebäude ist jetzt die Genehmigung des Kaisers eingetroffen. Die Arbeiten werden nun mit vollem Eifer fortgesetzt. Hiernach darf jetzt die rechtzeitige Eröffnung der Kunstausstellung am 2. Mai erwartet werden.
Kunst-Auktionen von Hugo Helbing, München
März 1903
I. Oelg-emälde alter Meister aus dem Besitze der Frau Gräfin Rümmerskirch, Salzburg, eines holländ. Sammlers etc.
Preis des illustrierten Kataloges gr. Fol. mit 18 Lichtdrucktafeln M. 2.— (Porto nicht inbegriffen). Der einfache Katalog kostenfrei gegen Portoersatz.
II. Sammlung- von Kupferstichen, Radierungen, Holz
schnitten des XV. bis XVIII. Jahrhunderts Handzeichnungen alter Meister
Schabkunstblätter, Farbendrucke d. XVIII. Jahrhunderts Kataloge kostenfrei gegen Portoersatz sowie jede nähere Auskunft durch
Hugo Helbing, Kunsthandlung, München, uebigstr. 21
Modelleur
für selbständige Entwürfe und Anfertigung von Modellen für Medaillen und Denkmünzen wird gesucht.
Angebote unter M. G. 8633 an Rudolf Mosse, München.
Zu kaufen gesucht: Kunstgewerbeblatt
Neue Folge, I. Jahrgang
Gefl. Angebote vermittelt die Verlagsbuchhandlung
E. A. SEEMANN in Leipzig Inhalt: Holländischer Brief. — Die Galerie Henneberg in Zürich. Von Hermann Kesser. — Friedrich Sarre, Denkmäler persischer Bankunst;
Olof Granberg, Allart van Everdingen. — Rom, Archäologisches Institut. - Zusammensetzung der Jury für die grosse Berliner Kunstausstellung 1903; Vertagung der Münchner Kunstgewerbeallsstellung 1904; Kunstausstellung in Köln 1903. — Von zwei verschollenen Bildnissen von der Hand Michelangelo’s. — Das Kaiserin Elisabethdenkmal in Wien; Kantdenkmal für Berlin; Rembrandthaus für Amsterdam; Wittekinddenkmal für Enger in Westfalen. — Verleihung der grossen akademischen Preise; Schüleriimeiiatelier in Dresden von Geschwister Kleinhempel; Ausgabe des deutschen Kunstvereins; Heineplakette; »Sammlung von Ehrengaben« von Georg Hulbe, Hamburg; Bauliche Umwandlung im Landesausstellungsgebäude. —- Anzeigen.
Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E. A. Seemann, Leipzig, Querstrasse 13.
Druck von Ernst Hedrich Nachf., G. m. b. H., Leipzig.
In Berlin ist der Gedanke, zum 100. Todestage Emanuel Kant’s ein Kantdenkmal zu errichten, angeregt worden und zwar hat man den Lichthof des geplanten Ergänzungsbaues der Königlichen Bibliothek als geeigneten Platz in Vorschlag gebracht. Emanuel Kant ist in Berlin schon zweimal, wenn auch nicht gerade in hervorragender Weise, in Denkmälern verewigt, nämlich auf einem der Reliefs von Rauch’s Denkmal Friedrich’s II. und als Herme am Standbild Friedrich Wilhelm’s II. in der Siegesallee.
ln Amsterdam findet das Projekt zur Feier des dreihundertjährigen Geburtstages Rembrandt’s am 15. Juli 1906, ein Rembrandthaus zu erbauen, grossen Anklang.
Ein Wittekinddenkmal für Enger in Westfalen hat der Berliner Bildhauer H. Wifing auszuführen. Es wird ein sieben Meter hohes Denkmal in Bronze und Granit, das im Juni dieses Jahres enthüllt werden soll.
VERMISCHTES
Die Verleihung der grossen akademischen Preise ist für dieses Jahr erfolgt. Der grosse Staatspreis für Bildhauer (3300 Mark) ist Herrn Arthur Hoffmann, einem Schüler von Professor Janensch, erteilt worde. Den Staatspreis für Architekten (3300 Mark) erhielt Otto Kuhlmann, Charlottenburg. Den Paul Schultze-Preis (3000 Mark) erhielt der Bildhauer Walter Schulze. Den Blechenpreis für Landschaftsmaler gewann Franz Türcke. Ferner erhielten die beiden Michael Beer-Preise der Deutschamerikaner Arthur Johnson und der Bildhauer Rudolf Marcuse.
Die Geschwister Fritz, Gertrud und Erich Kleinhempel haben ein Schülerinnenatelier in Dresden errichtet, in dem alle Zweige des Malens, Zeichnens und Kunstgewerbes und der Graphik, sowohl durch die genannten Künstler selbst, wie auch durch andere ausgezeichnete Kräfte ge
lehrt werden. Insonderheit ist in dem Kleinhempel’schen Atelier Gelegenheit geboten, in jedem einzelnen Zweig des Kunstgewerbes praktisch zu arbeiten.
Eine Viertel Million Mark beträgt die Summe, welche der deutsche Kunstverein in den zehn Jahren seines Bestehens für Ankäufe von Kunstwerken und Herstellung der Vereinsgaben aufgewendet hat. Unter den angekauften und verlosten Werken sind 139 Ölgemälde, 30 Aquarelle, Pastelle und andere, 71 Skulpturen in Bronze, Marmor u. s. w., 868 Kupferstiche, Radierungen, 597 Illustrationswerke und 1068 Reproduktionen nach Werken berühmter Meister. In den Vorstand sind an Stelle der ausscheidenden Herren Direktor Dr. Bode und Ravené, Professor Dr. Pallat und Direktor Dr. Paul Seidel auf drei Jahre gewählt worden.
Heineplakette. Gelegentlich der Enthüllung des Heinedenkmals in Paris ist von dem dort lebenden Bildhauer Heinrich Kautsch, einem geborenen Österreicher, eine Heineplakette ausgeführt worden. Sie zeigt auf der Vorderseite Heine’s Figur, auf der Rückseite einen in Wolken schwebenden Genius, welcher das zu seinen Füssen stehende Heinedenkmal bekränzt. Die Umschrift lautet: »Aus meinen grossen Schmerzen mache ich die kleinen Lieder.« Die Plakette ist für den Preis von 22 Kronen käuflich (Hofjuweliere Rozet und Fischmeister, Wien, Kohlmarkt 11). Ein Teil des Reinertrages ist zur Erhaltung des Fleinegrabmales bestimmt.
Die renommierte kunstgewerbliche Werkstatt für Lederarbeiten von Georg Hulbe in Hamburg hat unter dem Titel »Sammlung von Ehrengaben« ein reichillustriertes Verzeichnis der von ihr seither ausgeführten künstlerischen Ehrengaben und von Kopien nach mittelalterlichen Lederschnitt- und Punzarbeiten herausgegeben.
Zur baulichen Umwandlung im Landesausstellungsgebäude ist jetzt die Genehmigung des Kaisers eingetroffen. Die Arbeiten werden nun mit vollem Eifer fortgesetzt. Hiernach darf jetzt die rechtzeitige Eröffnung der Kunstausstellung am 2. Mai erwartet werden.
Kunst-Auktionen von Hugo Helbing, München
März 1903
I. Oelg-emälde alter Meister aus dem Besitze der Frau Gräfin Rümmerskirch, Salzburg, eines holländ. Sammlers etc.
Preis des illustrierten Kataloges gr. Fol. mit 18 Lichtdrucktafeln M. 2.— (Porto nicht inbegriffen). Der einfache Katalog kostenfrei gegen Portoersatz.
II. Sammlung- von Kupferstichen, Radierungen, Holz
schnitten des XV. bis XVIII. Jahrhunderts Handzeichnungen alter Meister
Schabkunstblätter, Farbendrucke d. XVIII. Jahrhunderts Kataloge kostenfrei gegen Portoersatz sowie jede nähere Auskunft durch
Hugo Helbing, Kunsthandlung, München, uebigstr. 21
Modelleur
für selbständige Entwürfe und Anfertigung von Modellen für Medaillen und Denkmünzen wird gesucht.
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Zu kaufen gesucht: Kunstgewerbeblatt
Neue Folge, I. Jahrgang
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E. A. SEEMANN in Leipzig Inhalt: Holländischer Brief. — Die Galerie Henneberg in Zürich. Von Hermann Kesser. — Friedrich Sarre, Denkmäler persischer Bankunst;
Olof Granberg, Allart van Everdingen. — Rom, Archäologisches Institut. - Zusammensetzung der Jury für die grosse Berliner Kunstausstellung 1903; Vertagung der Münchner Kunstgewerbeallsstellung 1904; Kunstausstellung in Köln 1903. — Von zwei verschollenen Bildnissen von der Hand Michelangelo’s. — Das Kaiserin Elisabethdenkmal in Wien; Kantdenkmal für Berlin; Rembrandthaus für Amsterdam; Wittekinddenkmal für Enger in Westfalen. — Verleihung der grossen akademischen Preise; Schüleriimeiiatelier in Dresden von Geschwister Kleinhempel; Ausgabe des deutschen Kunstvereins; Heineplakette; »Sammlung von Ehrengaben« von Georg Hulbe, Hamburg; Bauliche Umwandlung im Landesausstellungsgebäude. —- Anzeigen.
Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E. A. Seemann, Leipzig, Querstrasse 13.
Druck von Ernst Hedrich Nachf., G. m. b. H., Leipzig.